Hattmannsdorfer konkretisiert Pläne
Wirtschaftsminister richtet die ÖBAG strategisch neu aus

Die Republik erhält von der Beteiligungsgesellschaft zwar weniger Geld als im Vorjahr, kassiert aber dennoch über 1,2 Milliarden Euro Dividende. Wolfgang Hattmannsdorfer hat am Montag seine Umbaupläne konkretisiert.

Die Republik Österreich erhält im Jahr 2024 insgesamt 1,26 Milliarden Euro an Dividenden aus den Beteiligungen der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG). Das gab die ÖBAG am Montag im Rahmen ihrer Hauptversammlung bekannt. Damit bleibt die Dividende zwar hoch, liegt aber rund 25 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (1,67 Milliarden Euro). Der für die ÖBAG zuständige Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer kündigte im LEADERSNET-Interview bereits vor einigen Wochen an, dass es bei der Beteiligungsholding Änderungen geben wird. Diese Pläne wurden am Montag konkretisiert.

Vorständin trotz Rückgangs zufrieden

Doch zunächst zu den Zahlen. Am 1. Juli werden dem Wirtschaftsministerium als 100-prozentigem Eigentümer der ÖBAG den offiziellen Angaben zufolge rund 766,93 Millionen Euro zugewiesen. Davon entfallen 175 Millionen Euro auf eine Sonderdividende der OMV. Hinzu kommen 496 Millionen Euro aus der Ausschüttung vom Verbund. Der Rückgang im Vergleich zu 2023 erkläre sich unter anderem durch das Ausbleiben von Sonderdividenden bei Verbund und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) sowie einer geringeren Ausschüttung der OMV. Zudem wurden auf Wunsch des Wirtschaftsministeriums rund 100 Millionen Euro in das kommende Jahr verschoben. 

Trotz des Rückgangs zeigt sich ÖBAG-Vorständin Edith Hlawati mit dem Ergebnis zufrieden: "Das vergangene Jahr hat die wirtschaftliche Stärke der ÖBAG-Beteiligungen einmal mehr unter Beweis gestellt. Alle unsere Beteiligungsunternehmen haben abermals sehr gut performt. Dies bestätigen die Dividendenleistungen an die Republik von jeweils weit über einer Milliarde Euro das dritte Jahr in Folge."

Wirtschaftsminsiter plant Neuausrichtung

Auch Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer lobt das Ergebnis – betont jedoch gleichzeitig eine Neuausrichtung: "Ich gratuliere der ÖBAG und ihren Beteiligungsunternehmen zu diesem starken Ergebnis. Mit über einer Milliarde Euro Dividende profitiert die Republik zum dritten Mal in Folge spürbar von einem erfolgreichen Beteiligungsmanagement. Aber: Beteiligungspolitik darf sich nicht auf die Verwaltung von Erfolgen und Dividendenausschüttungen beschränken. Künftig wird die ÖBAG noch stärker auf die strategischen Standortinteressen der Republik ausgerichtet. Das heißt: Beteiligungen sollen nicht nur solide wirtschaften, sondern gezielt einen Beitrag zur technologischen Souveränität und zur wirtschaftlichen Transformation leisten. Dafür wurde heute im Aufsichtsrat ein Strategieprozess aufgesetzt, der neben der Evaluierung der bestehenden strategischen Ausrichtung, die Weiterentwicklung der Unternehmens- und Investitionsstrategie sowie der Eigentümerstrategie der ÖBAG hinsichtlich ihrer Beteiligungen umfasst."

Neuerungen im Aufsichtsrat 

Im Zuge der Hauptversammlung kam es auch zu personellen Veränderungen im Aufsichtsrat: Günther Ofner und Michael Höllerer wurden für weitere drei Jahre als Aufsichtsräte bestätigt. Helene Schuberth folgt auf Susanne Höllinger. Die Betriebsräte Richard Köhler (Post) und Gerhard Bayer (Telekom) bleiben weitere fünf Jahre im Gremium. Für die OMV zieht Angela Schorna anstelle von Nicole Schachenhofer in den Aufsichtsrat ein.

www,oebag.gv.at

Beteiligungen der ÖBAG

Die ÖBAG hält Beteiligungen an OMV (31,5 Prozent), Bundesimmobiliengesellschaft (100 Prozent) und Verbund (51 Prozent), Post AG (52,8 Prozent), Casinos Austria (33,24 Prozent), APK Pensionskasse (32,97 Prozent) sowie Telekom Austria und EuroTeleSites (jeweils 28,4 Prozent).

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Die ÖBAG hält Beteiligungen an OMV (31,5 Prozent), Bundesimmobiliengesellschaft (100 Prozent) und Verbund (51 Prozent), Post AG (52,8 Prozent), Casinos Austria (33,24 Prozent), APK Pensionskasse (32,97 Prozent) sowie Telekom Austria und EuroTeleSites (jeweils 28,4 Prozent).

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