Interview mit Anna Ludl & Helmut Mojescick
Traumjob gesucht: Sinnstiftend, beständig, kein Gender-Pay-Gap

Wer sagt, Arbeit kann kein "Match" sein? Viele suchen nach einem Job, der mehr bietet als ein Einkommen: Ein Beruf, der nicht verschwindet, wenn Trends kommen und gehen – und in dem Verantwortung und echtes Verständnis zählen. In dieser Interviewserie geben Expert:innen spannende Einblicke und zeigen, worauf es wirklich ankommt.  

LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Ludl, viele wünschen sich einen Beruf, der langfristig gebraucht wird und mit dem man wirklich etwas bewirken kann. Was hat Sie zu ihrem Beruf geführt?

Anna Ludl: Für mich war von Anfang an klar: Man wird nur dann wirklich gut in einem Job, wenn man liebt, was man tut und einen Sinn darin sieht. Genau das habe ich gesucht. Ich habe vor meinem jetzigen Beruf ein Studium in Kommunikationswirtschaft abgeschlossen und wusste recht früh, dass ein Job in diesem Bereich Beruf, aber nicht Berufung ist. Ich wollte Menschen in wichtigen Entscheidungen begleiten, ihnen Orientierung geben und einen Beruf, der abwechslungsreich ist– das ist etwas, das mich erfüllt und genau das habe ich gefunden.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Mojescick, wie würde das Leben vieler Menschen aussehen, wenn es Ihren Beruf nicht gäbe?

Helmut Mojescick: Jeder Mensch ist Risiken ausgesetzt – oft ohne es zu merken. Ein und derselbe Schaden kann für eine Person eine existenzzerstörende, für eine andere eine existenzbedrohende und für eine dritte Person eine zu vernachlässigende wirtschaftliche Auswirkung haben. Unsere Aufgabe ist es, diese sogenannte Risikomatrix wie einen Maßanzug auf die jeweiligen Klient:innen anzupassen und im Anschluss ein individuelles Deckungskonzept zu erstellen. Jeder Mensch, jede Familie und jedes Unternehmen sind einzigartig und unterschiedlich zu betrachten.

LEADERSNET: Dennoch haftet dem Begriff "Versicherungsmakler:in" ein zwiespältiges Image an.

Ludl: Und genau das ist das Verrückte. Wir begleiten Menschen in den wohl sensibelsten Bereichen ihres Lebens und trotzdem werden wir oft mit einem Klischeebild aus den 80ern verwechselt. Manche stellen sich jemanden vor, der unangekündigt an der Haustür klingelt und etwas verkaufen will.

Mojescick: Dieses historisch bedingte falsche Image haftet uns bis heute an und steht in keinem Verhältnis zur Bedeutung unserer Position – ganz im Gegenteil. Wir sind Interessenvertreter:innen unserer Kund:innen und gesetzlich verpflichtet, sie ungebunden zu beraten. Heutzutage ist es gar nicht mehr so einfach, bei einem auf bestimmte Berufsgruppen spezialisierten Versicherungsmakler einen Termin zu bekommen.

LEADERSNET: Warum sehen Sie gerade für Frauen große Chancen in diesem Beruf?

Ludl: Weil die Beratung Vertrauen, Weitsicht, Fingerspitzengefühl und Empathie braucht – diese Kombination liegt Frauen in der Regel sehr gut. Besonders wichtig war mir (und meiner Generation generell) zudem einen fairen Beruf zu finden, in dem Leistung zählt – nicht das Geschlecht. Bei selbstständigen Makler:innen gibt es keinen Gender-Pay-Gap. Gerade am Equal-Pay-Day, der dieses Jahr bereits am 22. November war, wird sichtbar, wie viele Branchen Frauen strukturell benachteiligen. Dieser Beruf tut das nicht und er wird zunehmend weiblicher.

LEADERSNET: Aktuell machen KI und technische Entwicklungen die Arbeitswelt ungewisser und spielen auch bei der Karrierewahl eine Rolle. Wird der Beruf in Zukunft eher menschlicher oder technischer?

Ludl: KI kann analysieren, aber sie kann nicht fühlen. Sie kann Informationen liefern, aber keine Verantwortung übernehmen. Unsere Arbeit berührt sensible Lebensbereiche: Sicherheit, Zukunft, Existenz. Menschen wollen in diesen Situationen kein Chatfenster, sondern jemanden, der zuhört und mitdenkt. Die Technik wird unsere Arbeit unterstützen – aber sie ersetzt uns nicht. Im Gegenteil: Je digitaler das Umfeld wird, desto wichtiger wird echte menschliche Beratung und Vertrauen.

LEADERSNET: Was würden Sie jemandem sagen, der überlegt, in diesen Beruf einzusteigen?

Ludl: Gute Wahl! (lacht) Wir leben in einer Zeit, in der Sicherheit, Risikomanagement und Vertrauen wichtiger werden als je zuvor. Wer einen Beruf sucht, der bleibt – und der Menschen wirklich etwas bringt – findet hier eine außergewöhnliche Möglichkeit und einen Beruf der abwechslungsreicher nicht sein kann.

www.wiener-versicherungsmakler.at

Zu den Personen und weitere Infos

KR Helmut Mojescick ist Obmann der Fachgruppe Versicherungsmakler in der WK-Wien, unterrichtet an diversen Universitäten und Fachhochschulen, ist gerichtlich beeideter Sachverständiger und Experte für Versicherungsfragen.

Anna Ludl, B.A., ist Versicherungsmaklerin und Leiterin des PR-Ausschuss in der Fachgruppe Versicherungsmakler in der WK-Wien.

Job-Match gesucht? Die Wiener Versicherungsmakler:innen stehen Ihnen bei Fragen und Anliegen gerne zur Verfügung und beraten Sie ungebunden, individuell und angepasst auf Ihre Lebens- und Risikosituation. Dieser QR-Code führt zu einer umfangreichen Berater:innensuche.

© Wirtschaftskammer Wien Die Versicherungsmakler

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KR Helmut Mojescick ist Obmann der Fachgruppe Versicherungsmakler in der WK-Wien, unterrichtet an diversen Universitäten und Fachhochschulen, ist gerichtlich beeideter Sachverständiger und Experte für Versicherungsfragen.

Anna Ludl, B.A., ist Versicherungsmaklerin und Leiterin des PR-Ausschuss in der Fachgruppe Versicherungsmakler in der WK-Wien.

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