Ein Land im Wandel
Das Glücksspielmonopol in Österreich ist eines der ältesten in Europa. Es stammt aus einer Zeit, als man seine Roulettekugeln noch wirklich rollen ließ, heutzutage läuft fast jede zweite Wette im Netz, doch das Gesetz ist altmodisch.
Der Markt wird derzeit von einem einzigen Akteur beherrscht: den Casinos Austria. Über ihre Tochter Österreichische Lotterien betreiben sie win2day – die einzige legale Online-Casino-Plattform für Österreich. Das Monopol wurde einst mit dem Argument des Spielerschutzes eingeführt. Doch die Zeiten haben sich geändert.
Österreichische Spieler setzen zunehmend auf Online-Angebote anderer EU-Länder. Derzeit geht man davon aus, dass dorthin jährlich Hunderte Millionen Euro - und damit etwa zehn Prozent des heimischen Glücksspiel-Marktes - abfließen. Denn: Spieler melden sich über ausländische Domains dort an, wo sie mehr Auswahl und bessere Quoten vorfinden. Der Staat Österreich verliert Steuer-Einnahmen und auch die Hoheit. Und: Die Forderung nach der Aufhebung des Monopols wächst – spätestens seit bekannt ist, dass die Konzession für win2day 2027 endet.
Derzeit teilt das österreichische Glücksspielgesetz den Markt in zwei Welten: Es gibt die staatlich konzessionierten Anbieter und die rechtliche Grauzone, in der internationale Anbieter ihr Glück versuchen.
Wer in Malta, Gibraltar oder auf der Isle of Man lizenziert ist, bietet in vielen Fällen dennoch auch nach Österreich am Computer oder Handy zu. Aus Sicht der österreichischen Regulierungsbehörden ist das illegal. Viele Unternehmen berufen sich jedoch auf die innerhalb der EU geltende Dienstleistungsfreiheit. Immer wieder klagen Spieler, die ihr Geld in sogenannten Online-Casinos mit Sitz in Drittstaaten verloren haben, auch vor Gerichten in Österreich auf Rückzahlung. In mehreren Fällen haben sie Recht bekommen.
Der Druck auf die Politik steigt. Die Branche verlangt klare Regeln für alle, die in Österreich tätig sein wollen. Private Lizenzen, transparente Steuern, verbindliche Spielerschutzmaßnahmen. Die Haltung der Regierenden dazu: zögerlich. Doch die Debatte lässt sich nicht mehr einfach so vom Tisch wischen.
Politische Weichenstellungen und Druck aus Europa
Die Europäische Kommission hat Österreich mehrfach darauf hingewiesen, dass das Monopol nur Bestand haben kann, wenn es wirklich dem Spielerschutz dient – und nicht der fiskalischen Bequemlichkeit. In Brüssel wird genau beobachtet, ob Wien eine Öffnung zumindest prüft.
Auch wirtschaftlicher Druck kommt hinzu. Andere EU-Länder haben den Markt längst liberalisiert: Dänemark, Schweden, Spanien. Selbst Deutschland, mit seinen strengen Regeln, erlaubt privaten Betreibern mittlerweile den Eintritt. Österreich wirkt im Vergleich rückständig.
Im Regierungsprogramm taucht das Thema zwar nur am Rande auf, doch innerhalb der Koalition kursieren verschiedene Entwürfe. Die Idee einer unabhängigen Glücksspielbehörde, ähnlich wie in Schweden, steht im Raum. Ebenso ein Mehr-Lizenz-Modell mit klaren Qualitätskriterien. Ob es 2026 Realität wird, hängt von politischen Kompromissen ab – und davon, ob der Staat bereit ist, einen Teil seiner Macht abzugeben.
Wirtschaftliches Potenzial und Marktgröße
Österreichs Glücksspielbranche ist klein, aber hochprofitabel. Nach Schätzungen liegt das jährliche Bruttospielergebnis bei über drei Milliarden Euro. Davon entfällt ein wachsender Anteil auf den Online-Sektor, der zuletzt rund 600 Millionen Euro ausmachte. Prognosen gehen von einer Steigerung auf fast 800 Millionen bis 2029 aus – selbst ohne Marktöffnung.
Mit privaten Lizenzen könnte dieser Wert deutlich steigen. Mehr Wettbewerb bedeutet mehr Innovation, mehr Werbung, mehr Arbeitsplätze. Auch die Steuerbasis würde breiter. Experten schätzen, dass der Staat bis 2031 bis zu 1,4 Milliarden Euro an zusätzlichen Abgaben einnehmen könnte, wenn der Markt reguliert statt verdrängt wird.
