Der Austrian Event Award 2019 ist vorbei, die besten Events sind gekürt, alle, die im Hintergrund dafür sorgen, dass alles funktioniert, wurden vor den Vorhang geholt und haben hoffentlich gebührend gefeiert! Gratulation an alle Einreicher, Nominierten und Gewinner! Danke an die Unternehmen, die die Events beauftragt haben und ein „Chapeau, ihr wart großartig!“ an die kreativen Umsetzungs- und Organisationskollegen!
Digitale Gäste oder doch analoges Networking?
Ich frage mich, wo geht die Event-Reise hin? Wie digital werden die zukünftigen Veranstaltungen und Highlights des österreichischen Eventkalenders und wie insta-, facebook-, youtube- und twitterable die Gäste? Der Eventmanager wird neben Organisations- und Impro-Talent nun auch zum digitalen und viralen Alleskönner?! Oder gehen wir wieder „back to the roots“ und die Handys werden am Eingang abgegeben, natürlich erst, nachdem der Scanner den QR-Registrierungscode gecheckt hat?! - In Zeiten wie diesen hätte das fast schon wieder Charme. - Die „Stars“ des Abends wären wieder die Fotografen mit Ihren „analogen“ Digitalspiegelreflexkameras, die für ein paar Stunden nicht mit den iphonigen oder androidigen Kamera-Alleskönner-Handys konkurrieren müssen. Abgesehen davon, dass diese sowieso nur ablenken vom Geschehen auf der Bühne, wo hoffentlich keine „Twitter-Wall“ steht. Eine Unkultur, aber nicht aufzuhalten im Zeitalter der digitalen Events.
Der Hybrid-Event
Deshalb: Ich bin Fan von Hybrid-Events! Viral, digital ist wichtig und unerlässlich für die großartigen Events der Zukunft, nichts desto trotz geht es um reale Menschen und Ihre Gefühle, Ambitionen, Zusammensein, Wohlfühlen und Netzwerken. Das kann man zum Glück noch nicht wirklich digitaliseren. Und deshalb wird’s auch nie Roboter-Eventmanager geben.
Event-technisch gesehen freue ich mich auf hoffentlich leistbarer werdende curved LED-Walls als Bühnenhintergrund oder LED-Teppiche, die der Visualisierung eines Events sprichwörtlich Flügel verleiht und somit endlich die sowieso nie stark genug beamenden Beamer nebst Leinwänden und Mollton-Vorhänge in die unendlichen Weiten eines Eventtechnik-Lagers verbannen.
Ohne in meine Event-Glaskugel blicken zu müssen, wage ich zu behaupten, dass die Inszenierung noch zielgerichteter und die Ideen noch kreativer werden müssen, weil die Auftraggeber immer mehr entdecken, dass ein Event nicht nur was mit Emotion und Image, sondern auch mit Selling zu tun hat. Die richtigen Leute am richtigen Ort mit einem relevanten Thema. Groß ist nicht mehr gleichbedeutend mit wirksam! Die virale Kommunikation der Gäste beeinflusst das Image des Unternehmens oder des Produktes. Somit werden die Events auch immer messbarer. Das Ergebnis muss dabei nicht immer monetärer Natur sein.
Green macht glücklich!
Und natürlich, alles in „green“ bitte! Ohne Nachhaltigkeit und das nachgewiesen, wird bald nix mehr gehen! Gut so, macht das Leben als „Eventler“ (Caterer, Eventtechniker, etc.) nicht immer unbedingt einfacher, aber sicher interessanter! Denn keinesfalls solls/darfs auf Kosten des Genusses oder dem wellfeeling der Gäste gehen. Die Businessmoral verschiebt sich immer mehr hin zu Umwelt- und Ressourcenschonung. Wer also nur so tut als ob, den bestraft der Gast!
Somit, weil nachhaltig, bleibt auch Sponsoring ein zentrales Thema zur Finanzierung von Events.
Ein "JA" genügt oft nicht..
Ein Mysterium bleibt allerdings und ich fürchte auch für zukünftige Events: Warum ist in Wien die NO-SHOW-Rate bei Veranstaltungen so hoch (immerhin zwischen 20 und 40 %) und je weiter man in den Westen geht, sinkt sie?! Sind die Menschen dort höflicher? Geben die ein „JA“ nicht so sorglos her wie ein Östösterreicher? Liebe Gäste aus Ostösterreich inkl. Wien: Wir lieben was wir tun! Wir möchten jedem von Euch unvergessliche Stunden bereiten voll Freude und angenehmen Feeling. Jedes Essen, das zubereitet, jede Serviette, die gefaltet, jeder Tisch, der aufgestellt, jedes Licht, dass zum Ambiente angepasst wird, jede/r Künstler/in, Artist/in, Moderator/in, Entertainer/in, bis hin zu jede/r Eventmanager/in, der/die viele von Euch begrüßen und unterhalten wollen, all das machen wir mit dem Hintergrund, damit Ihr Euch wohlfühlt und dafür strengen wir uns auch echt an! Einfach nicht kommen, ist nicht nett! Eine Zusage ist eine Zusage! Und falls Euch was dazwischen kommt, dann nehmt euch bitte wenigstens die paar Minuten Zeit, um abzusagen.
In diesem Sinne freue ich mich, viele von Ihnen im nächsten Jahr bei unseren, aber auch bei den vielen schönen Events dieses Landes zu begrüßen bzw. wiederzusehen.
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