Sechs Jahre sind vergangen seit dem letzten spannenden Duell zur Bundespräsidentschaft. 2022 stellte sich im Vorfeld vor allem eine Frage: Kann einer der Kandidaten den amtierenden Bundespräsidenten wirklich fordern? Wie sich am späten Sonntagnachmittag zeigte: nein. Alexander Van der Bellen muss bereits laut der ersten Hochrechnung um kurz nach 17:00 Uhr in keine Stichwahl. Im Laufe des Abends verfestigte sich das Ergebnis von deutlich über der notwendigen 50-Prozent-Marke weiter. Das endgültige Endergebnis inklusive den ausgezählten Wahlkarten wird im Laufe des Montags veröffentlicht.
Viermal so hoher potenzieller Werbewert
Observer hat in den Tagen vor der Wahl die mediale Kommunikation der sieben Kandidaten analysiert. Konkret haben die Medienbeobachtungsprofis in den letzten drei Wochen vor der Wahl 4.837 Artikel und Postings in den Print-, Web- und sozialen Medien beobachtet. Und diese Ergebnisse sprechen eine ähnlich deutliche Sprache wie das Wahlergebnis selbst. Bei direktem Vergleich der Kandidaten zeigt sich, dass mit insgesamt 2.364 Erwähnungen Alexander Van der Bellen fast doppelt so viele mediale Nennungen wie der zweitplatzierte Walter Rosenkranz (1.343) hat. An dritter Stelle findet sich Dominik Wlazny mit 878 Erwähnungen.
In Bezug auf den potenziellen Werbewert, der durch die mediale Präsenz erreicht werden konnte, relativiert sich das Kräfteverhältnis nicht. Mit 5.394.762 Euro liegt der alte und neue Präsident auch hier in Führung, während Rosenkranz mit 1.498.625 Euro gerademal auf ein Viertel des Sieger-Wertes kommt. Dominik Wlazny liegt beim potenziellen Werbewert – wie bei den medialen Erwähnungen – auf Platz 3 mit 1.160.928 Euro.

© Observer
Potenzieller Werbewert durch Österreichs Printmedien
Auch die österreichischen Printmedien waren in den letzten Wochen mit der Frage "Wird 2022 ein neuer Bundespräsident gewählt?“ voll beschäftigt. Die meisten Artikel veröffentlichte Der Standard (73), gefolgt von Österreich (61) und Kleine Zeitung (53). Die höchsten Auflagen produzierten die Kronen Zeitung, Heute und Kleine Zeitung.
Im Beobachtungszeitraum wurde von den österreichischen Printmedien insgesamt ein potentieller Werbewert von 9.905.739 Euro erzielt. Die Kronen Zeitung erreichte mit ihren Beiträgen die größte Summe (1.483.924 Euro). Knapp dahinter folgt Der Standard mit 1.260.625 Euro und die Kleine Zeitung mit 1.132.495 Euro.
www.observer.at
Kommentar veröffentlichen