Die Casinos Austria stehen in dieser Debatte zwischen zwei Fronten. Einerseits profitieren sie vom Monopol, andererseits sind sie selbst international tätig und wissen, wie dynamisch offene Märkte sein können. Für das Unternehmen könnte eine kontrollierte Öffnung sogar ein Anreiz sein, digital stärker zu investieren.
Drei Szenarien für 2026
Szenario A: Status quo. Das Monopol bleibt, win2day behält seine Lizenz. Der Markt wächst nur moderat, Innovation stagniert. Spieler nutzen weiter internationale Angebote. Der Staat verliert Steuern, aber behält die Kontrolle.
Szenario B: Teilöffnung. Die Regierung erlaubt mehrere Lizenzen, begrenzt deren Zahl und schreibt strenge Auflagen vor. Neue Anbieter kommen, der Wettbewerb steigt, Werbung wird sichtbarer.
Der Unterschied zwischen diesen lizenzierten Angeboten und den unkontrollierten Offshore-Casinos ist enorm. Es geht nicht um reines Spielvergnügen, sondern um Struktur, Sicherheit und Vertrauen.
Tipp: Wenn Sie seriöse Vergleichsplattformen aus Österreich nutzen, erhalten Sie einen Casino Bonus zu transparenten Konditionen. Solche Plattformen zeigen, wie ein regulierter Markt aussehen kann: klare Bonusbedingungen, nachvollziehbare Auszahlungsquoten, verantwortungsvolles Marketing.
Szenario C: Vollständige Liberalisierung. Österreich öffnet den Markt vollständig, ähnlich wie Dänemark. Private Betreiber investieren massiv. M&A-Deals prägen die Branche, Technologie-Startups entstehen, Medienkonzerne steigen ein. Der Staat zieht über Steuern und Lizenzgebühren mit.
Wahrscheinlich ist ein Hybrid zwischen Szenario B und C. Der politische Wille zur Öffnung wächst, aber Vorsicht bleibt das Leitmotiv. 2026 könnte das Jahr werden, in dem das Gesetz vorbereitet und die neuen Strukturen geschaffen werden.
M&A im Vorfeld der Reform
Noch bevor offizielle Entscheidungen fallen, bewegt sich der Markt. In Europa konsolidieren sich Anbieter, um für neue Märkte bereit zu sein. Große Player aus Deutschland, Malta oder Schweden suchen bereits nach strategischen Partnerschaften.
Der Trend ist klar: Plattformökonomie. Große Marken übernehmen kleinere Studios, um Technologie, Daten und Kundenzugang zu sichern. Börsengehandelte Investmentfonds sehen im iGaming-Sektor ein starkes Wachstumsfeld, besonders in regulierten Märkten. Österreich, als wohlhabender und technikaffiner Standort, steht auf der Liste.
Einige Deals haben bereits indirekten Bezug zu Österreich. Die Fusion von Tipico und Betclic schafft einen europäischen Riesen mit Kapitalstärke für Markteintritte. Auch Allwyn, Mehrheitseigentümer der Casinos Austria, plant eine Expansion in neue Regionen. Diese Strukturen könnten ab 2026 entscheidend sein, wenn Lizenzen neu vergeben werden.
Konsumenten im Blick – Auswahl, Boni und Regulierung
Die Diskussion um Liberalisierung ist nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial. Mehr Anbieter bedeuten mehr Vielfalt – aber auch mehr Verantwortung.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sicher Online-Spielen künftig sein kann. Moderne Regulierung heißt nicht laissez-faire, sondern klare Grenzen. Einzahlungslimits, Identitätsprüfungen, Transparenzpflichten.
Gleichzeitig wünschen sich viele Spieler mehr Auswahl. Nicht jeder will dieselbe Oberfläche, dieselben Slots, dieselben Limits. In einem regulierten Mehr-Lizenz-System könnten Anbieter unterschiedliche Schwerpunkte setzen – etwa auf Sportwetten, E-Sports oder klassische Casinospiele.
Mit neuen Anbietern würden auch Bonus-Systeme zurückkehren. Promotions, Freispiele, Willkommenspakete – alles unter staatlicher Aufsicht. In diesem Umfeld wird die Phrase erhalten Sie einen Casino Bonus nicht bloß Marketing, sondern Symbol für eine neue Wettbewerbsdynamik.
Gleichzeitig muss Regulierung sicherstellen, dass Boni nicht zu aggressiv beworben werden. Ein Balanceakt zwischen Freiheit und Verantwortung.