Laut ECO Austria Studie
Song Contest soll 31 Millionen Euro kosten und 52 Millionen Euro bringen

Laut einer aktuellen Studie könnte jeder Euro, der aus öffentlicher Hand für den ESC investiert wird, eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 1,70 Euro auslösen. 

Vom 12. bis zum 16. Mai 2026 wird Wien zum Schauplatz des größten Musikwettbewerbs der Welt. Erste Pläne rund um die Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) wurden nun am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert (LEADERSNET berichtete). Angesichts des großen Budgetlochs, dem die heimische Bundesregierung aktuell gegenübersteht, bleibt inmitten all der Vorfreude bei einigen Bürger:innen aber natürlich die Frage: Können wir uns das eigentlich leisten – und was bleibt am Ende übrig?

Mit ebendieser Thematik beschäftigt sich eine aktuelle Studie "Effekte des ESC 2026 auf die österreichische Wirtschaftsleistung" von ECO Austria – Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus. Deren Ergebnisse wurden am Donnerstagvormittag von Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth ZehetnerMonika Köppl-Turyna, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, sowie Wolfgang Schwarzbauer, Leiter Regionale Wirtschaftspolitik und Außenwirtschaft bei EcoAustria, im Zuge eines Pressegesprächs präsentiert.

Wertschöpfung von 52 Millionen Euro

Laut der Studie solle der ESC 2026 Österreich nicht nur musikalische Vielfalt, sondern auch spürbare wirtschaftliche Impulse bringen. In die Analyse wurden sowohl die direkten Ausgaben der Besucher:innen als auch die veranstaltungsbezogenen Investitionen einbezogen. So konnten Effekte auf Wertschöpfung, Beschäftigung und touristische Nachfrage ermittelt und aufgeschlüsselt werden.

Insgesamt dürfte der Song Contest in Wien bis zu 88.000 zusätzliche Besucher:innen anziehen – darunter sowohl Tagestourist:innen sowie Tourist:innen mit mehrtägigem Aufenthalt, als auch Journalist:innen und Crewmitglieder. Hier sei mit einem Nachfrageimpuls in der Höhe von rund 21 Millionen Euro zu rechnen. Hinzu kommen Ausgaben für die Veranstaltungen selbst, die sich auf rund 36 Millionen Euro belaufen sollen.

Demnach löse der ESC 2026 einen Nachfrageimpuls von 57 Millionen Euro aus, wovon nach Abzug der Vorleistungen ein tatsächlicher Wertschöpfungseffekt von etwa 52 Millionen Euro in Österreich bleibt. Davon entfallen rund vier Fünftel auf direkte Effekte und ein Fünftel auf indirekte Effekte, die sich aus der Wirtschaftsverflechtung österreichischer Branchen ergeben. Darüber hinaus soll der ESC zur Schaffung bzw. Sicherung von rund 550 Vollzeitäquivalenten beitragen – mit den wirtschaftlichen Effekten verbunden sind Steuer- und Abgabeneinnahmen in Höhe von rund 22 Millionen Euro.

Besonders profitieren dürften laut Analyse Dienstleistungen des Grundstücks- und Wohnungswesens, kreative, künstlerische und unterhaltende Dienstleistungen sowie wirtschaftliche Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen – aber auch die Gastronomie, der Handel und IT-nahe Branchen.

ESC kostet öffentliche Hand 31 Millionen Euro

Während der Song Contest im Jahr 2015 Wien noch etwa 25 Millionen Euro kosten ließ, ist bei der kommenden Ausgabe mit deutlich mehr zu rechnen. Dies sei einerseits der Inflation und andererseits der zugenommenen Eventgröße geschuldet. So hat auch die vergangene Ausgabe des Bewerbs in Basel bereits umgerechnet rund 64 Millionen Euro gekostet. Konkret geht die Studie davon aus, dass die öffentliche Hand bzw. der ORF für die Austragung dieses Mal etwa 36 Millionen Euro springen lassen muss – abzüglich des Zuschusses durch die Europäische Rundfunkunion (EBU), der fünf Millionen betragen dürfte, wären das letztlich 31 Millionen Euro.

Multiplikator von 1,7

Stellt man diesen Betrag nun den zu erwartenden Wertschöpfungseffekten von 52 Millionen Euro gegenüber, kommt man zu folgendem Schluss: Jeder Euro, der öffentlich investiert wird, könnte eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 1,70 Euro auslösen. 

Darüber hinaus ist aber auch mit einer Zunahme von Wiens Werbewert zu rechnen, der die Attraktivität der Stadt mittelfristig steigern könnte. Laut Wirtschaftskammer liege dieser Werbewert im dreistelligen Millionenbereich. In Basel hat dieser laut EBU-Analyse übrigens 730 Millionen Euro betragen.

Die gesamte Studie steht hier zum Download bereit.

Eindrücke von der Pressekonferenz am Mittwoch, bei der erstmalig mehr zu den Plänen der ESC-Austragung in Wien verraten wurde, sehen Sie in unserer Galerie.

www.bmwet.gv.at

www.ecoaustria.ac.at

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