Mehr Leistung mit weniger Energie
ÖBB wollen Energieeffizienz bis 2030 um weitere 25 Prozent steigern

| Redaktion 
| 04.03.2024

Das Unternehmen soll in den letzten zehn Jahren durch effizienten Energieeinsatz den Jahresstrombedarf von St. Pölten eingespart haben.

Die ÖBB sparen laut eigenen Angaben mit den Schienenverkehrsleistungen jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen CO2 ein. Ein Hebel sei der effiziente Energieeinsatz für die Versorgung der Züge und Anlagen.

ÖBB feiern Jubiläum

Am Dienstag, den Welt-Energiespartag, feiern die ÖBB ein Jubiläum. Seit zehn Jahren laufen Energiesparprogramme nach dem Motto: "Die klimafreundlichste Kilowattstunde ist die, die erst gar nicht verbraucht wird". Dabei konnten durch Ideen und Maßnahmen mehr als 100 GWh Energie nachhaltig eingespart werden. Das bestätigen auch externe Auditor:innen, die die umgesetzten Maßnahmen gemäß Energieeffizienzgesetz geprüft haben. Die eingesparte Energiemenge entspricht in etwa dem Jahresstrombedarf aller Haushalte der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten mit rund 58.000 Einwohner:innen.

Transportleistung und Energieaufwand

Laut den ÖBB arbeiten mehr als 40.000 Mitarbeiter:innen in den Bürogebäuden, Werkstätten und Bahnhöfen des ÖBB Konzerns. Zudem sind über 6.500 Züge sind täglich im Personen- und Güterverkehr unterwegs und mehr als 2.500 Postbusse. Diese Tatsache erfordert also einiges an Energie. Den größten Bedarf hat dabei bahnintern der Schienenverkehr an Bahnstrom und Diesel (61 Prozent). Danach folgen die Gebäude und Betriebsanlagen (22 Prozent) – also alle Bürogebäude, Bahnhöfe, Werkstätten, aber auch technische Einrichtungen wie Signale und Stellwerke, die mit Strom betrieben oder beheizt werden. Und schließlich benötigt auch die Mobilität auf der Straße Energie: 17 Prozent sind es insgesamt, davon fließen 88 Prozent in den Postbus. Der überlegte Einsatz von Energie sei somit ein wichtiger Hebel im Kampf gegen den Klimawandel und beim Energie sparen.

Einsparung des Jahresstromverbrauchs © ÖBB PaBpo

ÖBB Energie wollen sparen

Eine der erfolgreichsten Energiesparmaßnahmen sei die energiesparende Fahrweise der Züge und damit die Rückspeisung der Bremsenergie von Zügen in die Oberleitung. Aber auch die Optimierung der Infrastruktur, etwa durch (thermische) Gebäudesanierungen oder LED-Umrüstungen, soll zu einer verbesserten Energieeffizienz führen. Weitere wichtige Hebel seien laut dem Konzern der Einsatz von Förderbändern beim Tunnelbau, die zahlreichen Elektrifizierungen der Strecken und der Einsatz modernster Technologien in der Bahnstrombereitstellung.

Investitionen in mehr Sparsamkeit

Viele Energieeffizienzmaßnahmen mit hohen Einsparungen seien in den letzten Jahren bereits umgesetzt worden. Die ÖBB wollen aber weitere Schritte gehen. Neben der Beschaffung von leistungsstärkeren Flotten das Unternehmen in einen optimierten Betrieb der Gebäude und Betriebsanlagen investieren. Auch die ambitionierte Energiestrategie sei ein Meilenstein in der Energiewende: Bis 2030 soll die Energieeffizienz durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder durch Gebäudeoptimierungen um 25 Prozent gesteigert werden.

100 Prozent Grünstrom

Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partner:innen den Eigenversorgungsgrad bei Bahnstrom von 60 Prozent auf 80 Prozent und bei den Betriebsanlagen von elf Prozent auf 67 Prozent steigern. Damit wollen die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferant:innen werden und auch das öffentliche Stromnetz entlasten.

Seit Sommer 2018 sind die ÖBB mit 100 Prozent grünem Bahnstrom aus erneuerbarer Energie unterwegs und seit 2019 werden auch die Gebäude und Betriebsanlagen mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern versorgt.

www.oebb.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV