Das Forum mineralische Rohstoffe vertritt die Interessen von mehr als 100 heimischen Sand-, Kies- und Naturstein gewinnenden Unternehmen. Beim jährlich durch sie initiierten Rohstoffsymposium werden die wichtigsten Anliegen der Branche beleuchtet. Im vergangenen Jahr ging es dabei um Artenvielfalt und mineralische Rohstoffe (LEADERSNET berichtete). Heuer drehte sich die Veranstaltung um die Frage, wie auch in Zukunft die Rohstoffversorgung in Österreich gewährleistet werden kann.
"Wir haben das Thema ganz bewusst gewählt, weil wir sehr pointiert darstellen wollen, dass wir Handlungsbedarf haben", erklärt Johann Eder, Vorstandsvorsitzender Forum mineralischer Rohstoffe, den Kern der diesjährigen Veranstaltung gegenüber LEADERSNET.tv. "Die Rohstoffversorgung Österreichs ist in Gefahr, wenn wir nicht bald Schritte setzen. Darum sind wir uns ganz sicher, dass es hier sehr viel an Aufklärungsbedarf gibt und Informationen für die breite Gesellschaft."
Warum es wichtig ist, dass sich Veränderungen in der Branche zeigen, erklärt Gabriele Windisch, Leiterin der Abteilung Bergbau – Rechtsangelegenheiten, Bundesministerium für Finanzen: "Rohstoffe sind enorm wichtig. Vor allem der österreichische Anteil zur Rohstoffgewinnung ist ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit. Denn alles, was ich im Land gewinnen kann, kann zum Wirtschaftsstandort Österreich beitragen." Franz Schellhorn, Direktor Agenda Austria, verrät wiederum, was getan werden muss: "Das Hauptproblem, das wir derzeit haben: Wir haben rekordhohe Staatsausgaben und die schlechteste wirtschaftliche Performance. Der dominante Staat erdrückt die Wirtschaft. Er muss sich zurücknehmen. Der Staat muss auch sein Budgetdefizit in Ordnung bringen – und das möglichst schnell."
Nachhaltigkeitspreis 2025 - die besten Projekte der Branche
Neben dem Rohstoffsymposium fand auch die Preisverleihung des Nachhaltigkeitspreises 2025 statt, der ebenfalls vom Forum mineralischer Rohstoffe verantwortet wird und in diesem Jahr bereits in die fünfte Runde ging. "Wir haben den Preis 2012 erstmals vergeben. Hintergedanke war es, dass wir Unternehmen, die extrem engagiert sind in Sachen Nachhaltigkeit, für die tollen Projekte auszeichnen und sie auch in den Vordergrund rücken sowie der Öffentlichkeit zeigen möchten, was die Branche leistet", so Petra Gradischnig, Geschäftsführerin Forum mineralische Rohstoffe. "Wir gratulieren allen Gewinner:innen – vor allem auch in der neuen Kategorie 'Small Company – Big Innovator' – für die tollen Leistungen und wir hoffen, dass die Öffentlichkeit diese Leistungen auch anerkennen wird."
Moderiert wurde die Veranstaltung von Kristina Inhof. Auf der Bühne zu sehen, waren neben den Gewinner:innen auch Norbert Totschnig, der in seiner Keynote die Relevanz der Rohstoffbetriebe und der Preisverleihung unterstrich. Verliehen wurde der Nachhaltigkeitspreis in den Kategorien Ökologie, Ökonomie und Soziales, Kommunikation sowie in der Sonderkategorie Small Company – Big Innovator für Firmen mit weniger als 50 Mitarbeiter:innen.
Der Award in der Kategorie Ökologie ging heuer an die Lungauer Sand- und Kieswerk Lassacher GmbH & Co KG für das Projekt "Saxicola Rubetra – ein neuer Lebensraum für das Braunkehlchen". Dieser Award wurde in Kooperation mit BirdLife Österreich, dem langjährigen Partner des Forums Rohstoffe, vergeben. In der Kategorie Kommunikation setzte sich das Projekt "BürgerBeirat Gartenau – Umweltmediation: Erfolgsrezept Dialog" von Leube Zement GmbH durch. Während in der Kategorie Ökonomie die Rhomberg Bau GmbH aus Ländle mit ihrem Projekt "Das Ende der Deponie: Die neue Nassaufbereitungsanlage der Rhomberg Bau GmbH im Ressourcen Center Rheintal" punktete und sich in der Rubrik Soziales die Kärntner Omya GmbH mit dem Projekt "Digital Mine – Sichere und attraktive Arbeitsplätze in der Rohstoffbranche" den Sieg sichern konnte. Der in diesem Jahr erstmals verliehene Sonderpreis Small Company – Big Innovator ging zudem nach Niederösterreich an das Kleinunternehmen Rögner Sand & Kies GmbH. Sie konnten mit dem Projekt "Schwimmender elektrisch betriebener Eimerkettenbagger" von sich überzeugen.
Über den Nachhaltigkeitspreis
Alle 14 zum Award eingereichten Projekte wurden von einer unabhängigen Experten-Jury bewertet und so die Siegerprojekte gekürt. Die Gewinner:innen der österreichischen Nachhaltigkeitspreise nehmen zudem beim "Sustainable Development Award 2025" des Europäischen Gesteinsverbands Aggregates Europe- UEPG teil, der am 26. November 2025 in Brüssel verliehen wird.
Im Video zusehen...
LEADERSNET.tv holte beim Rohstoffsymposium neben Johann Eder (Vorstandsvorsitzender Forum mineralische Rohstoffe), Gabriele Windisch (Leiterin der Abteilung Bergbau – Rechtsangelegenheiten, Bundesministerium für Finanzen) und Franz Schellhorn (Direktor Agenda Austria) auch Walter Tunka (Rohrdorfer Sand und Kies GmbH), Leopold Schalhas (Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umwelt- und Anlagenrecht), Stephanie Gillhuber (Fachgruppenleitung Naturstein/ Sand und Kies, Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V./ BIV) und Thomas Kasper (Präsident Österreichischer Baustoff-Recycling Verband) vor die Kamera.
Beim Nachhaltigkeitspreis wiederum sind neben Petra Gradischnig (Geschäftsführerin Forum mineralische Rohstoffe) auch Lukas Fleisch (Rhomberg Bau GmbH, Preisträger Kategorie Ökonomie), Günter Waldl (Leube Zement GmbH, Preisträger Kategorie Kommunikation), Miriam Seebacher (Omya GmbH, Presiträgerin Kategorie Soziales), Claudia und Elisabeth Rögner (Rögner Sand & Kies GmbH, Sonderpreis Small Company – Big Innovator) sowie Johann Eder (Lungauer Sand- und Kieswerk GmbH, Preisträger Kategorie Ökologie) zu sehen.
Außerdem können Sie sich einen Eindruck von den Veranstaltungen mittels Galerie verschaffen.
www.forumrohstoffe.at
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