Führungskräfte sehen Jobwechsel bei Mitarbeitern mehrheitlich positiv

| Redaktion 
| 06.11.2023

Für zwei Drittel der Befragten ergibt sich aus diesem Umstand sogar ein Vorteil für das Unternehmen.

Der Hernstein Management Report hat mittels Erhebung unter 1.500 österreichischen und deutschen Führungskräften analysiert, wie ein häufiger Jobwechsel gesehen wird.

Unternehmen profitieren

Die Studie zeigt, dass 65 Prozent der Führungskräfte der Meinung sind, dass Unternehmen davon profitieren, wenn Mitarbeitende Erfahrungen aus verschiedenen Berufen und Unternehmen mitbringen.

"Neue Sichtweisen, interessante Kontakte, erlernte Arbeits- oder Prozessabläufe von vorherigen Tätigkeiten können wertvoll sein", sagt Michaela Kreitmayer, die Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership die Ergebnisse und fügt hinzu: "Besonders aufgeschlossen sind in dieser Beziehung Führungskräfte mit bis zu drei Jahren Führungserfahrung." Die Zustimmung unter diesen beträgt 69 Prozent, während er bei ihren Kolleg:innen mit mehr als 20 Jahren Erfahrung mit 58 Prozent deutlich niedriger liegt.

Jobwechsel als Horizonterweiterung

Für mehr als die Hälfte aller Führungskräfte führt der Jobwechsel zu einer Horizonterweiterung. 19 Prozent teilen diese Sichtweise zur Gänze, weitere 34 Prozent stimmen eher zu.

Negative Wahrnehmung

Es gibt aber auch einige Führungskräfte, die auch Nachteile in diesem Verhalten sehen. Zwölf Prozent stimmen der Aussage, dass man "durch häufigere Jobwechsel in keinem Job wirklich gut wird" zur Gänze und weitere 23 Prozent eher zu. Ob es aber insgesamt ein Nachteil für die Karriere von Mitarbeitenden ist, wenn sie sich häufig beruflich verändern, dazu ist die Meinung der Führungskräfte zurückhaltend: 16 Prozent vertreten diese Meinung vollkommen, 26 Prozent eher.

Unter den Führungskräften im HR-Bereich ist diese Ansicht mit 36 Prozent unterdurchschnittlich verbreitet.

"Um eine zu hohe Wechselbereitschaft zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Persönlichkeitsmerkmale und die jeweilige Haltung mit der jeweiligen Unternehmenskultur zusammenpassen. Darauf sollte man bereits beim Einstellungsprozess achten und auch in regelmäßigen Entwicklungsgesprächen Möglichkeiten dazu erarbeiten", so Kreitmayer.

Weitere Ergebnisse

  • Mehr als die Hälfte der Führungskräfte meinen, dass neue Arbeitsformen wie Remote Work und Homeoffice neue Führungskonzepte notwendig machen. 19 Prozent stimmen dem vollkommen zu, 36 Prozent eher. Diese Meinung ist vor allem bei Führungskräften unter 40 Jahren verbreitet.
  • Shared Leadership, also geteiltes Führen, ist auf dem Vormarsch: 39 Prozent der Befragten geben an, dass diese Führungsform in ihrem Unternehmen angewendet wird. Diese Aufteilung findet einerseits unter teilzeitbeschäftigten Führungskräften statt, andererseits entlang der Trennlinie fachliche und disziplinäre Führung. Diese Führungsform ist in Österreich mit 37 Prozent seltener verbreitet als in Deutschland mit 40 Prozent.
  • Genau die Hälfte der befragten Führungskräfte halten das Konzept des Shared Leadership für zielführend. Höhere Zustimmung erreicht projektbezogenes Führen mit 72 Prozent, das als nichtkonventionelle Führungsform schon länger und stärker verbreitet ist.

www.hernstein.at

Über die Studie

Der Hernstein Management Report erhebt seit über 20 Jahren ein jährliches Stimmungsbild unter Führungskräften und Unternehmer:innen in Österreich und Deutschland.

Befragungszeitraum für die aktuelle Ausgabe: März bis April 2023, befragte Personen: 1.500 Führungskräfte sowie Unternehmer:innen, davon 623 in Österreich und 877 in Deutschland. Maximale Schwankungsbreite: +/- 2,6 Prozent. Befragungsart: Online-Befragung, durchgeführt von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung KG.

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Über die Studie

Der Hernstein Management Report erhebt seit über 20 Jahren ein jährliches Stimmungsbild unter Führungskräften und Unternehmer:innen in Österreich und Deutschland.

Befragungszeitraum für die aktuelle Ausgabe: März bis April 2023, befragte Personen: 1.500 Führungskräfte sowie Unternehmer:innen, davon 623 in Österreich und 877 in Deutschland. Maximale Schwankungsbreite: +/- 2,6 Prozent. Befragungsart: Online-Befragung, durchgeführt von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung KG.

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