Bundesministerium für Klimaschutz fordert deutlich mehr PV-Ausbau

| Redaktion 
| 31.07.2023

Mit dem Entwurf des "integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplans" (ÖNIP) wurde der Ausbaubedarf für erneuerbare Energieträger bis 2030 und 2040 deutlich angehoben.

Das Ministerium für Klimaschutz fordert nach ihrer jüngsten Erhebung des ÖNIP einen (deutlichen) Ausbau von erneuerbaren Energieträgern. Der ÖNIP wurde dabei vom Umweltbundesamt erstellt, um den Ausbaubedarf des Stromnetzes zu erheben. Der Plan wird dabei nicht nur dem steigenden Strombedarf gerecht und zieht die Ausbauziele der Erneuerbaren entsprechend nach, sondern rechnet erstmals auch den PV-Ausbaubedarf der einzelnen Bundesländer vor.

Beinahe Verdoppelung des PV-Ausbaubedarfs bis 2030

Um den steigenden Strombedarf in Zukunft tatsächlich erneuerbar decken zu können, muss laut dem ÖNIP die PV-Leistung bis 2030 auf 21.000 MWp ausgebaut werden (statt bisher 13.000 MWp, laut EAG aus dem Jahr 2020). Gerade einmal 18 Prozent der notwendigen PV-Leistung seien davon bereits in Österreich installiert. Entsprechend sei der jährliche Zubau von zuletzt 1.000 MWp auf 2.100 MWp zu verdoppeln.

Klare Ausbauziele für die Bundesländer

Vor allem für die großen Bundesländer wie Niederösterreich (5.600 MWp), Oberösterreich (3.800 MWp) oder die Steiermark (3.300 MWp), ergebe sich damit ein deutlich höherer PV-Ausbaubedarf als bisher angenommen. Jedoch sei laut dem Bericht erst ein Bruchteil der Leistung installiert. 

Angenommen wird außerdem, dass rund 40 Prozent der Leistung auf Gebäude- und Fassadenflächen realisiert werden können. Die restliche Sonnenstromerzeugung muss also auf Freiflächen stattfinden. Damit werde laut dem ÖNIP deutlich, dass immense Anstrengungen notwendig seien und vor allem die Bundesländer nun über den Erfolg der Stromwende und somit über eine klimafreundliche Energiezukunft entscheiden würden. Auch die Bundesländer würden sich jetzt zu den neuen Zielen bekennen und ihre Landesziele dementsprechend anheben müssen, heißt es.

"Wir wiederholen uns, aber mit dem vorliegenden Entwurf des ÖNIPs muss mit dem Klein-Klein der Bundesländer ein für alle Mal Schluss sein. Spätestens jetzt muss bei den Landesregierungen klar angekommen sein, dass alles unternommen werden muss, um in die Gänge zu kommen - neben einer Forcierung des Dachausbaus müssen auch Flächen für den Ausbau der PV vorausschauend ausgewiesen werden", richtet sich Herbert Paierl, Vorstandsitzender des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PV Austria), an die Länder.

Mit dem PV-Ausbau soll 2030 aber noch nicht Schluss sein, denn bis 2040 sei die PV-Leistung weiter zu verdoppeln, und zwar auf 41.000 MWp.

Ohne Netzausbau keine Zielerreichung

Im präsentierten Entwurf des ÖNIPs geht auch hervor, wo die Ausbaupotenziale der Erneuerbaren bundesweit liegen. "So wird wieder einmal deutlich, dass wir neben der geforderten Anlagenleistung, die Stromnetze dort brauchen, wo Potentiale für erneuerbare Erzeugung existieren. Dafür ist ein umfassender Netzausbauplan notwendig, der die Bereiche mit Potential für Erneuerbare mit einbezieht. Die Netzbetreiber stehen ebenso wie die Bundesländer in Handlungspflicht", so Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.

Factsheets zum PV-Zubaubedarf der Bundesländer laut ÖNIP gibt es hier.

www.bmk.gv.at

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