Aufwärtstrend für die österreichische Wirtschaft noch nicht in Sicht

| Redaktion 
| 14.12.2023

Immerhin dürfte die Inflation von durchschnittlich 7,9 Prozent 2023 auf voraussichtlich 3,6 Prozent 2024 und weiter auf 2,3 Prozent 2025 sinken.

Die Schwächephase der österreichischen Wirtschaft hält unvermindert an, das ergab der jüngste UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator. Dieser verharrte im November bei 3,7 Punkten. "Damit setzt sich die konjunkturelle Bodenbildung zwar fort, doch ein Aufwärtstrend der österreichischen Wirtschaft ist vorerst weiterhin nicht in Sicht", meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

In keinem Bereich der österreichischen Wirtschaft sei derzeit ein stabiler Trend zu erkennen, der eine positive Richtung für die Gesamtwirtschaft vorgeben würde. "Während sich in der Bauwirtschaft der Pessimismus etwas abgebaut hat, trübte sich in der heimischen Industrie die Stimmung gegen Jahresende erneut ein, obwohl sich das globale Umfeld leicht verbesserte. Auf den Dienstleistungssektor wirkten sich die herausfordernden Vorgaben aus dem Produktionssektor wieder stärker negativ aus und sorgten für eine spürbare Stimmungsverschlechterung trotz abflauenden Gegenwinds des Verbrauchervertrauens", so Bruckbauer.

Pessimismus in allen Wirtschaftssektoren

Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator konnte im November die Verbesserung des Vormonats nicht fortsetzen. Grund dafür sei die erneute Verschlechterung der Stimmung in der heimischen Industrie infolge weiter sinkender Aufträge und die zunehmenden Sorgen über die Wettbewerbsfähigkeit angesichts einer hohen Kostendynamik. Dies konnte auch die leichte Verbesserung des Exportumfelds durch positive Vorgaben insbesondere aus den Wachstumsmärkten nicht ändern.

Während sich der Pessimismus im Dienstleistungssektor trotz guter Nachfrage im Tourismus aufgrund der rückläufigen Einzelhandelsumsätze wieder erhöhte, verbesserte sich die Stimmung in der Bauwirtschaft. Während sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor die Stimmung in Österreich zum Jahresausklang 2023 deutlich im pessimistischen Bereich liegt, erreichte die Geschäftseinschätzung der heimischen Bauunternehmer wieder den langjährigen Durchschnitt. Im Vergleich zum Euroraum ist die Stimmung in der österreichischen Wirtschaft in allen Sektoren weiterhin klar im Rückstand.

Aussicht auf zumindest geringes Erholungstempo ab 2024

"Wir gehen davon aus, dass im Jahresverlauf 2024 eine moderate Erholung einsetzt, die einen leichten Anstieg des BIP um 0,3 Prozent ermöglichen sollte. Für 2025 erwarten wir eine Fortsetzung des moderaten Wachstumskurses mit einem Anstieg des BIP um rund 1,5 Prozent", meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Unterstützt durch die weitere Verlangsamung der Inflation würden steigende Reallöhne einen Aufwärtstrend des Konsums ermöglichen.

Nach dem starken Abbau der Lagerbestände im Jahr 2023 wird zudem die Trendwende im Lagerzyklus für Wachstumsimpulse sorgen. Auch der langsam wieder stärker in die Gänge kommende Welthandel dürfte die österreichische Wirtschaft unterstützen. Die weiterhin restriktive Geldpolitik wird jedoch auch 2024 eine große Herausforderung für die Investitionstätigkeit darstellen und damit das Erholungstempo begrenzen.

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