Gleisgeist – Innovation trifft Schiene
zentrak Visual Train Analysis (VTA):
Die Zugkontrolle von morgen

Wie erkennt man Schäden am Waggon, noch bevor sie gefährlich werden? Wie spart man Zeit bei der Zugabfertigung und sorgt gleichzeitig für mehr Sicherheit? Die Antwort darauf kommt aus Siershahn – und heißt: zentrak Visual Train Analysis (VTA).

In einem Pilotprojekt entwickeln erfahrene Partner ein System, das heute schon leistet, was viele für Zukunftsmusik halten.

voestalpine Signaling Siershahn, eine Tochter der weltweit führenden Anbieterin für Bahninfrastruktursysteme voestalpine Railway Systems ist Know-How-Trägerin in der Entwicklung, Implementierung und dem Aufbau von Sensoriken für die Eisenbahnindustrie. LogServ bringt die Expertise im Betreiben von Anschlussbahnen und Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie der Instandhaltung von Güterwaggons ins Projekt ein.

Die Idee: Prüfung bei voller Fahrt

Die Visual Train Analysis (VTA) ist eine innovative kamerabasierte Zustandsanalyse für Waggons in Bewegung. Instandhaltung und Prozesse werden optimiert und der Verkehrsträger Schiene noch sicherer und zuverlässiger.

Konkret bedeutet das: Während der Fahrt, ohne Anhalten, erfasst die VTA mit fünf hochauflösenden Industriekameras und neun Blitzlichtern (davon acht im unsichtbaren Infrarotbereich) den Zustand jedes vorbeifahrenden Waggons von beiden Seiten und von oben.

Die Kameras erkennen dabei:

  • Aufschriften wie Wagennummern (UIC) und Revisionsdaten
  • QR-Codes
  • Gefahrgutkennzeichnungen
  • Korrekte Verriegelung der Planen

Das System denkt mit

Die aufgenommenen Daten werden von Algorithmen analysiert, um automatisch mögliche Abweichungen oder Schäden zu erkennen. Wagenmeister und Disposition erhalten Hinweise in Echtzeit – vorbeugend, präzise und dokumentiert.

"Der Checkpoint ist eine super Erleichterung, auch im technischen Wagendienst", bestätigen langjährige Wagenmeister bei CargoServ. Und Kollegen von der LogServ Betriebsaufsicht ergänzen: "Ich bin begeistert von den Möglichkeiten der VTA. Sie erleichtert uns das Leben in der Vorfalluntersuchung enorm."

© zentrak Visual Train Analysis

Innovation mit System

Der VTA-Prototyp wurde im Juni 2022 am voestalpine-Standort Linz installiert und mit zusätzlichen Sensorsystemen wie einer dynamischen Gleiswaage erweitert, zwei weitere Zuglauf-Checkpoints folgten in diesem Jahr. Die Datenbasis wächst stetig. Besonders praktisch:

  • Automatische Verwiegung bei Einfahrt
  • Vergleich ein- und ausgehender Zustände durch Panoramabilder
  • Verbindung mit Beladesystemen zur Vermeidung von Überladungen
  • Kontrolle der Lastverteilung bei Coils und Schrott

Selbst "Risse an Federn", "fehlende Schrauben" oder die "Bremssohlendicke" sollen künftig erkannt werden – und das bei theoretisch möglichen Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h.

Ein System, das mitlernt

Die VTA ist nicht nur ein Kontrollpunkt – sie ist ein sich selbst weiterentwickelndes System. Neue Funktionen wie Farbkameras für Schrottsortenerkennung, automatische Auswertung des Lastgrenzrasters oder Raddickenmessung werden laufend integriert.

"Wir sehen großes Potenzial darin, anhand der generierten Daten auch unsere Prozesse und den Betriebsablauf weiter zu optimieren. Nachdem wir die gemessenen Daten verifiziert haben, können wir sie auch sinnvoll nutzen. Ich bin sicher, dass das erst der Anfang ist", schildert Projektleiter Michael Wollendorfer aus dem LogServ Logistics Engineering.

Fazit

Die VTA ist ein Paradebeispiel für digitale Innovation auf Schiene. Was bisher manuell, aufwändig und mit jahrelanger Erfahrung ablief, wird nun automatisiert, objektiv und in Echtzeit unterstützt.

Das bedeutet:

  • Mehr Sicherheit,
  • weniger Störungen,
  • präzisere Wartung und
  • eine digitale Basis für die Bahnindustrie von morgen.

Über die Gesellschaften

voestalpine Signaling Siershahn GmbH ist Spezialistin für Eisenbahn-Diagnose- und Überwachungstechnologien. Die Tochter der weltweit führenden Anbieterin für Bahninfrastrukturlösungen, voestalpine Railway Systems, bietet moderne Checkpoint-Lösungen für die Überwachung von Schienenfahrzeugen. Sie stellt ihren Kunden Werkzeuge für die intelligente Wartung des rollenden Materials zur Verfügung.

Die Logistik Service GmbH (LogServ) mit Sitz in Linz wurde 2001 als Tochter der voestalpine Stahl GmbH gegründet. Sie ist strategische Partnerin der Industrie und bietet innovative, individuelle, auf die speziellen Bedürfnisse und Prozesse ihrer Kund:innen zugeschnittene Logistiklösungen.

Mehr Informationen unter:
https://www.voestalpine.com/railway-systems/de/produkte/zentrak-visuelle-zugueberwachung/

 


Entgeltliche Einschaltung

leadersnet.TV