Nun sind sie also da, die Notverordnungen und Maßnahmen, um das Virus einzudämmen. Sicher gut und hoffentlich lange durchdacht, weil das – wie der Kanzler ja schon sagt – massive Einschnitte in Leben und Wirtschaft sind. Nicht falsch verstehen: Wenn es hilft, dann bin ich voll dafür, schon allein deswegen, weil meine Mutter zur gefährdeten Zielgruppe gehört.
Trotz der Informationsflut durch die unterschiedlichen Medien und die unvermeidliche Eigenrecherche, poppen immer noch sehr viele Fragen auf. Und je mehr man nach fundierten Antworten sucht, desto mehr "Warums" bleiben übrig. Trotz allem habe ich ein sonniges Gemüt und zähle mich nicht zur Zielgruppe derer, die in die Panikstarre verfällt oder sämtliche Hamster aufkaufen möchte.
Wer soll das bezahlen?
Was mir massiv Sorgen bereitet, ist die Frage nach den wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Maßnahmen. Maßnahmen ankündigen und diese auch rigoros zu exekutieren ist die eine Sache, aber was hat das für Auswirkungen auf die Klein- und Mittelbetriebe (KMU) der Branchen, die keine so große Lobby wie etwa Tourismus und Hotellerie haben?
Nicht falsch verstehen und nix für ungut, aber es gibt darüber hinaus ja auch noch zum Beispiel die Event- und Veranstaltungsbranche, die hauptsächlich aus EPUs und KMUs bestehen und die vieler meiner Kolleginnen und Kollegen betrifft! Von den Künstlern, den kleinen Zulieferfirmen, Eventtischlern, den Technik- und Catering-Firmen, den Fotografen und freien Redakteuren, etc. – welche im besten Fall nur Umsatzeinbussen haben, manche davon aber plötzlich gar keine Einnahmen und somit mit massiven Existenzängsten zu kämpfen haben – ganz zu schweigen.
Wie geht es also weiter und welche Hilfsmaßnahmen bzw. -pakete werden hier getroffen, um die wahrscheinlich genauso große Krise wie die einer Viruserkrankung – nämlich die Angst vor Jobverlust, Arbeitslosigkeit und das Nichtwissen, ob man "Kleinigkeiten" wie die nächste Miete noch zahlen kann – abzuwenden? Da bin ich noch gar nicht bei Fragen nach Kinderbetreuung bei Schul- und Kindergartenschließungen. Soweit ich weiß, stützt/hilft die italienische Regierung die Klein- und Mittelbetriebe bei der Begleichung ihrer Fixkosten. Ich hoffe Österreich folgt diesem Beispiel.
Wie man sich schützt und dass es eventuell auch positive Auswirkungen auf zukünftiges soziales Zusammenleben hat, wenn man endlich mehr Hände wäscht und in die Ellenbeuge niest, wissen wir ja jetzt hoffentlich (selbst in allem Negativen gibt’s was Positives). Aber was es jetzt auch braucht, ist auch für die oben genannten Berufsgruppen ein Rettungsschirm, damit man hier die Ängste nehmen und die damit verbundene wirtschaftliche Krise abwenden bzw. ihr vorbeugen kann. Dass es nicht unmöglich ist, finanzielle Mittel locker zu machen, um Branchen vor dem Zusammenbruch zu bewahren, hat die Banken- und Finanzkrise bewiesen.
Wenn ich dahingehend beruhigt bzw. informiert bin, dann verschiebe ich gern noch ein paar Veranstaltungen und bleib auch gern zu Hause, bringe meiner Mutter den Einkauf nach Hause und pass auch gern auf die Kinder von Freunden und Bekannten auf. Aber bitte liebe Behörden, Kammern und öffentliche Stellen: Schnellstmögliche Hilfe ist die beste Vorsorge!
Ich wünsche mir …
Ich wünsche mir einen Zusammenhalt der Gesellschaft, der Regierung, der Behörden, also allen, die es mit ihren jeweiligen Möglichkeiten nicht zulassen, dass so ein Fucking-Virus die Welt in eine Krise stürzen kann! Ach ja und weiters noch ein Herzenswunsch, weil meine "Mamsch", die eigentlich eine Rossnatur hat, 80 Jahre alt ist und (leider fast) alles glaubt, was in der Zeitung steht: Bitte nur seriöse und unaufgeregte mediale Berichterstattung (siehe als positives Beispiel das angehängte Video von Dr. Franz Wiesbauer)! Keine Sensations- und Quotengeilheit!
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