Österreich holt auf
Kartenzahlung ist weiter im Aufschwung

| Tobias Seifried 
| 24.08.2025

Das "Bargeldland" Österreich holt bei Zahlungsterminals auf – liegt aber nach wie vor unter dem EU-Schnitt. Laut einer Expertin ist die Bezahlmethode keine Frage der Bequemlichkeit mehr, sondern ein wirtschaftlicher Faktor.

Die Kartenzahlung gewinnt hierzulande weiter an Boden. Laut einer aktuellen Analyse von Global Payments in Kooperation mit Mastercard habe sich die Zahl der Zahlungsterminals seit 2022 verdoppelt: von 15 auf nunmehr 30 Terminals pro 1.000 Einwohner:innen. Damit liegt Österreich, das nach wie vor als "Bargeldland" gilt, zwar noch leicht unter dem offiziellen EU-Durchschnitt von 38, habe sich aber in kurzer Zeit deutlich angenähert.

Touristenhochburgen führen Ranking an

Besonders hohe Terminaldichten finden sich demnach weiterhin in touristisch geprägten Ländern wie Spanien (52), Portugal (50) oder Griechenland (56). Auffallend seien auch Ausreißer wie die Niederlande (122) oder Litauen (105), wo zentrale Registrierungen internationaler Institute den Wert je Einwohner:in stark nach oben treiben. Rechnet man diese Sondereffekte heraus, bekomme man ein realistischeres europäisches Vergleichsniveau von rund 32 Terminals pro 1.000 Einwohner:innen – ein Wert, den Österreich nahezu erreicht hat. Weit zurück bleibe Deutschland mit 15 Terminals, was dem österreichischen Stand von vor drei Jahren entspricht.

"Noch vor wenigen Jahren zählte Österreich zu den Schlusslichtern bei der Terminaldichte", betont Angela Knötzl, Country Managerin von Global Payments Austria. Die Verdoppelung seit 2022 sei ein "erfreuliches Signal – nicht nur für die Zahlungsbranche, sondern für den Wirtschaftsstandort insgesamt". Besonders der Tourismus erfordere heute ein flächendeckendes Angebot an Kartenzahlung, da Gäste aus dem Ausland bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten erwarten – "ob im urbanen Raum oder am Land".

Technologie und Regulierung als Treiber

Neben dem Tourismus beschleunigen Global Payments zufolge auch technologische Innovationen den Trend. Mobile Lösungen wie "GP tom", bei der das Smartphone selbst zum Zahlungsterminal wird, erleichterten vor allem kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg. Zunehmend gefragt seien bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten auch im Bereich der E-Mobilität: An Ladestationen gelte die einfache, kontaktlose Bezahlung inzwischen als Standard. Verstärkt werde dieser Wandel durch die EU-Richtlinie AFIR, die seit 2024 bei neu errichteten E-Ladestationen mindestens eine benutzerfreundliche, kontaktlose Zahlungsmöglichkeit vorschreibt.

Verändertes Konsumverhalten

Auch Mastercard sieht Vorteile für Händler:innen, die auf bargeldlose Systeme setzen. Laut dem Zahlungsanbieter steigere die Akzeptanz von Karten- und Handyzahlungen den Umsatz im Schnitt um bis zu 18 Prozent – gleichzeitig würden Kosten und Risiken im Bargeldhandling sinken. Kund:innen würden heute erwarten, "jederzeit und überall" digital bezahlen zu können.

Standortfaktor Infrastruktur

Für Knötzl ist klar: "Die Kartenzahlung ist keine Frage der Bequemlichkeit mehr – sie ist ein wirtschaftlicher Faktor." Eine gut ausgebaute Terminalinfrastruktur fördere Konsum, reduziere Kosten und stärke die Wettbewerbsfähigkeit. Global Payments wolle diesen Wandel daher weiter aktiv vorantreiben – mit Innovation, Aufklärung und Partnerschaften im Handel, in der Gastronomie und im Tourismus.

www.globalpayments.at

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