Enden Wiens Christkindlmärkte 2020 als Geisterdörfer?

Die Weihnachtsmärkte in der Bundeshauptstadt bleiben trotz fortgeschrittenem Aufbau vorerst zu – es bleibt fraglich, ob sie heuer überhaupt öffnen werden.


Der Weihnachtscountdown läuft auch im zweiten Lockdown weiter, am kommenden Sonntag ist der 1. Advent. Eigentlich hätten bereits Mitte November die ersten Christkindlmärkte eröffnen sollen, die "Standln" stehen vom Rathausplatz bis nach Wien Floridsdorf schon seit Wochen bereit. Doch ob sie dieses Jahr noch belebt werden, steht derzeit in den Sternen. Aufgrund der ungewissen Lage, ob der aktive Lockdown mit dem 7. Dezember aufgehoben werden kann und der nach wie vor viel zu hohen Neuinfektionsraten scheint eine Öffnung zu diesem Zeitpunkt eher unwahrscheinlich.

Auf den Hütten am Areal des Wiener Weihnachtstraums finden sich aktuell Zettel mit folgender Information: "Aufgrund des von der österreichischen Bundesregierung beschlossenen mehrwöchigen Lockdowns wird die für Mitte November geplante Eröffnung des Wiener Weihnachtstraums und des Christkindlmarkts verschoben." Die meisten der 120 Stände am Rathausplatz stehen bereits, der Aufbau wurde allerdings gestoppt. Ob noch weiter aufgebaut wird oder der Abbau eingeleitet wird, ohne je geöffnet zu haben, soll spätestens Anfang nächster Woche entschieden werden. Für diese Entscheidung brauche man "ein klares Signal vom Bund und der Stadt", hieß es.

Entscheidung fällt in erster Adventwoche

Die Infektionszahlen werden den weiteren Weg weisen, doch wenn bis spätestens Anfang nächster Woche keine Klarheit herrscht, "dann wird's das möglicherweise gewesen sein, weil wir brauchen auch eine gewisse Zeit. Wir haben den Aufbau gestoppt, es sind noch keine Dächer auf den Ständen, es ist auch nicht die Ware drinnen, die Händler brauchen auch ihre Zeit", so Johannes Vetter, der Sprecher des Wiener Christkindlmarktes.

Vetter betrachte es als "sinnlos", weiter zuzuwarten und erst Mitte Dezember aufzusperren, da die Verluste in diesem Fall viel zu groß wären. Während Wienerinnen und Wiener um ihre beliebten Christkindlmärkte bangen, haben die Standbetreiber und Händler mit der großen Sorge um mögliche Entschädigung zu kämpfen. Sollten die Christkindlmärkte 2020 komplett ausfallen, kommen große Verluste auf alle Beteiligten zu – für diesen Fall liegen allerdings noch keinerlei Entschädigungspläne oder Richtlinien für betroffene Händler und Standbetreiber vor. (red)

www.christkindlmaerkte.at

www.wienerweihnachtstraum.at

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