Präzisionsteilehersteller schlittert in bittere Pleite

| Tobias Seifried 
| 06.11.2023

Das heimische Unternehmen galt als Innovationsführer am Weltmarkt, hat aber Passiva in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro angehäuft und kann mit der chinesischen Billig-Konkurrenz nicht mehr mithalten - 53 Dienstnehmer:innen sind betroffen.

Wie der KSV1870 mitteilt, wurde über die Redtenbacher Produktions GmbH ein Konkursverfahren am Landesgericht Wels eröffnet. Das Hersteller von Präzisionsteilen mit Sitz in Scharnstein (OÖ) war vor allem für sein Zubehör für Brillen bekannt. Konkret hatte man sich auf die Herstellung von Scharnieren spezialisiert. 

Im Konkursantrag gibt das Unternehmen an, dass man zwar Innovationsführer am Weltmarkt sei und auch qualitativ höherwertigere Produkte als die (chinesische) Konkurrenz herstelle, preislich aber nicht mehr mithalten könne. Grund seien die Deflation in China sowie die schwächelnde chinesischen Landeswährung.

Schließung geplant

Deshalb sei aktuell ein Wettbewerb mit der Konkurrenz nicht möglich. Drei Großkunden von Redtenbacher hätten ihre Bestellungen erheblich eingeschränkt bzw. zur Gänze eingestellt. Aus diesen Gründen sei – trotz erheblicher finanzieller Zuschüsse – eine weitere Finanzierung des Unternehmens nicht mehr möglich. Man beabsichtige die Abarbeitung der vorhandenen Aufträge und die anschließende Schließung des Unternehmens.

Vom Konkurs sind 53 Dienstnehmer - davon 45 Arbeiter:innen und acht Angestellte - sowie 84 Gläubiger:innen betroffen. Die Passiva belaufen sich auf 2,184 Millionen Euro, die Aktiva sind laut KSV1870 noch nicht bekannt. Zum Insolvenzverwalter wurde Günther Eybl bestellt. 

www.ksv.at

www.redtenbacher.at

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