Kommenden Sonntag, 10. März, findet in Salzburg die Bürgermeisterwahl statt. Die Meinungsforscher prophezeien ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen ÖVP-Kandidat Harald Preuner und SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger (SPÖ). Der Politikwissenschaftler und Meinungsforscher Peter Hajek hat im Auftrag der Progress Werbung, die alle Kandidaten affichiert hat, City-Light-Wahlplakate der einzelnen Bürgermeister-Kandidaten untersucht und beurteilt.
Out Of Home ist das Basiswerbemedium schlechthin
In Salzburg nutzen alle kandidierenden Parteien für die Medienpräsenz Out Of Home (OOH), um sich in der Öffentlichkeit positiv zu präsentieren und inszenieren. Plakate, Rolling Boards, City-Lights und Transport Media können rasch und nachhaltig Präsenz schaffen.
"Wir wollten von einem Experten wissen, wie die Kandidaten auf den City-Light-Plakaten wirken. Es ist interessant, auf was bei der Gestaltung Wert gelegt wird und welche Botschaften emotionalisiert werden. Die Auftritte könnten unterschiedlicher nicht sein", so Fred Kendlbacher, Geschäftsführer der Progress Werbung.
Persönlichkeit voran
Eine durchgehende Parallele – abgesehen von den themenübergreifenden Forderungen – gibt es: Der Kandidat steht klar im Vordergrund und die Partei dahinter. "Der regierende Bürgermeister Harald Preuner setzt ganz auf seine Person – allerdings mit unterschiedlichen Facetten und Slogans. Man sieht Preuner mit Brille und Krawatte zu den beruhigenden Slogans Stabilität und Lösungen. Dann gibt es Sujets bei denen er ohne Brille und Krawatte, dafür lockerer und mit offenen Hemd, abgebildet ist. Dabei steht er für Tatkraft, Offenheit und Feingefühl. Der Politiker zeigt sich von zwei Seiten: Einerseits das korrekte und amtsbezogene, andererseits das lockere und dynamische – das bedeutet Sicherheit und Tatkraft in einem", so Hajek.
Im Kontrast dazu konzentriert sich Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger auf ein durchgehendes Sujet mit einer klaren Aussage: "Salzburg im Herzen". Hajek: "Er signalisiert damit, dass alle Anliegen der Stadt und der Menschen in seinem Herzen leben. Dynamik, Optimismus und Kraft dominieren - hier tritt eine neue junge Generation an. Die Logos der Parteien treten in den Hintergrund und sind fast unsichtbar. Das gilt für ÖVP und SPÖ."
Unterschiedliche Posen und konkrete Forderungen
Drei Motive präsentieren die Grünen/Bürgerliste mit Martina Berthold auf den City-Light-Sujets. "Berthold ist in unterschiedlichen Posen und dazu passenden Botschaften, abgebildet. Sie stellt konkrete Forderungen und artikuliert: Bezahlbare Mieten, eine Grüne Welle für den öffentlichen Verkehr und für ein weltoffenes Salzburg", analysiert Hajek.
Erstmals im Gemeinderat vertretenen sind die NEOS. "Sie küren mit Lukas Rösslhuber einen ganz neuen Kandidaten und setzen ihre kämpferische Linie fort, „Mutige Ideen für Salzburg. Geht ned gibt's ned!". Hier steht politscher Wille und Pragmatismus im Fokus. Der junge und bisher wenig bekannte Spitzenkandidat Lukas Rösslhuber holt sich Unterstützung. Im Hintergrund ist Landeschef Sepp Schellhorn zu sehen – gewissermaßen als Mentor und als Zeichen, dass die NEOS auch auf Erfahrung im Hintergrund bauen können", erklärt Hajek.
Die Freiheitlichen inszenieren lediglich ihren Spitzenkandidaten Andreas Reindl – in zwei Sujets. "Einmal staatstragend und mit Krawatte – mehr Fairness – und einmal kraftvoll dynamisch mit kämpferischen Aussagen: 'Weg mit dem Filz.' Als Werbung für sich selbst und Kritik an den Gegnern", kommentiert Peter Hajek. "Das Parteilogo ist stark präsent. Die Partei steht also hinter dem Kandidaten - Reindl ist selbstbewusst und fordernd."
Große Parteien ohne Absender, kleinere mit Parteien-Logo
Hajeks Fazit: "Die Kandidaten der beiden großen Parteien, Bürgermeister Harald Preuner und Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger, stehen ausschließlich aus der Kraft der eigenen Person für die Zukunft Salzburgs, unter weitestgehenden Ausblenden der Partei. Die Kandidaten der kleineren Parteien bauen auf Forderungen auf, teilweise konkret wie die Grünen, teilweise emotionsaufgeladen und kritisch generalisierend wie die NEOS und FPÖ. Die NEOS, die Bürgerliste und die FPÖ verzichten nicht auf den Absender."
Generell seien die Plakate der kleineren Parteien fordernder, während die Plakate der etablierten Parteien subtiler sind. "In einer Mischung aus Stadtvater-Ästhetik und Dynamik", so Hajek abschließend. (red)
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