Werbung in den Öffis wirkt, so heißt es. Und diese Meinung scheint von einem oder mehreren unbekannten Scherzbolden geteilt zu werden, die sich am Freitag und Samstag einen ganz besonders "plakativen" Streich ausgedacht haben: Wo sonst Eigenwerbung der Wiener Linien, Sujets für Nachhilfeinstitute oder Gesundheitsvorsorge über den Köpfen der U-Bahnfahrer schweben, waren zu Wochenendbeginn Plakate von "Teuer" und "Dildo King" zu sehen.
Klopapier von "Teuer" und Sextoys vom "Dildo King
Die Klopapierrolle gebe es beim Supermarkt "Teuer", dessen Logo und Werbedesign stark an das der Spar-Supermarktkette erinnert, nun um 18,30 Euro. Eine "Pandemieaktion", heißt es auf dem Plakat, denn der alte Preis von 13,73 Euro wurde COVID-bedingt hier um 25 Prozent angehoben, wie das Sujet informierte, das damit einen klaren Seitenhieb auf die vielen unverständlichen, aber international auftretenden Klopapier-Hamsterkäufe im ersten Lockdown austeilte.
Im selben U6-Waggon fand sich noch ein skandalöseres Plakat: Auch hier erinnerte das Logo des "Werbetreibenden" stark an das einer bekannten Marke. Nur, dass statt der Fast Food Kette "Burger King" hier ein gewisser "Dildo King" Erwachsenenspielzeug um den anrüchigen Preis von 69,69 Euro anbot – und das unter dem Slogan: "Besser als ein Stock im Arsch."
Wiener Linien und Gewista: "Wir waren's nicht"
Als erstes aufmerksam wurden Fahrgäste der Wiener Linien, die Fotos der Plakate sogleich auf den Social-Media-Kanälen der Wiener Linien meldeten. Unter den Fahrgästen war auch eine Reporterin des Kurier, die gleich bei der Kommunikationsabteilung des Unternehmens nachhakte: "Das ist keine offizielle Werbekampagne von uns", so eine Sprecherin der Wiener Linien auf die Nachfrage des Mediums. Man geht stark davon aus, dass es sich um eine Scherzaktion handelt, doch wer dahinter stecken könnte, war am Wochenende noch gänzlich unklar.
Bei der Gewista, die die Werbeflächen in den U-Bahn-Waggons der Wiener Linien verwaltet, geht man von einer "Guerilla-Aktion" aus. "Da haben wohl manche gefunden, sie seien besonders lustig", meinte ein Sprecher der Gewista zum Kurier.
Mittlerweile wurden die Fake-Werbeplakate von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wiener Linien abgenommen. (red)