"UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex lag im Februar bei 43,0 Punkten. Damit wurde die Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird, zum 19. Mal in Folge unterschritten, so lange wie noch nie seit Beginn der Erhebung 1998", meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: "Der Pessimismus in der heimischen Industrie beginnt sich jedoch abzubauen. Die Produktion ging erkennbar weniger stark zurück und die Produktionserwartungen der österreichischen Betriebe haben sich im Februar erstmals seit über einem Jahr erhöht. Der Erwartungsindex ist auf 54,2 Punkte gestiegen. Mit dem höchsten Wert seit zwei Jahren kündigt sich für die kommenden Monate wieder eine bevorstehende Zunahme der Produktionsleistung der österreichischen Industrie an."
Obwohl sich der aktuelle UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex gegenüber dem Vormonat nicht verändert hat, zeigt sich abseits der Produktionserwartungen in den Teilkomponenten durchaus eine Verbesserung der Konjunkturgemengelage in der Industrie. "Während sich der Beschäftigungsabbau gegenüber dem Vormonat deutlich beschleunigte, wurde die Produktion weniger stark reduziert, da sich auch die Auftragsrückgänge einbremsten. Der Kostenrückgang für Vormaterialien und Rohstoffe war stärker als der Rückgang der Abgabepreise, was sich im Durchschnitt positiv auf die Ertragslage ausgewirkt haben dürfte. Zudem deutet die Verkürzung der Lieferzeiten darauf hin, dass die Lieferketten trotz der Störung des Containerschiffverkehrs durch den Konflikt im Nahen Osten funktionieren", so Bruckbauer.
Jobabbau in der Industrie verstärkte sich
Jobabbau in der Industrie verstärkte sich Trotz der Verlangsamung des Auftrags- und Produktionsrückgangs hat sich im Februar der Jobabbau in der österreichischen Industrie beschleunigt. Der Beschäftigtenindex sank auf 42,6 Punkte. Das weist auf das höchste Tempo beim Abbau des Personalstands seit Beginn des Jobabbaus vor zehn Monaten hin. "Die Mehrheit der heimischen Unternehmen reduziert mittlerweile ihren Personalbestand bedingt durch die andauernde Nachfrageschwäche sowie gestiegener Lohnkosten. Die Bereitschaft Fachkräfte während der derzeit schwierigen Konjunktursituation zu halten, um in einem später wieder positiveren Marktumfeld schneller durchzustarten, hat aufgrund der mittlerweile recht langen Schwächephase deutlich abgenommen. Da der Jobabbau stärker ausfiel als die Verringerung der Produktion hat sich die Produktivität in der heimischen Sachgütererzeugung im Februar erstmals seit rund zweieinhalb Jahren zu verbessern begonnen", meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl..
Mit saisonbereinigt über 23.000 Personen liegt die Anzahl der Arbeitssuchenden in der österreichischen Industrie mittlerweile fast 15 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,5 Prozent saisonbereinigt an. "Die Arbeitslosenquote in der österreichischen Sachgüterindustrie zeigt bereits seit dem Frühjahr 2023 eine steigende Tendenz, die sich in den kommenden Monaten noch weiter fortsetzen sollte. Nach durchschnittlich 3,5 Prozent im Jahresdurchschnitt 2023 wird die Arbeitslosenquote in der Industrie 2024 voraussichtlich etwas höher als im Vorjahr ausfallen. Damit wird die Arbeitslosenquote in der Industrie trotzdem deutlich niedriger bleiben als in der Gesamtwirtschaft mit 6,7 Prozent", so Pudschedl.
In der heimischen Industrie werden jedoch weiterhin auch Fachkräfte gesucht. Die Betriebe haben derzeit rund 9.000 offene Stellen gemeldet. Auf eine offene Stelle in der Sachgütererzeugung kommen im österreichischen Durchschnitt derzeit 2,5 Arbeitssuchende nach nur 1,5 vor etwa einem Jahr. Angesichts der Konjunkturschwäche hat sich der Arbeitskräftemangel entspannt. Allerdings ist die Lage vor allem in Salzburg bei einer Stellenandrangziffer von nur 1,1 oder auch in Oberösterreich und Tirol mit einemWert von jeweils 1,6 weiterhin herausfordernd.
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