Ab 1. April 2026
Sonja Hammerschmid wird Bundestheater-Chefin

Mit 1. April 2026 übernimmt die 57-Jährige die Geschäftsführung der Bundestheater-Holding GmbH, zu der die Wiener Staatsoper, die Volksoper Wien, das Burgtheater sowie die Art for Art Theaterservice GmbH gehören. Damit folgt sie auf Christian Kircher.  

Mit 1. April 2026 übernimmt Sonja Hammerschmid die strategische und wirtschaftliche Gesamtverantwortung für den laut eigenen Angaben größten Theaterkonzern der Welt. In ihrer neuen Funktion als Geschäftsführerin der Bundestheater-Holding GmbH leitet sie somit künftig die Geschicke der Wiener Staatsoper, der Volksoper Wien, des Burgtheaters samt Akademietheater sowie der Art for Art Theaterservice GmbH. Hammerschmid folgt damit auf Christian Kircher, der künftig als Vorstand des Carinthischen Sommers fungieren wird, und wird auf Basis des Bundestheaterorganisationsgesetzes von Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler für eine Funktionsperiode von fünf Jahren bestellt.

Umfangreiche Expertise

Sonja Hammerschmid, geboren am 24. Juni 1968 im oberösterreichischen Steyr, studierte von 1986 bis 1995 Biologie mit Schwerpunkt Genetik und Nebenfach Tumorbiologie an der Universität Wien und promovierte 1995 zur Doktorin der Naturwissenschaften. Nach ihrem Wechsel in die Wirtschaft war sie ab 1998 zunächst als Produktmanagerin bei der Margaritella-Biotrade GmbH tätig, ehe sie 1999 die Leitung von Life Science Austria übernahm – einem vom Wirtschaftsministerium beauftragten Biotech-Impulsprogramm bei der Innovationsagentur GmbH (heute aws). In dieser Funktion verantwortete sie unter anderem die strategische Entwicklung von Förderprogrammen sowie die kommerzielle Verwertung universitärer Forschung.

Von 2003 bis 2010 leitete Hammerschmid den Bereich Technologie & Innovation der Austria Wirtschaftsservice GmbH und fungierte als Gesamtprokuristin. Es folgten zentrale Führungsaufgaben im Wissenschafts- und Bildungsbereich: Von 2010 bis 2016 stand sie als Rektorin an der Spitze der Veterinärmedizinischen Universität Wien, 2015 wurde sie als erste Frau und erste Nicht-Professorin zur Präsidentin der Universitätenkonferenz (Uniko) gewählt. Im Mai 2016 übernahm sie das Amt der Bundesministerin für Bildung, schied nach der Nationalratswahl 2017 aus der Bundesregierung aus und blieb Abgeordnete zum Nationalrat. Seit 2021 ist Hammerschmid Director Research and Development der Gropyus AG, Mitglied des Vorstands der Leopold Museum-Privatstiftung sowie Vorsitzende mehrerer Aufsichtsräte.

Auswahlverfahren unter 39 Bewerber:innen

Die Bestellung Hammerschmids zur Bundestheater-Holding-Geschäftssführerin erfolgt nach einem umfangreichen Auswahlverfahren. Insgesamt waren 39 Bewerbungen eingereicht worden, davon 15 von Frauen, wobei 25 Interessent:innen aus Österreich stammten. Nach einer ersten Auswahlphase wurden neun Kandidat:innen zu Interviews und Eignungstests eingeladen. In einem anschließenden Hearing stellten sich schließlich vier Personen der Findungskommission, darunter drei Frauen. Aus diesem Kreis empfahl die Kommission Sonja Hammerschmid einstimmig als bestgeeignete Kandidatin zur Bestellung durch den Vizekanzler.

Der Findungskommission gehörten Theresia Niedermüller (Leiterin der Sektion Kunst und Kultur im BMWKMS), Edeltraud Stiftinger (Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bundestheater-Holding), Silvia Angelo (Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG), Rudolf Scholten (Sonderberater des Vizekanzlers und ehemaliger Kulturminister) sowie Thomas Königstorfer (kaufmännischer Direktor des Landestheaters Linz) an. "Es war sicher keine leichte Aufgabe jemanden zu finden, der in die großen Schuhe des Christian Kircher passt", so Babler bei einer Pressekonferenz am Mittwoch und sprach der Auswahlkommission seinen Dank aus.

Statements

"Ich freue mich außerordentlich auf die Aufgabe, die mir aber auch durchaus Respekt einflößt. Schließlich geht es um die Flaggschiffe der österreichischen Kunst- und Kulturnation mit höchster internationaler Strahlkraft. Ich werde all meine Managementerfahrung – insbesondere jene aus meiner Zeit als Rektorin und Uniko-Präsidentin – in diese Funktion einbringen, um die Bundestheater bestmöglich in der Umsetzung ihres kulturpolitischen Auftrags zu unterstützen. Uns eint alle das Ziel, weiterhin unzählige künstlerische Sternstunden an der Staatsoper, dem Burgtheater und der Volksoper erleben zu dürfen", so Hammerschmid über ihre neue Aufgabe.

"Mit Sonja Hammerschmid übernimmt eine Frau Verantwortung, die sich in männerdominierten Branchen immer wieder durchgesetzt hat. Sie hat das durch ihre Kompetenz, ihre lösungsorientierte Art und ihren persönlichen Einsatz geschafft. Und genau diese Eigenschaften waren es wieder, die die unabhängige Auswahlkommission dazu bewogen haben, Hammerschmid einstimmig und als am besten geeignete Kandidatin zu empfehlen", erklärte Babler, und dankte weiters dem amtierenden Holding-Geschäftsführer für sein jahrelanges Engagement: "Danke auch an Christian Kircher für die letzten 10 Jahre – er hat die Kulturnation Österreich wesentlich mitgeprägt. Danke für seine harte Arbeit, seine Expertise und seine Liebe für das Theater."

Und auch Kircher meldete sich zu Wort und gratulierte seiner Nachfolgerin zu ihrer Bestellung. Demnach schätze er sie als Menschen und wirtschaftlich kompetente Führungskraft, die ihre Qualitäten mehrfach unter Beweis gestellt habe. "Gemeinsam werden wir in den kommenden Wochen die Übergabe der Funktion im besten Einvernehmen gestalten. Ich bin überzeugt, dass die Bundestheater mit ihr weiterhin auf gutem Kurs sind."

www.bundestheater.at

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