Tomaten-Ketchup kennt und mag fast jede:r. Laut Statista liegt der durchschnittliche Verbrauch pro Person in Österreich bei rund 2,4 Kilogramm – Tendenz steigend. Das sind deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von rund 1,9 Kilogramm pro Person. Doch die Unterschiede zwischen den einzelnen Marken sind den Wenigsten geläufig. Abhilfe schafft auch hier die Genuss-Plattform Gault&Millau, dessen Expert:innen-Jury sich stetig durch die verschiedensten Produktkategorien kostet und diese bewertet (LEADERSNET berichtete hier, hier, hier und hier). Auch wenn zunächst Tomaten-Ketchup ein wenig kulinarisches Gewicht zu haben scheint, birgt es viel Potenzial. Denn Ketchup kann nicht nur begleitend als Dip eingesetzt werden, sondern auch zum Verfeinern von Saucen. Entscheidend sei dabei die Balance aus Frucht, Süße, Säure und Würze bzw. Umami.
Ein Blick auf die Zutatenliste
Das zentrale Element ist die Tomatenfrucht. Immerhin soll der Ketchup nach den runden roten Früchten riechen und schmecken. Die meisten Produzent:innen geben auch an, wie viele Tomaten pro 100 Gramm Ketchup verwendet werden. Laut Gault&Millau ist dabei ein Wert von rund 2:1 positiv zu bewerten, denn das bedeute 200 Gramm Tomaten auf 100 Gramm des fertigen Produkts. Die Bandbreite in der Verkostung langte jedoch von 140 Gramm am unteren Ende bis zu 550 Gramm als Spitzenwert.
Weiters kritisch ins Auge fiel der Zuckergehalt. Ketchup ist nämlich ein Klassiker, wenn es um versteckten Zucker geht. Der Zuckeranteil beträgt bis zu einem Viertel. Doch der Markt hat bereits darauf reagiert, sodass es inzwischen zahlreiche Produkte gibt, die gänzlich ohne Zuckerzusatz auskommen. Das heißt, ihre Süße geht von natürlichem Fruchtzucker oder Süßstoff aus.
Die kritischen Gaumen
Bewertet wurden die unterschiedlichen Sorten auch dieses Mal wieder von Expert:innen ihres Fachs. Die Zusammensetzung der Jury deckte den gesamten Kreislauf von der Produktion bis zum Konsum ab. Vertreten waren der Leiter des Tomatenbetriebs Stefan Bauer aus Wien-Donaustadt, die Köche und Gastronomen Klaus Piber (u. a. Trixie Kiddo’s), Thomas Figlmüller von der gleichnamigen Schnitzel-Dynastie und Jeffrey Bartolomé (Küchenchef im Steakhaus El Gaucho). Mit reichlich Know-how aus der Praxis konnte wiederum Patricia Pölzl vom Würstelstand "Eh scho Wuascht" am Wiener Zentralfriedhof dienen. Romana Fertl von OpenSense steuerte ihre Expertise als Sensorikerin bei und Alexandra Palla betrachtete die Verkostung als Kochbuchautorin und Organisatorin der Austrian Food Blog Awards aus Blogger:innen-Sicht. Martina Hohenlohe und Bernhard Degen von Gault&Millau durften mit ihren erfahrenen Gaumen ebenfalls nicht fehlen.
Die Jury bei der Verkostung. © Gault&Millau/ Donat
Das Ergebnis
Auch für den großen Tomaten-Ketchup-Test wurden die Produkte anonym in den bundesweit relevantesten Supermärkten sowie auf gurkerl.at eingekauft. Zwecks der besseren Vergleichbarkeit wurden die Preise auf 1.000 Gramm hochgerechnet. Die große Überraschung: Gleich zwei Produkte stehen an der Spitze und dürfen sich als Sieger präsentieren.
1. Felix Ketchup ohne Zuckerzusatz, div. Quellen, 8,02 Euro pro kg, 165 g Tomaten pro 100 g, 4,3 g Zucker (Anmerkung: Dem Produkt wurde kein Zucker zugesetzt, die süße Komponente wird aber vom Süßungsmittel Sucralose beigetragen.)
1. Spak Master Ketchup Mild, Spak, Interspar, 6,02 Euro pro kg, 210 g Tomaten pro 100 g, 22 g Zucker pro 100 g
3. Byodo Bio Tomaten Ketchup, gurkerl.at, 13,97 Euro pro kg, 80 % Tomatenmark, 22 g Zucker pro 100 g
4. Spar Natur Pur Bio Ketchup zuckerreduziert, Spar, 5,98 Euro pro kg, 210 g Tomaten pro 100 g, 15 g Zucker pro 100 g
5. Le Gusto Tomaten Ketchup mild, Hofer, 2,71 Euro pro kg, 172 g Tomaten pro 100 g, 17 g Zucker pro 100 g
6. Felix Bio Ketchup mit weniger Zucker und weniger Salz, div. Quellen, 8,02 Euro, 193 g Tomaten pro 100 g, 13 g Zucker pro 100 g
Die Top 4 der Verkostung © Gault&Millau/ Donat
www.gaultmillau.at
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