Sanofi bat zur Soireé

Wie disruptive Technologien den Gesundheitssektor von Grund auf verändern.

Sanofi lud Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesundheit zur Soireé orange in die französische Botschaft in Wien, um über aktuelle und zukünftige Veränderungen in der Gesundheitsversorgung zu diskutieren. Als Keynote-Speaker konnte Sanofi den Disruptionsexperten Markus Petzl gewinnen.

Distruption erkennen

"Disruption ist nicht ein bisschen Innovation, Digitalisierung oder Prozessoptimierung. Disruption bedeutet, Technologien zu verwenden, um eine komplette Veränderung zu erzielen, zum Beispiel das Leben aller Menschen zu verlängern. Und es obliegt uns als Gesellschaft, diese Technologien moderierend einzusetzen, um uns alle weiterzubringen", unterstrich Petzl in seinem Vortrag.

Die erste Herausforderung wäre überhaupt, Disruption zu erkennen. Denn am Anfang ist der Anstieg disruptiver Modelle tendenziell flach. "Doch mit der Zeit schießt die Entwicklung exponentiell nach oben und ist durch konventionelle Modelle nicht mehr aufzuholen. Wenn man mit einem konventionellen Geschäftsmodell 30 Meter weit kommt, kommt man in derselben Zeit mit einem disruptiven Modell 25 Mal um die Erde", veranschaulichte Petzl.

"Das Wichtigste ist die Kundenorientierung"

Peter Hacker, Wiener Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, erwartet zwar keine disruptive, dafür aber evolutionäre Veränderungen im Gesundheitswesen: "Wir brauchen Veränderung, die die Menschen mitnimmt. Das Wichtigste ist die Kundenorientierung beziehungsweise Patientenkonzentration. Vor allem die neuen Kommunikationsmedien verlangen ein Umdenken beim Visavis. Der Patient ist autonom und kommuniziert auch autonom."

Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich, schilderte den Einsatz moderner Technologien bei Sanofi anhand der virtuellen Diabetesklinik Onduo, einem Joint Venture von Sanofi und der Google-Tochter Verily Life Sciences. Die Zukunft der Pharmaindustrie fasste er in fünf Bereiche zusammen: Auswertung von Daten, Diagnose, Medikamentenherstellung (Drugs), Devices wie Gesundheitsapps und Digitalisierung.

"Pharmaunternehmen entwickeln sich vom reinen Medikamentenproduzenten zu ganzheitlichen Gesundheitsunternehmen. Diesen Ansatz der 5 D´s bezeichnen wir auch als Integrated Care: Wir betrachten den Menschen aus einem 360-Grad-Winkel mit dem obersten Ziel, ihn gesund zu halten", so Kaps.

Gesundheitliche, technische und ethische Fragestellungen

In der anschließenden von Univ.-Prof. Siegfried Meryn moderierten Diskussion beleuchteten Experten aus unterschiedlichen Disziplinen sowohl gesundheitliche als auch technische und ethische Fragestellungen. Der Tenor: Künstliche Intelligenz in der Gesundheit erleichtert Diagnose und Therapie, kann aber nie den Arzt ersetzen. Univ.-Prof. Matthias Preusser, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie an der Medizinischen Universität Wien, gab einen Einblick über die neuesten Errungenschaften in der Krebstherapie.

"Ich bin überzeugt davon, dass Krebs in naher Zukunft eine chronische Erkrankung wird und als solche therapiert werden kann. Wir haben insbesondere in der Immuntherapie viele Erfolg versprechende Entwicklungen", so Preusser. Tobias D. Gantner, Gründer des Unternehmens HealthCare Futurists, sieht die Vorteile von künstlicher Intelligenz in einer Demokratisierung der Medizin und Unterstützung der Patient Journey.

Dr.in Christiane Druml, Leiterin des UNESCO-Lehrstuhls für Bioethik an der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzende der Bioethikkommission, betonte, dass die Verantwortung letztlich immer beim behandelnden Arzt liegen müsste und nicht auf die Maschine abgeschoben werden dürfte. (red)

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