Der Übertragungsnetz-Betreiber Austrian Power Grid (APG) war federführend an der Entwicklung einer neuen Strom-Software beteiligt. Die beiden Tools namens "Outage Planning Coordination" (OPC) und "Short Term Adequacy forecast" (STA) sollen nicht nur Prognose und Planung, sondern auch die Integration von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, vereinfachen.
"Wir haben die Software gemeinsam mit unseren Europäischen Partnern in der ENTSO-E entwickelt. Insgesamt 38 europäische Übertragungsnetzanbieter nutzen sie bereits seit dem Frühjahr 2020. Wir haben den Zeitplan für den geplanten Go-Live trotz Corona-Pandemie halten können", erzählt Tahir Kapetanovic, Chef des APG-Kontrollcenters. Die neue Software werde die Zusammenarbeit in Europa vereinfachen und die Stromversorgung in Europa und Österreich noch sicherer machen, ist man bei APG überzeugt.
Innovative Lösungen notwendig
Mit OPC planen die beteiligten Netzbetreiber auf regionaler Basis Abschaltungen, dabei werden unter anderem Wartungs-, Revisions- und Projektzeitpläne koordiniert. Stromversorgung und -handel werden so beispielsweise trotz notwendiger Abschaltungen sichergestellt. STA ermöglicht hingegen eine Lastdeckungsprognose auf dem Zeithorizont zwischen einer Woche bis zu einem Tag im Voraus. Vor dem Hintergrund der Energiewende sei das besonders wichtig: "Es braucht innovative Lösungen, um die ökologische, aber wetterbedingt stark schwankende Form der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien intelligent in das System integrieren, und auch in Zukunft effizient managen zu können."
Kapetanovic: "Grenzüberschreitende Koordination und intensive Zusammenarbeit aller nationalen Übertragungsnetzbetreiber (TSOs, Transmission System Operators) sind die Voraussetzung dafür, dass die Stromversorgung EU-weit reibungslos funktioniert. Einheitliche Regeln und Standards für den Netzbetrieb werden durch solche gemeinsam entwickelte Tools in die Praxis umgesetzt." (red)
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www.entsoe.eu