Die RollAMA-Daten der AMA für 2024 liegen vor. Sie zeigen, wie die Österreicher:innen im Lebensmittelhandel einkaufen. Der RollAMA-Warenkorb umfasst dabei eine breite Produktpalette, darunter Milch, Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Frischobst, Frischgemüse, Kartoffeln, Eier, Tiefkühl-Obst und -Gemüse, Obst- und Gemüsekonserven, Fertiggerichte, pflanzliche Alternativen, Brot, Gebäck und Mehl. Insgesamt nahmen die Einkäufe mengenmäßig um 2,1 Prozent und wertmäßig um 3,4 Prozent zu. Im klassischen Lebensmitteleinzelhandel fiel das Plus etwas stärker aus als bei Diskontern. Die gesamten Haushaltsausgaben im Lebensmittelhandel erreichten damit in Österreich im Vorjahr 9,8 Milliarden Euro.
Anteil zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten konstant
Wenn man alle Kategorien tierischen Ursprungs den pflanzlichen Lebensmitteln gegenüberstellt, ergibt sich konstanter Anteil von knapp 40 Prozent der Ausgaben für pflanzliche Erzeugnisse. Mengenmäßig machen sie etwas mehr als die Hälfte des Gesamteinkaufs aus. Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing, fasst den Einkaufstrend der letzten Jahre so zusammen. "Es scheint oft, als würden die Menschen heute viel mehr pflanzliche Produkte kaufen als früher. Doch unsere Auswertung der Haushaltseinkäufe zeigt: Der Anteil von tierischen und pflanzlichen Produkten an den Gesamteinkäufen hält sich weiterhin stabil. Sowohl mengenmäßig als auch wertmäßig gibt es kaum Veränderungen. Die Nachfrage in beiden Bereichen bleibt konstant."
Preisstabilisierung
Eine gute Nachricht für die Konsument:innen aus dem Vorjahr lautet: Die Zeiten extremer Preisschwankungen gehören erst einmal der Vergangenheit an. Die starke Preissteigerung zwischen 2022 und 2023 ließ nahezu alle Lebensmittel teurer werden, bevor sich die Preise 2024 stabilisierten und in manchen Kategorien gar zurückgingen. Insgesamt betrug der Anstieg der für die Einkäufe bezahlten Durchschnittspreise des RollAMA-Warenkorbs im Jahr 2024 1,3 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Im Vergleich dazu lag die Inflationsrate aller Lebensmittel und Getränke Statistik Austria bei 2,6 Prozent.
Rabattanteil gestiegen
Erhoben wird bei der RollAMA-Analyse auch der Rabattanteil im Handel. Im Vorjahr spielten Rabattaktionen wieder eine größere Rolle im Lebensmitteleinzelhandel. Im Schnitt wurde knapp ein Drittel des RollAMA-Warenkorbs in Aktion gekauft. Besonders bei tierischen Produkten war die Aktionsdichte hoch. Butter führte die Liste der häufigsten Aktionsprodukte an. Jedes zweite Stück Butter wurde im Vorjahr in Aktion gekauft. Auch bei Fleisch und Geflügel war der Rabattanteil mit 45,5 Prozent sehr hoch. Den niedrigsten Rabattanteil gab es bei Obers, Rahm und Topfen. Dieser betrug im Vorjahr gerade einmal 13,4 Prozent.
Preisschere bei Bioprodukten wurde geringer
Der wertmäßige Bioanteil entwickelte sich in den vergangenen Jahren tendenziell rückläufig. Im Vorjahr blieb er mit 11,4 Prozent stabil. Bei der Menge wuchs der Bioanteil hingegen von 12,5 auf 13 Prozent. Auch nähern sich die Preise von Bioprodukten und konventionellen Lebensmitteln weiter an. Am Größten ist der Unterschied immer noch bei Fleisch und Geflügel. Bio-Fleisch war im Vorjahr hier um 81,8 Prozent teurer als konventionelle Fleischprodukte. Im Jahr 2023 lag dieser Wert aber noch bei 85,4 Prozent. Bei Frischmilch ist der Preisunterschied am geringsten. Biomilch war im Vorjahr nur um 7,3 Prozent teurer als konventionelle Milch.
Schweine- und Rindfleisch dominieren weiterhin
Der Konsum von Hühnerfleisch, Putenfleisch und Faschiertem nahm 2024 zu, während der Kauf von klassischem Schweinefleisch leicht zurückging. Rindfleischeinkäufe blieben trotz höherer Preise stabil. Wurst und Schinken sind nach wie vor äußerst beliebte Artikel im Lebensmittelhandel. 97 Prozent der Haushalte haben im vergangenen Jahr entsprechende Produkte gekauft. Durchschnittlich kaufte ein Haushalt insgesamt 27,3 Kilogramm pro Jahr an Wurst und Schinken im LEH nur für den Haushaltsbedarf - Produkte für den Verzehr zwischendurch, wie etwa Wurstsemmeln, sind darin nicht enthalten. Auch wenn Hühnerfleisch langfristig an Bedeutung gewinnt, bleiben Schweine- und Rindfleisch weiterhin die dominierenden Fleischarten auf dem Markt. Rund 80 Prozent aller gekauften "roten" und "weißen" Fleisch- und Wurstprodukte sind aus Schweine- und Rindfleisch, Hühner- und Putenfleisch hat einen Anteil von 20 Prozent.
Paradeiser und Bananen am beliebtesten
Unter den Gemüsesorten verzeichnete die Paprika den größten Zuwachs. Die Einkaufsmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 Prozent, was das Gemüse zum klaren Gewinner des Jahres 2024 macht. Auch Champignons erfreuten sich wachsender Beliebtheit und legten um über neun Prozent zu. Beim Obst verteidigte die Banane ihre Pole-Position. Das beliebteste regionale Obst ist nach wie vor der Apfel, obwohl es im Vorjahr hier einen Kaufrückgang gab. Der Grund dafür war aber eine eingeschränkte Verfügbarkeit aufgrund von Ernteausfällen und Spätfrost. Überhaupt hat das Klima einen starken Einfluss auf das Angebot und den Preis von Obst und Gemüse, was sich direkt in den Einkaufsmengen niederschlägt.
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