Europäische Aktien haben Aufholpotenzial

Am europäischen Aktienmarkt bestünde hohes Potenzial für Kurszuwächse – so die Einschätzung der Anlageexperten der "Steiermärkische Sparkasse Private Banking".

Die Höchststände bei Aktien sind global nach wie vor stark von der rasanten Kursentwicklung in den USA getrieben. US-Aktien haben heuer mit einem Plus von rund 37 Prozent  die Nase deutlich vorne, während der europäische Markt "nur" rund 24 Prozent zulegte.

Höhere Ausschüttungsquoten

Doch weil auch in Europa in einem stark wachsenden wirtschaftlichen Umfeld die Gewinnaussichten der Unternehmen nach der Covid-Krise wieder stetig steigen, sind viele europäische Aktien nach der gängigen Kennzahl KGV (Kurs-Gewinn Verhältnis) auf Basis der Gewinnerwartungen als attraktiv zu bewerten, so die "Steiermärkische Sparkasse Private Banking". Die Experten sehen auch aufgrund der anhaltenden Notenbankunterstützung und der – im Vergleich zu US-Unternehmen – höheren Ausschüttungsquoten, die Europa vor allem für Dividenden-orientierte Anleger interessant macht, für das kommende Jahr 2022 Aufholpotenzial für europäische Aktien.

Europa global geringer gewichtet

Europäische Aktien hinken seit Jahren ihren US-Pendants hinterher, was ein detaillierter Blick auf die letzten zehn Jahre belegt: Die Performance der Indices "Eurostoxx 50" oder "Stoxx Europe 600" liegt bei zirka plus 10 Prozent pro Jahr, während der US-Index "S&P 500" mit plus rund 18 Prozent fast doppelt so stark performt hat.

Diese geringe Gewichtung Europas spiegele die Marktkapitalisierung europäischer Unternehmen im weltweiten Vergleich wider, die Sparkasse-Private-Banking.

Die Aufwärtsspirale nach der Krise

Nach der heftigen Korrektur im Frühjahr 2020 erlebten die Aktienmärkte einen raschen Rebound. Die Kurse erholten sich, gleichzeitig zogen die Gewinnschätzungen zunächst nicht mit. Aktien erschienen dadurch "teuer" – insbesondere US-amerikanische Aktien, die deutlich höher gehandelt wurden als ihre europäischen Pendants. Durch die diversen staatlichen und geldpolitischen Hilfsmaßnahmen sind viele Unternehmen aber sehr gut durch die Coronakrise gekommen, was sich in weiterer Folge häufig in Unternehmensgewinnen, die die Erwartungen übertrafen, widerspiegelte. Dies führte zu einer Aufwärtsspirale, indem die Gewinne wiederum die Kurse unterstützten und sie weiter nach oben treiben, aber nicht im selben Ausmaß wie die Gewinne. Die Folge: Aktien wurden bewertungstechnisch wieder günstiger.

Breite Streuung reduziert Risiken

Aktuell zeigen sich die Börsen weitgehend unbeeindruckt von schwächeren Wachstumszahlen, vom Aufflammen der Coronapandemie oder der Aussicht auf eine strengere Geldpolitik. Dennoch ist weiterhin eine auf den persönlichen Bedarf und die persönliche Risikoeinstellung ausgerichtete Vermögensstruktur und vor allem eine breite und globale Diversifikation wichtig, um Risiken zu streuen und an der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung zu partizipieren. Es spricht aber einiges dafür, dass europäische Aktien in den globalen Portfolios künftig eine etwas stärkere Rolle spielen sollten, so die "Steiermärkische Sparkasse Private Banking". (ca)

www.sparkasse.at

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