Dass ORF-Korrespondentin Raffaela Schaidreiter vom Branchenblatt Österreichs Journalist:in zur "Journalistin des Jahres" 2024 gekürt wurde, war schon seit vergangenem Dezember bekannt (LEADERSNET berichtete). Am Dienstag wurde ihr der Preis nun schließlich im Rahmen einer feierlichen Verleihung im ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg überreicht. Rund 400 hochkarätige Gäste folgten der Einladung und ließen Schaidreiter sowie die weiteren Gewinner:innen hochleben.
Die Laudatio für Schaidreiter übernahm ZIB-Moderator Tobias Pötzelsberger, der die 39-Jährige für ihre "Bescheidenheit, kombiniert mit journalistischem Mut" lobte. Zudem hob er ihre "Arbeitswut" sowie ihre Analysefähigkeit hervor, ebenso wie ihre Gabe, "alles so herunterzubrechen, dass es auch meine Oma versteht". In ihrer anschließenden Dankesrede erinnerte Schaidreiter daran, wie wichtig es im Journalismus sei, sich nach dem Mehrwert für das Publikum zu fragen und sich selbst vor Augen zu führen, ob man kritisch genug agiere.
Michael Kuhn für Lebenswerk ausgezeichnet
Eine besondere Ehre wurde zudem Michael Kuhn zuteil, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Annemarie Moser-Pröll hob als Laudatorin die "Würde und Haltung" des Sportjournalisten hervor, ebenso wie den Umstand, dass er "immer Mensch geblieben" sei. Und ergänzte: "Manchmal ist eine Schlagzeile die beste, wenn sie nicht erschienen ist." Nach Entgegennahme seines Preises verwies Kuhn darauf, dass es seine Kolleg:innen heutzutage überaus schwierig haben, "da sie nicht mehr an echte Informationen herankommen, sondern nur mehr an Vorgekautes."
ORF vielfach ausgezeichnet
Als "Medienmanager des Jahres" wurde ORF-Generaldirektor Roland Weißmann ausgezeichnet (LEADERSNET berichtete). Dieser erinnerte daran, bei seinem Postenantritt "unterschätzt worden zu sein" – und nun sei er mit "klarem Ziel und einem guten Team" zur ersten Auszeichnung seines Lebens gekommen.
Darüber hinaus durften sich der ORF und seine Journalist:innen über zahlreiche weitere Auszeichnungen freuen. So wurde der Öffentlich-rechtliche heuer zum bereits 13. Mal zur "Redaktion des Jahres" gekürt. Zudem finden sich unter den Bestgereihten der einzelnen Ressorts einige ORF-Journalist:innen, wie etwa Martin Thür als "Investigativjournalist des Jahres", der seine Arbeit auch damit beschrieb, "Menschen, die ein bisschen mächtiger sind, zu ärgern".
"In Zeiten von Fake News und Desinformation ist faktentreuer, unabhängiger und objektivierbarer Qualitätsjournalismus, wie der ORF ihn tagtäglich bietet, eine wesentliche Säule einer funktionierenden Demokratie. Das große Vertrauen in die ORF-Information spiegeln nicht nur die sehr hohen Nutzungszahlen unserer Nachrichtensendungen wider, sondern auch die vielfachen Auszeichnungen", so Weißmann und gratulierte allen Preisträger:innen recht herzlich.
Weitere Auszeichnungen
Ein Sonderpreis der Redaktion ging an Rainer Fleckl (Krone) und Sebastian Reinhart (frei, News). "Sie haben mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik in Österreich ans Licht zu bringen. Vorbildhaft", sagt Journalist:in-Herausgeber Georg Taitl. Auch Thomas Seifert wird ausgezeichnet, denn er "macht mit seiner Arbeit begreifbar, was Krieg bedeutet", so die Jury. Überdies erhielten Imre Antal, Armin Rauthner und Helmuth Weichselbraun den "Objektiv Fotopreis der Bundesinnung der Berufsfotografie".
Auf die Bühne gebeten wurden an diesem Abend nicht nur sie, sondern auch alle Bestgereihten der einzelnen Kategorien, die Local Heroes und die "Besten 30 unter 30 im Journalismus".
Wer die weiteren Preisträger sind, lesen Sie in unserer Infobox.
LEADERSNET war bei der Verleihung dabei. Eindrücke finden Sie in unserer Galerie.
www.journalistin.at
Kommentar veröffentlichen