Transaktionen steigen um 44 Prozent
Der Wiener Zinshausmarkt meldet sich zurück: Auf Kurs zur Milliardenmarke

| Julia Weninger 
| 24.09.2025

Nach Jahren der Zurückhaltung zeigt der Wiener Zinshausmarkt 2025 deutliche Erholungstendenzen. Im ersten Halbjahr kletterte das Transaktionsvolumen auf 513 Millionen Euro, die Zahl der Abschlüsse legte kräftig zu. Auch Preise und Renditen bleiben stabil. 

Der Wiener Zinshausmarkt meldet sich zurück: Im ersten Halbjahr 2025 erreichte das Transaktionsvolumen 513 Millionen Euro – ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Transaktionen stieg deutlich um 25 Prozent auf 151 Abschlüsse. Damit zeigt sich der Markt spürbar belebt, bleibt aber unter dem Vorkrisenniveau und weit entfernt von den Rekordjahren 2021 und 2022.

"Wir sehen eine Rückkehr des Vertrauens am Wiener Zinshausmarkt. Das Transaktionsvolumen liegt zwar nach wie vor deutlich unter den Rekordjahren 2021 und 2022. Der Aufwärtstrend ist aber ein klares Signal, dass Investorinnen und Investoren wieder aktiv werden – wenn auch selektiv und vor allem in den stärkeren Lagen", erklärt Eugen Otto, Geschäftsführer von OTTO Immobilien.

Erholung in Toplagen

Besonders starke Zuwächse verzeichneten der 1. Bezirk mit plus 91 Millionen Euro und der 9. Bezirk mit plus 49 Millionen Euro. Auffällig ist zudem der hohe Anteil an Portfoliotransaktionen in den innerstädtischen Lagen.


Die Preise für Zinshäuser blieben im ersten Halbjahr 2025 mehrheitlich stabil. Während die Mindestpreise in den Bezirken 14 bis 16 um durchschnittlich 10 Prozent zurückgingen, legten die Maximalpreise im 9. Bezirk um 5,8 Prozent, im 16. Bezirk um 2,6 Prozent und im 1. Bezirk um 0,9 Prozent zu. Der Spitzenpreis in der Wiener Innenstadt liegt aktuell bei 10.557 Euro pro Quadratmeter. Parallel dazu blieben auch die Renditen weitgehend stabil: In Toplagen sanken die Mindestrenditen leicht – im 1. Bezirk auf 1,38 Prozent, im 9. Bezirk auf 2,07 Prozent.

"Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Attraktivität von Wiener Zinshäusern ungebrochen ist. Wir haben im ersten Halbjahr mehr höherpreisige Transaktionen als im Vorjahreszeitraum verzeichnet. Vor allem in den begehrtesten Lagen bestätigt der Markt eine hohe Preis- und Renditenstabilität", betont Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung bei OTTO Immobilien.

Käufer- und Verkäuferstruktur

72 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen im ersten Halbjahr auf Unternehmen als Käufer:innen, 60 Prozent auf Unternehmen als Verkäufer:innen. Auffällig ist die wachsende Rolle privater Investoren: Ihr Anteil auf Käuferseite stieg auf 19 Prozent, während er auf Verkäuferseite auf 29 Prozent zurückging.

"Wir beobachten ein wachsendes Interesse privater Käuferinnen und Käufer, die den stabilen Markt wieder für sich entdecken. Ein Grund dafür ist das Preisniveau, das in den vergangenen 18 Monaten robust auf einem Level geblieben ist. Gleichzeitig bleiben Unternehmen die wichtigsten Marktakteure, sowohl auf der Käufer- als auch auf der Verkäuferseite", so Philipp Maisel, Leiter des Zinshaus-Teams bei OTTO Immobilien.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2025 erwarten die Expert:innen eine Fortsetzung des positiven Trends. Mit dem kräftigen Halbjahresplus ist die Milliardenmarke beim Transaktionsvolumen erstmals seit der Zinswende realistisch.

"Die Stimmung auf dem Wiener Zinshausmarkt hat sich spürbar gedreht, nach Jahren der Unsicherheit kehrt nun wieder Zuversicht und Abschlussfreude ein. Wenn keine externen Schocks dazwischenkommen, sehen wir gute Chancen, dass Wien 2025 erstmals seit der Zinswende die Milliardenmarke bei Zinshaus-Transaktionen knackt. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass der positive Trend anhält und die Volumina und Preise für hochwertige Objekte im kommenden Jahr weiter zulegen werden", fasst Eugen Otto zusammen.

www.otto.at

leadersnet.TV