Am 25. September 2019 fand der Compliance Solutions Day von LexisNexis bereits zum 6. Mal statt. Die eintägige Fachkonferenz brachte im Apothekertrakt des Schloß Schönbrunn knapp 300 Vertreter der österreichischen Compliance-Community mit 27 Compliance-Lösungsanbietern zusammen.
Wohl das Highlight des Konferenztages bildete ein Podiumsgespräch des ehemaligen deutschen Finanzministers und ehemaligen Compliance Monitors von Siemens, Dr. Theo Waigel, mit Rainer Nowak dem Chefredakteur der Tageszeitung Die Presse.
Exklusives Vorabend-Dinner
Bereits am Vorabend der Konferenz am 24. September hatte ein kleiner Kreis aus Vortragenden, Fachautoren, Ausstellern und Compliance-Verantwortlichen die Gelegenheit, Herrn Waigel im Rahmen eines exklusiven Dinners zu erleben. Anlässlich einer "Speaker's Reception" im Marmorsaal des Hotel Sacher in Wien hob der Elder Statesman den Vorhang, um Einblicke in historische wie aktuelle Ereignisse zu geben, die so nicht unbedingt in der Zeitung stehen.
So erzählte der ehemalige deutsche Finanzminister in Bezug auf das aktuelle Brexitchaos, wie Großbritannien schon in den frühen 1990er Jahren eigene Wege ging. Nach dem Ausschluss UKs aus dem Europäischen Wirtschaftssystem (EWS) habe es trotzdem Bestrebungen gegeben, den Euro auf der Insel einzuführen. Waigels Antwort auf solche Ideen: "Wenn sich Eheleute ins Schlafzimmer begeben, möchten sie nicht, dass ein Dritter dabei ist."
Wer in die Compliance gehört
Auch über seine Bestellung zum Compliance Monitor des Siemenskonzerns durch das US-Justizministerium DOJ berichtete Waigel. Ein großes Anliegen sei es ihm gewesen, die Rolle der Compliance-Verantwortlichen zu stärken. Nicht "Leute, die sonst zu nichts zu gebrauchen sind" sollten in der Compliance tätig sein, sondern Manager aus dem Business, die später auch wieder ins Business zurückkehren konnten. Seiner Tätigkeit bei Siemens stellten die US-Behörden ein ausgezeichnetes Zeugnis aus, heute nimmt Herr Waigel eine ähnliche Aufgabe bei Airbus wahr.
Nachdrücklich hob Waigel die enormen Schäden hervor, die Korruption in Volkswirtschaften, aber auch auf der Ebene der Einzelunternehmen anrichtet. Dass Deutschland die Auslandskorruption erst spät unter Strafe gestellt hat, bedauerte der ehemalige Spitzenpolitiker: "Es hätte zehn Jahre früher geschehen müssen."
"Mit uns gibt es keine schiefen Geschäfte"
Abschließend erinnerte Waigel an einen Freund, den ehemalige polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, der sich sowohl im Widerstand gegen Nazideutschland als auch gegen das kommunistische Regime engagiert hatte. "Es lohnt sich, anständig zu sein" lautete das Motto Bartoszewskis, das auch für Unternehmen gelte, so Waigel: „Es ist für Unternehmen immer am besten zu sagen: mit uns gibt es keine schiefen Geschäfte!"
Bei angeregten Gesprächen und kühlen Drinks fand die Speaker's Reception ihren Ausklang in der Blauen Bar des Hotel Sacher. Impressionen vom Compliance Solutions Dinner von Lexis Nexis finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)
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