"Du bekommst Federn, aber deine Flügel musst du dir selbst bauen"

500 Teilnehmende, 50 Top-Speakerinnen und -Speaker, acht Panels und drei Keynotes machten den größten Online-Kongress zum Weltfrauentag, "lunchBreak The Pattern" presented by Xing & Sanofi, zum gelungenen virtuellen Event.

"She gave me feathers, to build my wings", der aktuelle Song von Singer-Songwriterin B.B.Cole, als symbolischer musikalischer Beitrag eröffnete am Montag den größten Online-Kongress zum Weltfrauentag in Österreich. Über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind der Einladung von Organisatorin und Female Career & Business Coach Katja Schuh, mit der LEADERSNET im Vorfeld auch ein Exklusivinterview führte, gefolgt. In acht Panel-Diskussionen, drei Keynotes, darunter eine von European Youth Ambassador Ali Mahlodji, sowie drei Workshops und Musik war die Energie spürbar.

"Wir tauschen uns aus, bauen einander Brücken und diskutieren, was wir brauchen, um die Gleichberechtigung gemeinsam zu erreichen. Fakt ist aber", so eröffnete Katja Schuh, Karriere Coach für Frauen ihre Keynote "Female Leadership ist nicht genug. Vernetzung ist nicht genug. Du bekommst Federn, aber deine Flügel musst du selbst bauen. Dein Netzwerk kann dich nur dabei unterstützen", sagt sie.

"Vernetzt und unterstützt euch!"

Im Rahmen des Online-Kongresses tauschte sich ein beeindruckendes Netz an Leaderinnen und Leadern bei einem interdisziplinären Programm aus: Auf vier virtuellen Bühnen diskutierten Panel-Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Best Practices – wie etwa bei den "Fireside Chats". Bettina Resl von Sanofi, Irene Fialka vom INITS, Health Hub Vienna und Michaela Lackner von der MedUni Innsbruck sprachen im HealthCare Panel über Innovation und Karrierechancen in Wirtschaft und Forschung. "Innovationen gelingen am besten, wenn Teams divers sind. Unternehmen können und müssen hier die Hebel setzen. Bei Sanofi hat sich der CEO dazu verpflichtet, global bis 2025 50 Prozent Frauen in Führungspositionen zu bringen. In Österreich ist dieses Ziel bereits erreicht", sagte Bettina Resl.

Von Innovationen in Start-ups auf der Innovation-Stage, gestreamt von Der Brutkasten, über Wirtschaft & Diversity, Leadership und Medien sowie Karrieretipps für Frauen in den Berufen HealthCare, Law und IT und Finanzen: "Überleg dir nicht nur deine nächsten Karriereschritte und was die Politik für dich tun kann. Tu mehr. Frag dich, was du konkret tun kannst, um dein Umfeld zu gestalten", so die Aufforderung von Katja Schuh an alle Teilnehmenden, denen sie die Botschaft: "Vernetzt und unterstützt euch gegenseitig!" übermittelte.

"Ich bin eine Quotenfrau"

Besonders während der Pandemie sei aufgefallen, wie schnell sich hart erarbeitete Schritte in der Geschlechtergerechtigkeit wieder in Luft auflösen können. Darüber diskutierten etwa im Medienpanel Wienerin-Chefredakteurin Birgit Brieber, Puls-4-News Moderatorin Alexandra Wachter, Sheconomy-Chefredakteurin Michaela Ernst, Ö3-Moderatorin Lisa Hotwagner und Metropole-Chefredakteurin Maggie Childs. Währenddessen diskutierte das Publikum im Chat angeregt mit: Von der Bereitschaft der Väter in Karenz zu gehen über Wieder-Eintritte bis hin zu einer neuen Unternehmenskultur, die Arbeitszeit und Familienzeit vereinbar macht.

"In den Geschäftsführungen der Top 200-Unternehmen in Österreich sitzen zu 8 Prozent Frauen. Das bedeutet, dass wir als Gesellschaft eine 92-prozentige Männerquote akzeptieren. Und sobald dann jemand fünfzig-fünfzig fordert, werden viele nervös, weil auch das Wort 'Quotenfrau' Skepsis auslöst. Deswegen setzen wir vom Frauennetzwerk Medien auf Bewusstseinsbildung durch unsere Kampagne #ReframingQuotenfrau", sagte Alexandra Wachter. Auch Francine Broygyani von Dorda diskutierte am Law-Career-Panel gemeinsam mit ihren Kolleginnen Alix Frank-Thomasser und Christina Gesswein über den Begriff Quotenfrau und sagte stolz "Ja, ich bin eine Quotenfrau und ich finde das überhaupt nicht negativ!".

Österreich ist kein Spitzenreiter in Gender Equality

Österreich liegt mit 66,5 Punkten im Gender Equality Index des European Institute for Gender Equality 1,4 Punkte unter dem EU-Durchschnitt. "Unternehmen müssen auch realisieren: Sie tun sich selbst nichts Gutes dabei, wenn sie Frauen weniger bezahlen als Männern. Unzufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben nie lange im Unternehmen und die Wirtschaft ist bekanntlich ein Kreislauf", weiß Katja Schuh. Ein erster Schritt ist, so ist sich Schuh sicher, die Thematiken proaktiv anzusprechen und sich Expertinnen beziehungsweise Experten-Wissen zu holen: "Wir müssen proaktiv über die relevanten Themen für Frauen sprechen und das sind finanzielle Sicherheit durch Gehalt und Vorsorge, Karriere, Vereinbarkeit und Perspektiven durch Innovation".

Dem Gender Pay Gap wurde am Kongress dafür ein eigenes Panel gewidmet: Marietta Babos von Damensache, Karin Kisling von Savity und Martina Ernst von Salary Negotiations. gaben wertvolle Tipps an Privatpersonen und Unternehmen. Top-Unternehmen wie die ÖBB, Wien Energie, Wien Holding, Erste Bank und T-Systems berichteten von ihren Diversity Offensiven und den Ergebnissen in ihren Unternehmen und für den Wirtschaftsstandort Österreich. (red)

www.katjaschuh.com

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