Im Kulinarik-Land Österreich genießen nicht nur die Speisen einen guten Ruf, sondern auch die Weine und Sekte. Letztere sind hierzulande per Weingesetz definiert. Das heißt "Österreichischer Wein" bzw. "Österreichischer Sekt" darf nur draufstehen, wo auch wirklich Österreich drinnen ist. Seit 2015 gibt es zudem die österreichische Schaumweinkategorie "Sekt Austria", mit der die heimischen Produzent:innen die Weichen für ein kompromissloses Qualitätsstreben auch beim Sekt stellten. Seitdem ist der heimische Sekt mit geschütztem Ursprung und geprüfter Qualität für Konsument:innen auf einen Blick erkennbar: an der rotweißroten Banderole auf der Kapsel und den drei Kategorien Sekt Austria, Sekt Austria Reserve und Sekt Austria Große Reserve, die ausschließlich Sekt Austria auf dem Etikett anführen darf (Nähere Informationen finden Sie in der Infobox).
"Mit der Schaffung der Sekt-Austria-Pyramide hat Österreich als Schaumweinherkunft enorm an Image gewonnen. Sekt Austria wird heute als Gütezeichen verstanden und genießt auch international Respekt", so Aurore Jeudy, Vorsitzende von Sekt Austria.
Tag des Sekt Austria
Jedes Jahr am 22. Oktober feiert man in Österreich den "Tag des Sekt Austria", der heimische Qualitätsprodukte in ganz Österreich durch verschiedene Aktivitäten in den Mittelpunkt stellt. Sektliebhaber:innen bekommen die Möglichkeit, an zahlreichen Veranstaltungen teilzunehmen, Sekt zu verkosten und sich über das Produkt sowie die Herstellungsmethoden zu informieren. Der Tag soll vor allem der stärkeren Bewusstseinsbildung für Qualität, Vielfalt und Herkunft des österreichischen Schaumweins in Gastronomie, Handel und bei den Konsument:innen dienen – zugleich ist er der Auftakt für die beginnende Sekt-Hochsaison. Denn bis Jahresende werden insgesamt rund zwölf Millionen Flaschen Sekt konsumiert, was etwa 45 Prozent der gesamten Jahresmenge entspricht.
Den "Tag des Sekt Austria" zum Anlass lud das Sekt-Austria-Komitee zur Jahrespressekonferenz. Im Zuge dessen zogen sie nicht nur Bilanz, sondern stellten auch die neue Sekt-Austria-Botschafterin vor. Dabei handelt es sich um die langjährige Moderatorin der Wetterredaktion des ORF, Christa Kummer-Hofbauer.
Staffelübergabe
Im vergangenen Jahr hatte der Kabarettist Andreas Vitasek das Amt des Sekt-Botschafters inne. "Ich kann mir keine bessere Nachfolgerin vorstellen", meinte er bei der feierlichen Staffelübergabe an Christa Kummer-Hofbauer. Die bekennende Schaumweinliebhaberin verfügt als Geowissenschaftlerin, Theologin und Präsidentin des Vereins Grünes Kreuz über ein profundes Verständnis für ein landwirtschaftliches und gesellschaftliches Produkt, wie Sekt Austria, heißt es seitens des Komitees. Nach ihrem überraschendem ORF-Aus (LEADERSNET berichtete) hat sie nun also eine neue, prickelnde Funktion.
"Als Sekt-Austria-Botschafterin freue ich mich, die prickelnde Seite unseres Landes vertreten zu dürfen. Denn in jedem Glas Sekt steckt mehr als nur Freude – unser Wetter, das manchmal launisch, aber immer einzigartig ist, unsere Böden sowie die harte Arbeit unserer Winzer:innen. Jede Perle erzählt eine Geschichte von kühlen Nächten, sonnigen Tagen, von Regen und Wärme, die den Trauben Charakter schenken. Deshalb freut es mich, dieses prickelnde Geschenk der Natur und hoher Winzerkunst genießen zu dürfen", so Kummer-Hofbauer.
Jeudy ergänzt, dass der neuen Botschafterin Themen wie Umwelt und Soziales wichtig seien – vor allem sei sie aber ein Genussmensch und verstehe, die Menschen mit ihren Vorträgen zu begeistern. "Ich bin sicher, dass wir mit ihrer Unterstützung viele neue Fans für Sekt Austria gewinnen können!", ist die Vorsitzende von Sekt Austria überzeugt.
Zur Lage des Sektmarkts
Der Getränkemarkt ist aktuell von einer gewissen Kaufzurückhaltung geprägt, doch der Schaumweinmarkt zeigt sich vergleichsweise resilient und bleibt im Vergleich zur Vorjahresperiode mit lediglich leichten Rückgängen von 1,6 Prozent im Absatz und 1,9 Prozent im Umsatz auf stabilem Niveau. Auf dem Schaumweingesamtmarkt bleibt Sekt mit knapp 70 Prozent klarer Marktführer. Das vierte Quartal ist, wie eingangs erwähnt, die stärkste Zeit für Schaumweine, weswegen man der kommenden Hochsaison optimistisch entgegensieht.
Das Jahr 2025 gilt zudem als außergewöhnlich gut für Sektgrundwein, denn auf einen niederschlagsreichen Frühling folgte ein kühler Juli und ein warmer, aber nicht zu heißer August. Laut den Expert:innen sind das die besten Voraussetzungen für eine langsame, ausgewogene Reifphase und perfekte Traubengesundheit bei vielfach idealem Zucker-Säure-Verhältnis. Zudem lassen optimale pH-Werte langlebige Grundweine erwarten.
Neue Strukturen für Sekt Austria
Im kommenden Jahr werde das Sekt-Austria-Komitee weitere Weichen für die Zukunft stellen, da sich durch die Anpassung an das EU-Weingesetz die Notwendigkeit der Restrukturierung ergebe. Aktuell wird begonnen, mit den hinkünftigen Erzeugervereinigungen darüber zu sprechen, wie Sekt Austria als Produktspezifikation in diese integriert werden kann.
www.oesterreichwein.at
Kommentar veröffentlichen