Meinungsbildner aus Politik, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft treffen sich am Arlberg

| 24.10.2019

13. Europäischer Mediengipfel thematisiert die "Zerrissene Welt".

Seit dem Gründungsjahr 2007 bildet der unter der Schirmherrschaft des österreichischen Außenministeriums stehende Europäische Mediengipfel in Lech am Arlberg einen außergewöhnlichen Rahmen für Diskussionen, in denen ungefilterte Einblicke und fundierte Ausblicke in die anhaltend turbulente Welt der Medien, die europäische Politik und die wirtschaftlichen wie gesellschaftspolitischen Zusammenhänge der europäischen Lebensrealität geboten werden.

Von der Kommunikationsagentur ProMedia Kommunikation initiiert und seither federführend mit Lech Zürs Tourismus GmbH und dem Verband der Auslandspresse in Wien organisiert steht auch heuer ein äußerst hochkarätiges Programm auf der Agenda.

 Der Auftakt

Eröffnet wird der diesjährige Europäische Mediengipfel von der ausgewiesenen Nahost-Expertin und ehemaligen österreichischen Außenministerin Karin Kneissl mit ihrer Expertise und Analyse zur zerrissenen Welt. Im Abschluss daran wird der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Dialog mit Kai Diekmann die bevorstehende US-Wahl und deren Auswirkungen auf Europa und die Welt beleuchten. Mit Christian Kern, dem ehemaligen österreichischen Bundeskanzler und jetzigem Berater für zahlreiche israelische Technologieunternehmen, wird sich Hans-Peter Siebenhaar, Präsident der Auslandspresse in Wien, dem übergeordneten Thema des Mediengipfels widmen. Eine international besetzte Runde beschließt den ersten Teil des Eröffnungsabends: Alexandra Föderl-Schmid, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Israel, Quian Sun, freie Journalistin in Berlin für unterschiedliche Medien in China, Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments sowie Anna Rose, Journalistin der Moskauer Zeitschrift "Journalist", diskutieren unter der Moderation von Pascal Thibaut, dem Vorsitzenden der Auslandspresse in Berlin.

Im zweiten Teil des Eröffnungsabends wird ORF III unter der Gesprächsleitung von Ingrid Thurnher die Runde der ChefredakteurInnen live aus Lech übertragen.

Social Media als fünfte Macht im Staat und die drei "Ismen"

Hochkarätig besetzt geht das Programm am nächstenTag  weiter. Social Media als fünfte Macht im Staat beleuchtet Philipp Jessen, CEO Storymachine Berlin, bevor sich das Medienforum von APA und Presseclub Concordia der Frage widmet, ob die Pressefreiheit durch Einschüchterung, Desinformation und Interventionen bedroht ist.
 
Abends wechseln die Gäste auf die Tiroler Seite des Arlbergs nach St. Christoph, wo im „arlberg1800“ die drei "Ismen" der Politikwissenschaft, Populismus, Radikalismus und Extremismus, im Zentrum der Keynote von Ulrike Guérot, Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems und Gründerin des European Democracy Labs in Berlin, stehen. Anschließend diskutieren mit ihr Peter Neumann, Professor für Sicherheitsstudien am King's College, Christina Hainzl, Leiterin - Research Lab Democracy and Society in Transition, und Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der BILD – geleitet wird die Runde von Susanne Glass, Studioleiterin und Chefkorrespondentin der ARD in Tel Aviv. Franz Fischler, ehemaliger österreichischer Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, EU-Kommissar für Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes und Fischerei und Präsident des Forums Alpbach, wird sich anschließend mit Ansichten zu Österreich und Europa zu Wort melden. Abschließend diskutiert Falter Chefredakteur Florian Klenk mit Rechtsanwältin Maria Windhager über „Ehre und Hass in einer digitalen Welt“. Abgerundet wird der Abend durch einen Cocktailempfang von Tiroler Tageszeitung und Vorarlberger Nachrichten.

Am Samstag feiert eine Podcastrunde mit drei ZEIT-Redakteuren Premiere in Lech.

Ost gegen West, Nord gegen Süd

Der Mediengipfel Lech stellt sich den Fragen den Grenzerfahrungen der freien Welt und der Widerstandskraft der liberalen Demokratien und freien Medien in Europa.Das neue Europa steckt zwischen Globalisierung und Nationalismus, radikalen Entwicklungen und alten Feindbildern, so die Experten. Die freie und offene Demokratie stehe unter Beschuss und das Erfolgsmodell des 20. Jahrhunderts drohe zwischen zwei Mühlsteinen zermahlen zu werden. Digitale Revolution und künstliche Intelligenz verändern weltumspannend Wirtschaft und Gesellschaft. Diese neuen Verbindungen, die Entgrenzung und Zusammenrücken suggerieren, stehen aber in einem sonderbaren Widerspruch zur politischen Realität, die zunehmend wieder alte und neue Feindbilder kreiert. (jw)

www.mediengipfel.at

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