"European Hotels Destination Index"
Wiener Hotelmarkt bleibt hinter Europas Topdestinationen zurück

| Redaktion 
| 14.12.2025

CBRE hat erstmals den "European Hotels Destination Index" vorgelegt. Die Analyse zeigt die starke Position Südeuropas und steigende Hotelinvestitionen in der österreichischen Hauptstadt.

Vor Kurzem präsentierte PwC die Studie "Emerging Trends in Real Estate 2026". Diese wurde gemeinsam von PwC und dem Urban Land Institute durchgeführt und spiegelt die Ansicht von 1.276 Immobilienfachleuten wider. Wie in den Vorjahren beinhaltet die Studie ein Ranking, das auf der Einschätzung der befragten Immobilienmanager:innen zu den attraktivsten europäischen Investitionsstandorten basiert. London, Madrid und Paris behaupten ihre Spitzenplätze als attraktivste europäische Investitionsstandorte. Wien rutschte von Rang dreizehn auf siebzehn (LEADERSNET berichtete).

Diese Einschätzung wird nun durch eine aktuelle Analyse von CBRE gestützt. Der Immobiliendienstleister hat mit dem "European Hotels Destination Index" erstmals ein eigenes Ranking vorgelegt, das die Attraktivität europäischer Hotelmärkte für Investor:innen bewertet. In dem Ranking liegt London mit großem Abstand auf Platz eins, Wien kommt unter 66 untersuchten Städten auf Rang 15.

Basis der Analyse

Die erstmals veröffentlichte Analyse basiert auf strukturellen Marktfaktoren, makroökonomischen Fundamentaldaten sowie qualitativen Merkmalen und soll Investor:innen eine datengestützte Orientierung geben. "Der Index ist ein neuer Bezugspunkt für Investor:innen, die eine datengestützte Analyse von Märkten passend zu ihrer Anlagestrategie suchen. Seine Stärke liegt nicht nur in seiner Grundlage aus umfassenden historischen Daten, sondern auch in den zukunftsorientierten Prognosen der wichtigsten Ökonomen der Branche", sagt Kenneth Hatton, Leiter Hotels, Europa bei CBRE.

Warum London und Paris vorn liegen

London erzielt laut CBRE eine Gesamtpunktezahl, die rund 25 Prozent über jener aller anderen Destinationen liegt. Ausschlaggebend sind vor allem Marktgröße, Nachfrage und Liquidität. Auf Platz zwei folgt Paris, das insbesondere mit hohen Besucherzahlen und einer starken RevPAR-Performance (Umsatz pro verfügbaren Zimmer) punktet.

Südeuropa prägt die Top 30 und Inseln legen zu

Fast die Hälfte der 30 führenden Märkte entfällt auf Südeuropa. Madrid, Barcelona, Lissabon und Mallorca liegen bei den Besucherzahlen laut CBRE 20 bis 30 Prozent über dem Durchschnitt. Auch Rom, Mailand, Venedig und Florenz schneiden bei Nachfrage und Preissetzungsmacht überdurchschnittlich ab, trotz moderater Liquidität. Eine auffällige Verschiebung zeigt der Blick auf die Kapazitäten: Mallorca übertrifft Paris bei der Zahl der Hotelzimmer. Teneriffa und Gran Canaria rangieren ebenfalls im obersten Viertel, was CBRE mit anhaltendem Preiswachstum und begrenztem neuem Angebot begründet.

Wien kämpft mit Kosten

Für Wien nennt CBRE als Pluspunkte den starken Gästezuwachs, günstige Wechselkurse für viele internationale Gäste und das hohe Pro-Kopf-Einkommen. Belastend wirken hingegen höhere Arbeitskosten, ein im Vergleich niedrigerer RevPAR sowie ein Mangel an Arbeitskräften.

Rekorde im Tourismus und mehr Kapital am Markt

Wien sei aber "auf dem besten Weg", weitere Tourismusrekorde zu erreichen. Für 2024 werden rund 18,9 Millionen Nächtigungen als neuer Rekord genannt, 2025 soll nahtlos anschließen, im September lag die Bundeshauptstadt demnach bereits fünf Prozent über dem Vorjahreswert.

Parallel dazu ziehen die Hotelinvestitionen an: Vom ersten Quartal bis zum dritten Quartal 2025 stiegen sie laut CBRE auf 313 Millionen Euro, ein Plus von rund 100 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode. "Heuer wurden bereits zahlreiche große Transaktionen wie beispielsweise der Verkauf des Marriott Vienna realisiert und derzeit sind mehrere Großprojekte auf dem Markt", sagt Lukas Schwarz, Head of Investment bei CBRE.

Renditen und Pipeline im gehobenen Segment

Als aktuelle Spitzenrenditen nennt CBRE 5,4 Prozent für Immobilien mit Betreibervertrag und 6,4 Prozent für Management-Verträge. Besonders im Luxus- und gehobenen Segment sei die Pipeline weiterhin gut gefüllt. Als jüngstes Beispiel wird die Eröffnung des Mandarin Oriental Vienna im ehemaligen Handelsgericht in der Wiener Innenstadt angeführt.

www.cbre.at

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