MCÖ-Clubabend mit über 100 Mitgliedern

| Redaktion 
| 18.01.2023

Laut Expert:innen ist "Partizipation" ein Garant, um eine erfolgreiche Jobkampagne umzusetzen.

Am Montagabend traf sich der Marketing Club Österreich (MCÖ) zur ersten Gesprächsrunde im neuen Jahr. Im Planter's Club Wien sprachen verschiedene Expert:innen vor über 100 Mitgliedern über den Arbeitsmarkt und die großen Veränderungen, die in Zukunft erwartet werden. Einigkeit herrschte beim Thema Employer Branding. Wer sich laut der Expert:innenrunde nicht intensiv damit beschäftige, sollte dies dringend ändern.

Babyboomer gegen Generation Z

Finja Pfundner, Sozialforscherin und Beraterin bei der Markenagentur Brainds, verriet, dass im Moment die Babyboomer und die Gen Z aufeinanderprallen würden und wie sich diese Generationen voneinander unterscheiden. Auf der einen Seite sind die Pflichtbewussten kurz vor der Pension Stehenden und auf der anderen die unabhängigen, wissensdurstigen jungen Leute, die partizipieren möchten und sich auch trauen unangenehme Fragen zu stellen.

"Die Jungen sind extrem gut gebildet, haben ein hohes Selbstbewusstsein und wissen, was sie wollen", betont Pfundner.

Zwischen Zughörigkeit und Differenzierung

Wie Unternehmen in Zukunft diese und andere Karriereaufsteiger:innen für sich gewinnen können, zeigte Sonja Zant, Partnerin und Head of Employer Branding bei der Markenagentur Brainds.

"Employer Branding ist zuallererst eine Vorstands- beziehungsweise Geschäftsführer-Entscheidung", ist Zant überzeugt und meint, dass jedes Unternehmen einen bestimmten "Doppelpass" brauche, um im Kampf um die besten Talente erfolgreich zu sein: "Ein Unternehmen muss 'Beziehung' können, um eine Identifizierung und Zugehörigkeit zu schaffen. Es muss aber auch 'Wettbewerb' können, um sich anderen Arbeitgebern gegenüber ausreichend zu differenzieren."

Nur wenn beides erfüllt sei, steige die Zahl der Bewerber:innen und reduziere sich die Fluktuation.

Treffsichere Kampagne

Laut der Expert:innenrunde stellt der Staatspreis Marketing-Preisträger Niceshops mit seiner Kampagne "Welcome to Coding Paradise" unter Beweis, wie eine einfache Kampagne zum Ziel führen könne. Das Team rund um Gründer und Geschäftsführer Roland Fink konnte 40 Entwickler:innen für sich gewinnen und das bei einem Budget von unter 100.000 Euro.

"Dass gerade eine simple Postkarte eines der erfolgreichsten Werbemittel der Kampagne sein könnte, hätten wir nicht gedacht", fasst Fink die Maßnahmen zusammen und ergänzt: "Die Einführung war ein Meilenstein und sicher am prägendsten für den Gesamterfolg. Wir haben sehr darauf geachtet, das gesamte Team von Anfang an miteinzubeziehen und die fanden die Kampagne alle gut, spannend und witzig."

Gemeinsam zum Ziel

Lucas Weyrer-Unger, Head of Team Strategy & Communications bei Iventa Employer Branding und Organisationsentwicklung, sieht in der "Partizipation" die Garantie für Erfolg.

"Es ist wichtig, die Maßnahmen von Anfang an gemeinsam zu planen, verschiedene Mitarbeiter:innen anzuhören und reinzuholen. Die Kampagnen sollten dabei keinesfalls falsche Erwartungen schüren, nur die Leute mit dem passenden Cultural Fit werden langfristig im Unternehmen bleiben."

Weyrer-Unger rät auch davon ab, zu abstrakte Begriffe zu verwenden und es für jeden im Unternehmen greifbar zu machen "Jedes Subsystem muss mit den Inhalten etwas anfangen können", ist sich der Experte abschließend sicher.

LEADERSNET war beim MCÖ Clubabend. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.marketingclub.at

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