"Emerging Trends in Real Estate 2026"
Trendwende am europäischen Immobilienmarkt – Wien verliert an Attraktivität

Mehr als 100 Branchenprofis folgten der Einladung von PwC Österreich zur Präsentation der Studie "Emerging Trends in Real Estate 2026", die auch ein Ranking der attraktivsten europäischen Investitionsstandorte enthält. Anschließend wurde über zentrale Marktfragen diskutiert. 

Am Dienstagabend versammelten sich mehr als hundert Vertreter:innen der Immobilienwirtschaft im Wiener DC Tower, um der Präsentation der PwC-Studie "Emerging Trends in Real Estate 2026" zu folgen und daran anschließend zentrale Marktfragen zu diskutieren. Auf dem Podium sprachen neben Marius Richter und Birgit Kraml auch Johannes Mayr (Strabag Real Estate), Bruno Ettenauer (Etterra), Martina Maly-Gärtner (UBM) und Daniel Jelitzka (JP Immobilien). Die Diskussion stand im Zeichen eines Immobilienmarkts, der 2026 von Unsicherheit, strukturellem Wandel und technologischer Dynamik geprägt sein wird.

Kritik an Deglobalisierung

Rund 70 Prozent der befragten Immobilienexpert:innen in Europa sehen die Folgen der Deglobalisierung inzwischen kritisch – mehr als doppelt so viel wie vor zwei Jahren. Eingeschränkte Kapitalströme, zunehmende regionale Divergenzen und komplexere Transaktionen gelten demnach als zentrale Risikofaktoren. Die Studie, erstellt von PwC und dem Urban Land Institute, basiert auf den Einschätzungen von knapp 1.300 Fachleuten aus Europa (siehe Infobox).

Geopolitische Unsicherheiten (90 %) und der Druck, leistbaren Wohnraum zu schaffen (79 %), werden als größte Herausforderungen genannt. Marius Richter, Real Estate Leader bei PwC Österreich, erklärte, die Branche befinde sich in einem "anspruchsvollen Umfeld mit hohen Baukosten, schwieriger Finanzierung und knappen Flächen", sah darin aber zugleich Potenzial für innovative Konzepte und nachhaltige Entwicklungen.

Alternative Assetklassen im Aufschwung

Eine deutliche Verschiebung zeige sich hin zu operativen, infrastrukturähnlichen Assetklassen. Rechenzentren und neue Energieinfrastruktur führen das Ranking an. Birgit Kraml, Vorsitzende des Urban Land Institute Österreich und Partnerin bei DLA Piper, erläuterte, Investor:innen würden sich stärker an langfristigen Trends wie Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung orientieren und nach Assets suchen, "die stabile Nachfrage mit gesellschaftlichem Nutzen verbinden".

Wien verliert im Städtevergleich

Wie in den Vorjahren beinhaltet die Studie ein Ranking, das auf der Einschätzung der befragten Immobilienmanager:innen zu den attraktivsten europäischen Investitionsstandorten basiert. Berücksichtigt werden unter anderem die Zukunftsaussichten der Städte in puncto Rendite und Entwicklung. London, Madrid und Paris behaupten ihre Spitzenplätze als attraktivste europäische Investitionsstandorte. Dahinter folgen Berlin, Amsterdam, München, Mailand, Barcelona, Frankfurt und Hamburg. Wien rutscht von Rang dreizehn auf siebzehn, was die Studie auf eine schwache Konjunktur sowie regulatorische Unsicherheiten im Residential-Segment zurückführt.

KI und ESG im Wandel

Weiters geht aus der Studie hervor, dass sich Künstliche Intelligenz zunehmend in der Branche etabliert. 75 Prozent der Unternehmen nutzen laut eigenen Angaben bereits KI-basierte Anwendungen. In den kommenden 18 Monaten soll der Einsatz vor allem in Vermietung, Objektmanagement, Planung und Asset Management weiter steigen. Gleichzeitig verschiebe sich die ESG-Dynamik: Nur noch 21 Prozent sehen ESG als zentralen strategischen Treiber, während die Verknüpfung von ESG-Performance und Wertentwicklung stärker betont werde.

Die vollständige Studie im englischen Original finden Sie hier.

www.pwc.at

Über die Studie

Die Studie Emerging Trends in Real Estate 2026 wurde gemeinsam von PwC und dem Urban Land Institute durchgeführt und spiegelt die Ansicht von 1.276 Immobilienfachleuten wider. Dafür wurden Expert:innen aus ganz Europa – einschließlich Investor:innen, Bauträger:innen, Kreditgeber:innen und Berater:innen – mittels Umfragen, Interviews und Round-Table-Gesprächen befragt.

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Über die Studie

Die Studie Emerging Trends in Real Estate 2026 wurde gemeinsam von PwC und dem Urban Land Institute durchgeführt und spiegelt die Ansicht von 1.276 Immobilienfachleuten wider. Dafür wurden Expert:innen aus ganz Europa – einschließlich Investor:innen, Bauträger:innen, Kreditgeber:innen und Berater:innen – mittels Umfragen, Interviews und Round-Table-Gesprächen befragt.

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