Hennen reisten Erste Klasse
Unbekannte verwandelten deutschen Zug in Hühnerstall

| Larissa Bilovits 
| 16.10.2025

Ein Kölner Lokführer stieß kürzlich in einem Erste-Klasse-Abteil auf drei Hennen, die es sich im Stroh gemütlich gemacht hatten. Da bislang unklar ist, wem die Tiere gehören, setzt die Tierschutzorganisation Peta nun eine Belohnung für Hinweise aus. 

In vielen Regionen der Welt ist das Reisen mit Tieren längst nichts Ungewöhnliches: So picken etwa in indischen Zügen Hühner zwischen Gepäckstücken, und in afrikanischen Bussen teilen Ziegen und Fahrgäste oft denselben Sitzplatz. Ganz anders sieht es im westlichen Europa aus, wo in der Regel geordnete Verhältnisse auf den Schienen herrschen und man höchstens einen Hund an der Leine oder eine Katze in ihrer Transportbox antrifft. Umso größer dürfte dementsprechend die Verwunderung eines deutschen S-Bahn-Lokführers gewesen sein, als ihm kürzlich, während seiner Frühschicht plötzlich ein paar unerwartete Fahrgäste entgegen flatterten.

Fahrender Hühnerstall

Wie der Spiegel berichtete, hatten bislang Unbekannte das Erste-Klasse-Abteil der S6 auf der Fahrt von Essen nach Köln nämlich in eine Art fahrenden Hühnerstall verwandelt. Demnach hieß es in einer internen Meldung der Deutschen Bahn (DB): "Mehrere Hühner im Zug, der Zug wurde mit Stroh und Erde ausgestreut, sodass der Zug einem Hühnerstall ähnelt." Fotos und Videos des Vorfalls, die drei auf Stroh sitzende Hennen zeigten und sich rasch auf Social Media verbreiteten, bestätigten dies. 

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Aufgefallen wären die tierischen Fahrgäste laut Schreiben tatsächlich erst am Endbahnhof des Zuges, nämlich in der Zugwendeanlage in Köln-Worringen. Sofort habe der Lokführer seinen skurrilen Fund gemeldet, zudem wurden Bundespolizei, Feuerwehr sowie die Tierrettung Köln hinzugezogen. Letztere nahm die Hennen schließlich in Obhut und übergab sie dem Tierheim Zollstock, das laut Medienberichten später bestätigte, dass alle drei Tiere wohlauf seien.

Peta vergibt 500 Euro für Hinweise auf Täter:innen

Wer für den Transport der Tiere verantwortlich zeichnet oder wem diese gehören, konnte bislang nicht festgestellt werden. Für entsprechende Hinweise auf die Täter:innen hat die Tierrechtsorganisation Peta nun eine Belohnung von 500 Euro ausgelobt. Zudem weist diese darauf hin, dass das Aussetzen oder nicht artgerechte Halten von Tieren laut Tierschutzgesetz verboten ist und als Tierquälerei mit Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden kann.

Darüber hinaus ermittle die Bundespolizei wegen "Verunreinigung von Bahnanlagen" – immerhin musste der Zug anschließend gründlich gereinigt werden und fiel in weiterer Folge aus. Die Deutsche Bahn hingegen schien den Vorfall mit Humor zu nehmen, wie ein Instagram-Posting zeigt.

 
 
 
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In den Kommentaren betonte die DB aber letztlich doch noch den Ernst der Situation: "Sieht lustig aus, aber leider war für Huhn und alle anderen die Fahrt hiermit zu Ende – weil wir die Hühner in sichere Obhut und den Zug in die Reinigung bringen mussten. Einfach nicht nachmachen. Danke."

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