"Kunden wissen oft nicht was sie brauchen"

Mit "Agilem Eventmanagement zum besten Live-Erlebnis" beim zweiten Eventday der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe der Wirtschaftskammer Wien.

Die Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe der Wiener Wirtschaftskammer lud vergangene Woche zum bereits zweiten Eventday ein. Gastgeberin und Obfrau Gerti Schmidt begrüßte gemeinsam mit ihrem niederösterreichischen Kollegen Gert Zaunbauer mehr als 150 interessierte Gäste im Studio 44 am Rennweg. Erik Kastner, Bundesbranchensprecher und Initiator der Veranstaltung, freute sich, dass es ihm gelungen war, einen wichtigen Keynote Speaker einzuladen. Mit einer gleichermaßen kräftigen wie auch inspirierenden Präsentation stimmte Colja M. Dams die TagungsteilnehmerInnen auf das Thema "Agiles Eventmanagement" ein.

Digitalisierung und Live-Erlebnis – zwei parallele Entwicklungen

Colja M. Dams überraschte zunächst mit dem Geständnis, dass Agiles Management kein einfaches Rezept sei, sondern eine ständige herausfordernde Entwicklung, die auch Fehler und Rückschläge beinhalte. Gleichzeitig erläuterte der Referent, dass gerade durch die Digitalisierung das Live-Erlebnis eine neue Bedeutung erhalten habe, da es sowohl Motivation stärke als auch Inspiration bei den Gestaltern ebenso wie bei den Kunden auslöse. Um dieses Live-Erlebnis nicht nur auf dem Reißbrett zu planen, sondern auch wirklich umsetzen zu können, bedürfe es eines neuen Zugangs. Dams erläuterte die völlig veränderten Formen der Zusammenarbeit im Team, ein neues Mindset, mit neuer Eigenverantwortlichkeit und der Bereitschaft, sich laufenden dynamischen Veränderungen kreativ und lernwillig zu stellen.

"Kunden wissen oft nicht, was sie brauchen. Das bedeutet, dass wir oft gar kein Briefing erhalten, was dazu führt, dass wir mit ihnen gemeinsam das Projekt entwickeln, laufend abstimmen und jeder und jede von uns dabei immer wieder in unterschiedliche Rollen schlüpft". Es gebe im Team keine bereits definierte Rollen- und Aufgabenverteilung, sondern die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben selbst zu wählen. Die Arbeitspakete werden auf kleine Post-it-Zettel geschrieben und die Abstimmung erfolge täglich, ob ein Paket bereits erledigt oder „noch in Arbeit" sei. Dams gab zu, dass diese „gelebte Flexibilität" und diese "nicht mehr vorhandene Hierarchie" ein großer Change-Prozess gewesen sei und zunächst zu einer Mitarbeiterfluktuation geführt habe. Wir haben jedoch erkannt, dass wir vor allem selbst an der Sache, an der Arbeit Spaß haben wollen, dadurch ist es auch gelungen, eine höhere Effizienz, mehr Innovation und eine bessere Lebensqualität zu erhalten", so Dams abschließend.

Eventhauptstadt Wien

In den Podiumsdiskussionen wurden die aktuellen Fragen des Eventmanagements in Wien diskutiert, Fragen und Wünsche an die Kammer deponiert. Sowohl der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, als auch der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, Markus Grießler, betonten, dass der Event und Kongresstourismus in und für Wien weiter an Bedeutung gewinnen soll.

Ein "Leuchtturmprojekt" sei die in Neu Marx geplante Eventhalle. In den fünf Arbeitskreisen wurden unter anderem Fragen des neuen Lehrberufs "Eventkaufmann/Eventkauffrau" sowie Arbeitszeiten und Eventsicherheit intensiv diskutiert. "Alles in allem eine sehr erfolgreiche Veranstaltung", resümierte der Gastgeber Erik Kastner. "Der zweite Eventday war wie der ein kräftiges Lebenszeichen der Eventbranche in Wien. Sowohl die Einführung des Lehrberufs als auch den für 2021 vorgesehenen Baubeginn der neuen Eventhalle sehe ich als positive Entwicklungen unserer Branche, die sich gut etabliert hat und für die ich mich weiter mit voller Energie einsetzen werde."

Impressionen vom zweiten Eventday der Freizeit- und Sportbetriebe der Wiener Wirtschaftskammer finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)

www.eventday.at

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