Neuer teurer Normalzustand
Mieten klettern weiter: In Wien liegen nur noch fünf Bezirke mit Angebotsmieten unter 20 Euro

| Redaktion 
| 27.11.2025

Der Mietmarkt stabilisiert sich auf hohem Niveau, doch die Preise steigen weiter. 2025 liegen die Bruttomieten durchschnittlich bei 15,2 Euro pro Quadratmeter – in Wien sogar bei 21 Euro. Besonders stark betroffen sind innerstädtische Bezirke. 

Der österreichische Mietmarkt hat nach dem turbulenten Vorjahr einen neuen, wenn auch teuren Normalzustand erreicht. Wie die aktuelle Datenanalyse von ImmoScout24 für rund 180.000 Inserate zeigt, steigen die Angebotspreise 2025 österreichweit um 6 Prozent auf durchschnittlich 15,2 Euro pro Quadratmeter. Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung entspricht das rund 1.060 Euro Bruttomiete.

"2024 war das Jahr dramatischer Veränderungen am Markt hin zur Miete, 2025 ist das Jahr der Stabilisierung im neuen Normalzustand. Die Nachfrage nach Mietwohnungen bleibt hoch, das Angebot schrumpft immerhin nicht weiter, sondern scheint vorübergehend eine Talsohle erreicht zu haben", sagt Markus Dejmek, Geschäftsführer von ImmoScout24 Österreich.

Bundesländer im Vergleich: Wien, OÖ und Salzburg an der Spitze

Regional zeigen sich deutliche Unterschiede und das vor allem dort, wo der Markt bereits angespannt war. In Wien stiegen die Angebotspreise um 10 Prozent auf 21,0 Euro pro Quadratmeter, was eine Monatsmiete von 1.471 Euro für 70 Quadratmeter bedeutet. Oberösterreich folgt mit ebenfalls +10 Prozent auf 12,6 Euro, Salzburg verzeichnet +9 Prozent auf 19,9 Euro.

Teuer bleiben Tirol (+5 Prozent auf 20,9 Euro) und Vorarlberg (+6 Prozent auf 19,0 Euro). Niederösterreich und die Steiermark verzeichnen moderate Anstiege von +2 beziehungsweise +3 Prozent auf jeweils 12,7 Euro. Einzig im Burgenland zeigt der Trend nach unten: Die Angebotspreise sinken um 7 Prozent auf 11,7 Euro pro Quadratmeter, das sind rund 820 Euro für 70 Quadratmeter.

Wien im Detail: kräftige Sprünge – aber starke Unterschiede nach Bezirk

Auch die Bundeshauptstadt zeigt ein klares Plus: +10 Prozent auf 21,0 Euro pro Quadratmeter. "Jeder Bezirk erzählt eine eigene Geschichte. Deutliche Sprünge im Durchschnittspreis sind oft auf einzelne hochpreisige Bauprojekte zurückzuführen. Das bedeutet nicht, dass die günstigeren Wohnungen in diesen Bezirken verschwunden sind, zeigt aber dennoch die Realität auf, mit der Suchende heute konfrontiert sind", so Dejmek.

Die stärksten Preisanstiege finden sich in zentrumsnahen Lagen. Der 7. Bezirk, Neubau, führt mit +41 Prozent auf 26,3 Euro pro Quadratmeter. Dahinter folgen die Brigittenau (20. Bezirk) mit +25 Prozent und die Landstraße (3. Bezirk) mit +23 Prozent. Hietzing und Hernals liegen mit jeweils +22 Prozent ebenfalls deutlich über dem Wiener Schnitt.

Moderate Anstiege sieht man in Wieden (4. Bezirk, +12 Prozent), Meidling (12. Bezirk, +13 Prozent) und Döbling (+10 Prozent). Stabil bleiben Floridsdorf (0 Prozent) und Penzing (+2 Prozent). Rückgänge verzeichnen Alsergrund (9. Bezirk, –1 Prozent) und die Donaustadt (22. Bezirk, –5 Prozent auf 20,6 Euro).

Nur noch fünf Bezirke unter 20 Euro

2025 fällt Wien eine wichtige Marke: Nur noch fünf Bezirke liegen unter 20 Euro pro Quadratmeter.

  • Favoriten: 19,3 Euro
  • Simmering: 18,5 Euro
  • Rudolfsheim-Fünfhaus: 17,1 Euro
  • Floridsdorf: 18,4 Euro
  • Liesing: 18,3 Euro

Damit wird das leistbare Segment weiter schmaler, vor allem für Familien und Haushalte mit begrenztem Budget.

Befristungen dominieren den Markt

Zum ersten Mal hat ImmoScout24 auch den Anteil befristeter Mietwohnungen ausgewertet. Ergebnis: Rund die Hälfte aller Mietangebote in Österreich ist befristet: in Wien liegt dieser Anteil sogar bei rund 70 Prozent. Die Quote zeigt seit drei Jahren kaum Bewegung und verdeutlicht, wie stark Befristungen den Markt prägen.

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