Gold steht seit jeher für Luxus im Reichtum und hat seinen Reiz als Wertanlage über die Jahrtausende nicht verloren. Im Gegenteil, derzeit pendelt der Goldpreis für eine Feinunze um seinen Höchstwert von etwa 2.000 US-Dollar.
Das Metall gilt als sicherer Hafen und sollte Teil eines jeden Portfolios sein. In Krisenzeiten kaufen viele Anleger:innen verstärkt Gold und die Nachfrage und der Preis steigen. Allerdings zeichnet sich der Goldpreis durch eine hohe Volatilität aus, sodass der Wert des Goldes auch rapide sinken kann.
Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis?
Der Kurs von Gold orientiert sich weltweit am von der London Bullion Market Association (LBMA) ermittelten Goldpreis. Dabei wird von Computern im Sekundentakt auf Grundlage realer Transaktionen der aktuelle Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) in Dollar aktualisiert.
Daraus wird ersichtlich, dass der Goldpreis ausschließlich aufgrund des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage ermittelt wird.
Dieser Umstand bewirkt, dass der Wert von Gold zeitweise heftigen Schwankungen unterliegt. Dieser Artikel versucht, die wichtigsten Faktoren zusammenzufassen, die den Wert des Edelmetalls beeinflussen. Hier können Anleger:innen die aktuellen Goldpreise herausfinden.
Wertpapierhandel und Weltwirtschaft
Seine ursprünglichste Bedeutung hat Gold als Krisenwährung. Derzeit folgt mit der Pandemie und dem Ukrainekrieg eine weltweite Krise auf die andere. Abzusehen ist das auch am Goldpreis, der gerade an seinem Allzeit-Höchstwert kratzt. Durchläuft die Weltwirtschaft eine Rezession oder weisen die Aktienmärkte auf einen wirtschaftlichen Abschwung hin, fliehen vor allem professionelle Anleger:innen gerne in Gold. Sie legen dann ihre Gewinne, die sie im Wertpapierhandel erzielen konnten, in als sicher geltenden Edelmetall an, wodurch der Preis steigt.
Solange die Weltwirtschaft sich in ruhigem Fahrwasser bewegt und der Aktienmarkt hohe Renditen verspricht, bevorzugen Investor:innen eher andere Finanzprodukte, sodass der Goldpreis stagniert oder zurückgeht.
Geldpolitik, Inflation und Zinsen
Die Entwicklung des Goldpreises hängt zudem von der Geldpolitik der führenden Zentralbanken wie der Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) ab. Beide Institute versuchen, durch die Erhöhung oder Senkung ihrer Leitzinsen Einfluss auf die Inflation und die Geldwertstabilität zu nehmen.
Da Gold keine Zinsen abwirft, lohnen sich bei steigenden Zinsen andere Anlageformen mehr und die Nachfrage nach Gold sinkt. In Phasen niedriger oder fallender Zinsen dagegen wird Gold wieder attraktiver für Investor:innen, sodass der Preis steigt.
US-Dollar & Euro
Wie anfangs angeführt, wird Gold in Dollar gehandelt. Dabei gilt die Faustregel, dass ein steigender Dollar den Goldkurs negativ beeinflusst. Dementsprechend steigt der Goldpreis, wenn der Dollar fällt. Hierzulande gilt dasselbe Prinzip für den Euro. Schwächelt der Euro, muss für Gold mehr bezahlt werden.
Geopolitik und ihre Auswirkungen
Globale Ereignisse haben eine indirekte Auswirkung auf den Goldpreis. Krisen wie zwischen den USA und dem Iran oder dem jetzigen Krieg zwischen der Ukraine und Russland sorgen dafür, dass die Aktienmärkte an Wert verlieren. Auch handelspolitische Diskrepanzen wie beispielsweise der Handelskrieg zwischen China, Europa und Amerika unter Trump beeinflussen die Aktienmärkte negativ. Als direkte Folge suchen die Anleger nach sicheren Anlageformen. Die Nachfrage an Gold steigt, was wiederum positive Auswirkungen auf den Goldpreis hat.
Interne Marktmechanismen
Smartphones, Notebooks und Computer sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. In allen diesen Produkten ist Gold verarbeitet. Mit der zunehmenden Nachfrage nach moderner Technologie steigt daher auch der Goldpreis.
Auch das Verhalten von Banken beeinflusst den Wert des Edelmetalls. Die Geldinstitute sind dazu verpflichtet, einen gewissen Teil Ihres Kapitals in Gold zu hinterlegen. Besonders in turbulenten Zeiten, wie den heutigen, kaufen potente Geldinstitute so viel Gold, wie sie bekommen können. Die Folge dieser Aufkäufe ist ein steigender Goldpreis.
Ist Gold als Wertanlage sinnvoll?
Diese Frage ist nicht mit einem eindeutigen Ja oder Nein zu beantworten. Als Einzelinvestition lohnt sich Gold eher nicht, da es weder Zinsen noch Dividenden abwirft. Neben seiner Funktion als Krisenwährung kann es von Vorteil sein, Gold dem eigenen Portfolio beizumischen. Das Metall hat dabei die Funktion der Risikostreuung. Expert:innen raten dazu, etwa 10 Prozent des eigenen Depots in Form von Gold zu belegen.