Konkursverfahren
Signa Prime Capital Invest: 25 Gläubiger fordern 871 Millionen Euro

Von den Forderungen wurde bei der ersten Gerichtstagsatzung nur ein kleiner Teil anerkannt. Die Holding nimmt in der Signa-Gruppe eine zentrale Rolle ein, da in ihr bedeutende Vermögenswerte (Lamarr, Elbtower, KaDeWe, etc.) gebündelt sind.

Anfang Juni 2025 wurde über das Vermögen der Signa Prime Capital Invest GmbH am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet. Die Gesellschaft gehört zur Signa Prime Selection AG, die wie viele andere Unternehmen des von René Benko gegründeten Immobilienkonzerns in Konkurs geschlittert ist. Sie fungiert als Zwischenholding und nimmt innerhalb der Unternehmensgruppe eine zentrale Rolle ein, da in ihren nachgeordneten Besitzgesellschaften ein erheblicher Teil des Deutschland-Portfolios sowie weitere bedeutende Vermögenswerte in Österreich und Italien gebündelt sind (siehe unten).

Am 21. August 2025 fand beim Handelsgericht Wien die erste Gerichtstagsatzung im Verfahren der Signa Prime Capital Invest statt. Dabei wurde bekannt, dass bisher 25 Gläubiger:innen Forderungen in Höhe von rund 871 Millionen Euro angemeldet haben. Anerkannt wurden davon aber nur rund 151 Millionen Euro, berichtet Stephan Mazal von Creditreform. Der bestrittene Teil beträgt also rund 720 Millionen Euro. Eine Insolvenzursache liegt in der unübersichtlichen Finanzierungsstruktur der Signa-Gruppe.

"Lamarr", Elbtower, Hotel Bauer & Co.

In der Zwischenholding ist ein wesentlicher Teil des Deutschland-Portfolios der Signa wie u. a. das KaDeWe und UpperWest in Berlin, das Oberpollinger und die Alte Akademie in München, das Alsterhaus und der Elbtower in Hamburg oder das Carschhaus in Düsseldorf gebündelt, ebenso aber auch bedeutende österreichische und italienische Assets wie die Postsparkasse und das "Lamarr" in Wien, der Waltherpark in Bozen beziehungsweise das Hotel Bauer in Venedig. Den "Lamarr"-Rohbau hat mittlerweile Investor Georg Stumpf aus der Insolvenzmasse heraus gekauft. Um dessen neue Pläne umzusetzen, wird das von René Benko geplante Luxus-Kaufhaus derzeit fast zur Gänze wieder abgerissen (LEADERSNET berichtet).

"Das Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, werthaltige Beteiligungen bestmöglich zu veräußern", sagt Stephan Mazal. Da bereits bei Konkurseröffnung Bankguthaben von rund 20 Millionen Euro vorhanden waren, können die Gläubiger:innen mit einer Konkursquote rechnen. Deren Höhe werde vom Verwertungsergebnis abhängen.

www.creditreform.at

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