Hello New Work. Hallo Zukunft. Kann uns bitte jemand sagen, wo´s hingeht?

Neue Arbeitswelten! New Work! So eine Präsenz hatte das Thema Karriere bei den Menschen noch nie!

Und so eine durchwachsene Situation am Arbeitsmarkt hat es, meiner Meinung nach, auch noch nicht gegeben. Alle sind gefordert, manche beinahe überfordert – ob ArbeitnehmerInnen oder (ganz besonders) Arbeitgeber.

Beziehungsstatus: Es ist kompliziert.

Wie gehen Sie mit diesen vielen unterschiedlichen und oft sehr emotionalen Zugängen um – egal, ob es um den Job geht, ums Geldverdienen, um die Arbeitsmoral oder die Werte an sich? Ich kann mich nicht erinnern, dass die Thematik in den letzten 25 Jahren je auf so vielen Ebenen beleuchtet und gelebt wurde. Dazu kommt: Zwischen den extrem hohen Ansprüchen der MitarbeiterInnen auf der einen und der Arbeitgeber auf der anderen Seite liegen heute immer öfter Welten. Nein, man kann es ruhig noch drastischer formulieren: Es prallen Welten aufeinander.

Wer zahlt, schafft nicht mehr an.
Gut ausgebildete, selbstbewusste BewerberInnen stellen ihre Forderungen und die Betriebe damit vor eine echte Challenge: Waren nicht bislang die Unternehmen diejenigen, die die Rahmenbedingungen vorgaben und die Forderungen stellten? Ganz richtig: Sie "waren" es.
Angebot und Nachfrage bestimmen das Geschäft. So ist das im Business. Und im momentanen Arbeitnehmermarkt legen die Bewerber fest, was "must have" und was "must be" ist: Grenzenloses Arbeiten, neueste Technologien, eine uneingeschränkte Freiheit, eine verständnisvolle, empathische Führungskraft und nicht zu vergessen: ganz viel Sinn.

Die Unternehmen bekommen dafür: die knapp bemessenen Zeitressourcen einer umtriebigen Bewerbergeneration, deren Digital Thinking, Internationalität sowie das in zahlreichen Peergroups und Studienkursen angeeignete Wissen – bis das nächste Sabbatical ansteht. Denn immerhin müssen die Digital Natives mit ihrer Energie behutsam umgehen – bei einer Lebenserwartung von bis zu 100 Jahren.

Die schlechte Nachricht obendrauf: Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich noch weiter zuspitzen.

Was also tun?
Es wird der Wirtschaft nichts anderes übrig bleiben, als Rahmenbedingungen und Strukturen zu bieten, in die sich Studienabgänger und Jobanfänger gut und gerne einbinden lassen. Und wäre jetzt nicht auch der ideale Zeitpunkt, um die viel diskutierte Gruppe „50+“ gewinnbringend in Organisationen zu (re)integrieren?!

Spannend finde ich ja auch die Frage, wie sich die große Suche nach dem Sinn und das eher schwache Interesse an überdurchschnittlicher Leistung – auch im internationalen Kontext – auf die wirtschaftliche Situation der Menschen auswirken wird. Fragen über Fragen … und im Moment noch so wenig Antworten. Bis wir die haben, wird sich der Arbeitsmarkt schon wieder weiterdrehen. Oder auch nicht. Gewiss ist in dieser Ungewissheit nur eins: Wir müssen sehr beweglich bleiben – aufeinander zugehen, uns einen Rundumblick zulegen und von vielen alten Gewohnheiten abrücken.


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