Zusammen mit H+S Zauntechnik
Sunbooster lässt Zäune zu Solarkraftwerken werden

| Janet Teplik 
| 24.08.2025

Die beiden steirischen Unternehmen haben einen neuen Photovoltaik-Sichtschutz entwickelt, um mithilfe von Zäunen Sonnenstrom zu gewinnen. 

Erneuerbare Energien spielen im Zeitalter des Klimawandels eine bedeutende Rolle. Dabei ist Österreich eines der Länder, in denen die Photovoltaik-Anlagen bereits Fuß gefasst haben. Zwei steirische Unternehmen haben den Gedanken weitergesponnen und gemeinsam einen Sichtschutz entwickelt, der Zäune in nachhaltige Solarkraftwerke verwandeln soll.

Solarkraftwerk für zu Hause

Mit der Zusammenarbeit wollen H+S Zauntechnik und Sunbooster Sichtschutz und nachhaltige Energiegewinnung vereinen. Im Zentrum der aktuellen Kooperation steht der Sunbooster Vertical, ein bifazialer (beidseitiger) und flexibler Solarstreifen, der direkt in den Gartenzaun eingezogen wird und so nicht nur vor unerwünschten Blicken schützen, sondern auch passiv Strom erzeugen soll. Geeignet sei diese Lösung vor allem für all jene, die erneuerbare Energie nutzen wollen, jedoch keine passende Dachfläche für die Solarpaneele haben. Zudem eigne sich der Solarzaun auch als Ergänzung zu Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Balkonen.

"Wir vertreiben jährlich rund 40.000 Doppelstabmatten und haben sofort erkannt, dass der Solarstreifen eine perfekte Alternative für alle ist, die sich nicht nur Privatsphäre wünschen, sondern gleichzeitig auch Energie erzeugen möchten", erklärt Günther Baumhackl, Geschäftsführer von H+S Zauntechnik.

Doppelseitige Absorbierung der Sonnenkraft

Die Besonderheit am Sunbooster Vertical sei die Möglichkeit, Sonneneinstrahlung beidseitig zu absorbieren und schließlich in elektrische Energie umzuwandeln. Aufgrund der bifazialen Zelltechnologie verwerte die Paneele dabei nicht nur direktes Sonnenlicht, sondern auch Licht, das zum Beispiel von nahestehenden hellen Fassaden oder Schneeflächen reflektiert werde. Mittels vertikaler Montage am Zaun sei indes für eine natürliche Luftzirkulation gesorgt. Außerdem reduziere die Art der Anbringung thermische Verluste und steigere so die Effizienz. 

"Durch die vertikale Ausrichtung liefert der Sunbooster Vertical vor allem morgens und abends Strom – genau dann, wenn der Energiebedarf und die Strompreise am höchsten sind. Die Nachrüstung ist denkbar einfach, da bestehende Zäune genutzt werden können. Zudem liegen die Kosten bei nur einem Drittel im Vergleich zu klassischen Solarzäunen, was eine wesentlich schnellere Amortisation ermöglicht", erklärt Stefan Ponsold, Erfinder und CEO von Sunbooster.

"Plug-and-Play"-Prinzip

Laut Herstellern umfasse ein Einzelsystem sechs Solarstreifen – mit einer Länge von wahlweise zwei oder 2,5 Metern. Durch das sogenannte "Plug-and-Play"-Prinzip würden sich aktuell bis zu zehn Laufmeter Solarzaun als Kleinkraftwerk in Betrieb nehmen lassen. Das gelingt, indem zunächst die Solarstreifen in den Zaun eingefädelt und dann mit dem mitgelieferten Wechselrichter verbunden werden. Zuletzt wird das Kabel an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen. Auch längere Installationen sollen künftig durch die serielle Verschnallung mehrerer Zaunfelder, die das System modular erweitern, möglich sein. Demnach erreiche ein 100 Meter langer Solarzaun beispielsweise eine installierte Leistung von rund 18,8 kWp. 

Förderungen in Österreich

Hierzulande gibt es Förderungen wie den EAG-Investitionszuschuss für Photovoltaik und Stromspeicher, die den Eigenanteil reduzieren. Da der Zaun gleichzeitig als Unterkonstruktion für die Photovoltaik-Anlage dient, wird er im Rahmen zahlreicher Förderprogramme als integraler Bestandteil der PV-Installation anerkannt. Je nach Bundesland besteht laut Baugesetz bei Neubauten sogar eine Verpflichtung zur Integration erneuerbarer Energiequellen, was den Einsatz eines Solarzauns für Häuslbauer:innen zusätzlich attraktiv mache. 

Die Kombination aus Zaun und Photovoltaik-Anlage soll sich schnell rechnen. Es brauche nur drei bis vier Jahre, bis die Investitionskosten ausgeglichen seien, so die Hersteller. "Aktuell sehen sich Haushalte und Betriebe in Österreich mit stark gestiegenen Netzgebühren konfrontiert, die die Stromrechnung zusätzlich belasten. Gerade der Sunbooster Vertical, der morgens und abends besonders viel Sonnenenergie erzeugt, ist daher eine ideale Ergänzung zu klassischen Dachanlagen: Er hilft, in den teuren Verbrauchszeiten mehr Eigenstrom zu nutzen und so Netzgebühren und Stromkosten spürbar zu senken", so Ponsold abschließend.

www.sunbooster.com

Super - keine Frage - nur der Nachbar darf dann nicht seine Kirschloorbeer-Hecke entlang pflanzen... ;-)

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