Autobauer-CEO Ho Sung Song stellte am Investorentag ambitioniertes Update der künftigen Geschäftsstrategie "Plan S" vor.
Kia erfindet sich neu: Nachdem der Autobauer bereits sein neues Logo mit einem Feuerwerk und Anfang des Jahres seine neue Markenstrategie präsentiert hatte (LEADERSNET berichtete hier und hier), hat das südkoreanische Unternehmen auf seinem Investorentag in Seoul, der in diesem Jahr digital durchgeführt wurde, ein Update seiner künftigen Geschäftsstrategie "Plan S" bekanntgegeben.
Vorgestellt wurde die ambitionierte Aktualisierung des mittel- bis langfristigen Fahrplans von Ho Sung Song, Präsident und CEO der Kia Corporation. "Kia wird im Jahr 2021 mit neuem Logo, neuem Design und neuem Firmennamen wiedergeboren", sagte Song. "Kia wird sich in eine Marke verwandeln, die Kunden mit innovativen Mobilitätserfahrungen begeistert und inspiriert."
Start für die "Kia Transformation"
Mit der "Kia Transformation" will das Unternehmen sein Geschäftsportfolio verbreitern, um das gesamte Ökosystem der Mobilität neu zu definieren, beginnend mit dem Übergang vom Verbrennungsmotor (Internal Combustion Engine, ICE) zur Elektrifizierung. Die aktualisierte "Plan S"-Strategie fußt auf drei zentralen Säulen: Vorantreiben des Übergangs zum Elektrofahrzeug (EV), Stärkung des Geschäfts mit Spezialfahrzeugen (Purpose-built Vehicle, PBV) und Ausbau zukünftiger Mobilitätsdienste.
Bis 2030 werden 40 Prozent des Kia-Gesamtabsatzes auf umweltfreundliche Fahrzeuge wie Elektro-, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle entfallen, wobei in diesem Bereich ein Jahresabsatz von 1,6 Millionen Einheiten angestrebt wird. In dem Zusammenhang plant Kia seinen Absatz von Elektrofahrzeugen bis 2030 auf 880.000 Einheiten zu steigern und damit zu einem globalen Topseller zu werden.
Stärkung des Geschäfts mit Spezialfahrzeugen
Beginnend mit der Markteinführung des ersten ausschließlich für den Elektroantrieb entwickelten Fahrzeugs in diesem Jahr wird Kia seine EV-Palette bis 2026 um elf neue Modelle verstärken. Die E-GMP-basierten Elektrofahrzeuge sollen hinsichtlich Reichweite, Fahrleistungen, Raumangebot und Technik neue Maßstäbe setzen. Sie werden über intelligente Anwendungen verfügen. Ab 2023 werden die Elektrofahrzeuge der Marke mit dem Highway Driving Pilot (HDP) ausgestattet sein, einer entscheidenden Entwicklung für das autonome Fahren auf Level 3. Weitere Details und Spezifikationen zum "CV" werden im nächsten Monat bekanntgegeben.
Sein erstes PBV wird Kia 2022 vorstellen, weitere Spezialfahrzeuge sollen je nach Marktbedarf eingeführt werden. Das Unternehmen strebt bis 2030 einen Jahresabsatz von einer Million Einheiten an, um eine weltweit führende Position im PBV-Markt zu erreichen und durch offene Innovation weiter auszubauen. In Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen sollen dadurch sowohl Mikro- als auch Großplattformen für die Bereiche unbemannte Zustellung und E-Commerce entwickelt werden. Auch seine eigenen, hoch skalierbaren "Small Board"-Plattformen und -Technologien wird Kia weiterentwickeln, da das Unternehmen von einer weltweit steigenden Nachfrage nach diesen Services ausgeht.
Ausbau zukünftiger Mobilitätsdienste
Bei den Mobilitätsdiensten wird Kia sich durch deren zielgenaue Ausrichtung und die Fokussierung auf Kernbereiche einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Im Bereich des Endkundengeschäfts (B2C) wird Kia bestehende Dienste ausbauen. In Spanien wird WiBLE, das Carsharing-Service-Flaggschiff des Unternehmens, erweitert. Der Fahrzeugnutzungsservice "KiaMobility", der im September letzten Jahres als Pilotprojekt in Italien und Russland gestartet ist, wird in weiteren europäischen Märkten eingeführt. Im Geschäft mit staatlichen Institutionen (B2G) und Unternehmen (B2B) wird Kia einen EV-basierten Service einführen, der Abonnement- und Carsharing-Elemente kombiniert. Bei diesem neuen Mobilitätsdienstkonzept werden die Fahrzeuge werktags geschäftlich genutzt und an den Wochenenden von Privatpersonen gemietet.
Vom Abonnement-Programm "Kia Flex", das 2019 in Korea gestartet ist, wird in diesem Jahr eine globale Version unter dem Namen "Kia Subscription" eingeführt. Der Service wird von Sixt Leasing betrieben, das im vergangenen Jahr von der Hyundai Motor Group, zu der Kia gehört, übernommen wurde. Die Fahrzeuge werden von den regionalen Tochtergesellschaften und Händlern des Unternehmens bereitgestellt.
Besserer Produktmix und höhere Rentabilität von E-Autos
Kia geht davon aus, dass sich die Verbesserungen beim Durchschnittspreis und beim Produktmix, die im vergangenen Jahr die Rentabilität des Unternehmens gesteigert haben, fortsetzen werden. Insbesondere wird erwartet, dass sich der Umsatzanteil im RV-Bereich (Recreational Vehicle), zu dem unter anderem SUV- und Crossover-Modelle gehören, von 56 Prozent im Jahr 2020 auf 65 Prozent im Jahr 2025 erhöhen wird.
Es wird erwartet, dass Kia mit der diesjährigen Markteinführung des "CV" die Rentabilität von Elektrofahrzeugen auf ein neues Niveau hebt. Das Unternehmen rechnet damit, dass sie im Jahr 2025 so rentabel sein werden wie die heutigen Modelle mit Verbrennungsmotor. Außerdem geht Kia davon aus, dass die Kostenstrukturen im EV-Bereich kontinuierlich verbessert werden, sowohl durch Skaleneffekte aufgrund höherer Volumen als auch durch niedrigere Materialkosten aufgrund von Investitionen in Forschung und Entwicklung.
Stabiler und stetiger Investitionsplan
Für den Zeitraum von 2020 bis 2025 hat Kia Investitionen von insgesamt 29 Billionen KRW vorgesehen. Das Unternehmen wird das Investitionsvolumen von rund 5 Billionen KRW pro Jahr beibehalten. Dabei werden die laufenden Investitionen in bestehende traditionelle Geschäftsbereiche reduziert, während der Anteil der strategischen Investitionen für zukünftige Projekte schrittweise erhöht wird. Außerdem wird das Unternehmen stärker in Forschung und Entwicklung investieren. (red)
www.kia.com
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