Fotos der Pressekonferenz
Adeg feiert 130 Jahre Nahversorgung und blickt auf Chancen und Herausforderungen

| Wolfgang Zechner 
| 22.10.2025

Bei der Pressekonferenz in Wien sprachen die Rewe-Manager Brian Beck und Florian Klein über das Jubiläum, die Bedeutung regionaler Kaufleute und die Zukunft der Nahversorgung in Österreich. KEYaccount/LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei. 

Zum 130. Jubiläum von Adeg betonten Billa-Großhandels-Vorstand Brian Beck und Rewe-Großhandels-Geschäftsführer Florian Klein, dass Nahversorgung weit mehr sei als das tägliche Einkaufen. "Nahversorgung ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe", sagte Brian Beck. Gerade in ländlichen Regionen sei Adeg oft die letzte verbliebene Einkaufsmöglichkeit. Florian Klein ergänzte, dass Adeg seit jeher auf regionale Strukturen und unternehmerische Eigenständigkeit setze. In mehr als 150 Gemeinden sichere die Marke die Grundversorgung, also häufig dort, wo es sonst keine:n Lebensmitteleinzelhändler:in mehr gibt. Immerhin gibt es in Österreich 150 Gemeinden, in denen das einzige Lebensmittelgeschäft ein Adeg-Markt ist.

Viele Gemeinden ohne Nahversorger

Besonderes Augenmerk legten beide auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen: Rund 400 Gemeinden in Österreich verfügen derzeit über keinen Nahversorger. "Das zeigt das enorme Potenzial, aber auch die Verantwortung", so Beck. Ziel sei es, mit modernen Konzepten wieder dorthin zu gehen, wo Nahversorgung verschwunden ist. Voraussetzung dafür seien jedoch tragfähige Modelle und rechtliche Anpassungen. "Das Öffnungszeitenrecht stammt aus einer anderen Zeit. Wenn wir ländliche Standorte langfristig halten wollen, müssen flexiblere Lösungen möglich sein."

Regionalität als Kernkompetenz

Regionalität bleibe für Adeg das Fundament des Erfolgs, betonte das Duo. Die selbstständigen Kaufleute beziehen viele Produkte direkt aus ihrer Umgebung, fördern lokale Produzent:innen und sichern Arbeitsplätze vor Ort. Im Durchschnitt arbeiten die Märkte mit zehn bis 25 regionalen Lieferant:innen zusammen, viele führen bis zu 500 heimische Produkte im Sortiment. "Diese Strukturen halten Wertschöpfung im Land und stärken die Gemeinschaft", sagte Klein.

Zugleich treibe man ökologische und technologische Innovationen voran. Zahlreiche Adeg-Märkte investieren in Photovoltaikanlagen, LED-Technik, Wärmerückgewinnung und digitale Preisauszeichnungssysteme. Ein wachsender Teil setzt auf sogenannte Hybridmärkte mit Selbstbedienungskassen, die längere Öffnungszeiten ermöglichen und kleinere Standorte wirtschaftlich absichern. Beck zeigte sich überzeugt, dass dieses Zusammenspiel von Regionalität, Nachhaltigkeit und Innovation entscheidend für die Zukunft sei. "Adeg hat in 130 Jahren bewiesen, dass Nahversorgung funktionieren kann – wenn Menschen Verantwortung übernehmen und Rahmenbedingungen stimmen."

Zurückhaltung beim Thema Unimarkt 

Dem Kaufleute-Modell wird bei Rewe seit einiger Zeit wieder mehr Bedeutung zugemessen. Seit drei Jahren gibt es auch Selbstständige, die Billa-Märkte führen. 41 werden es bis Jahresende sein. 2026 sollen 25 weitere Billa- und Billa Plus-Kaufleute dazukommen.  Zum Thema Unimarkt äußerte sich Beck zurückhaltend. Ja, es gebe grundsätzlich Interesse an Standorten, mehr könne er derzeit aber nicht sagen – wohl auch aus strategischen beziehungsweise wettbewerbsrechtlichen Gründen.

KEYaccount/LEADERSNET war der PK in Wien mit dabei. Die Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier

www.adeg.at

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