Xing Bewerbungsreport 2025

So lange brauchen Firmen derzeit für Stellenbesetzungen

Xing hat am Montag die Ergebnisse seines Bewerbungsreports 2025 veröffentlicht, die auf der Auswertung von 2,5 Millionen Bewerbungen im deutschsprachigen Raum basieren. Dabei zeigt sich, dass es bei der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen derzeit im Schnitt 70 Tage dauert, bis aus einer Stellenausschreibung eine Einstellung wird. Im Mittel erhalten Unternehmen demnach 19 Bewerbungen und führen vier Interviews, bevor der:die passende Kandidat:in gefunden ist.

Erhebliche Unterschiede je nach Branche

Je nach Branche unterscheiden sich Tempo und Aufwand dem Karrierenetzwerk zufolge deutlich: In der IT- und Softwareentwicklung sowie im Ingenieurwesen & Technik vergehen laut dem Report im Schnitt fast 87 Tage bis zur Einstellung. Ähnlich lange dauere es in Lehre, Forschung & Entwicklung (85,1 Tage) und in Industrie & Maschinenbau (84,9 Tage) – letzteres mit nur 2,4 Interviews pro Stelle. Am schnellsten gehe es in Kunst & Kultur (43 Tage), Personaldienstleistung (50,2 Tage) sowie Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus (53 Tage).

Remote-Arbeit als Bewerbungs-Turbo

Besonders attraktiv wirke die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten: Stellen mit Remote-Option erhalten demnach im Schnitt acht Bewerbungen mehr. "Grundsätzlich kommt es auf die Qualität der Bewerbungen an – eine hohe Anzahl allein bringt nicht viel", betont Thomas Kindler, Managing Director von Xing. "Aber natürlich eröffnet eine größere Auswahl gerade in nicht-engpassgeprägten Branchen mehr Spielraum."

Branchen wie Marketing & Werbung (im Schnitt 34 Bewerbungen), Grafikdesign & Architektur (32) oder Produktmanagement (29) verzeichneten die meisten Bewerbungen – was zwar mehr Auswahl, aber auch längere Auswahlprozesse bedeute. Knapp 21 Tage vergehen laut Bewerbungsreport 2025 im Schnitt bis zum ersten Interview ("Time-to-First-Interview"), doch der eigentliche Zeitfresser liege danach: Weitere 49 Tage verstreichen demnach häufig zwischen Gespräch und Vertragsunterzeichnung. Gründe seien manuelle Abstimmungen, fehlende Transparenz und langsame interne Kommunikation. Kindler sieht hier "großes Potenzial zur Effizienzsteigerung" und empfiehlt digitale Bewerbermanagementsysteme.

Wenige Bewerbungen, schnelle Entscheidungen

Der Fachkräftemangel zeige sich vor allem bei Personaldienstleistungen (im Schnitt 9 Bewerbungen), Erziehung & Bildung (13) sowie Gesundheit & Soziales (14). Trotz geringer Resonanz werden diese Stellen oft zügig besetzt, so die Studienautor:innen – teils aus dringendem Bedarf, teils wegen klarer Entscheidungswege.

Empfehlung: Schnelligkeit und Flexibilität

Für Unternehmen gelte laut Report: Wer den Wettlauf um Talente gewinnen will, brauche schnelle Reaktionen, klare Feedbackschleifen und eine gezielte Kanalstrategie. Wo möglich, sollte Remote Work angeboten und Active Sourcing betrieben werden. "Das Resultat sind weniger Streuverluste, höhere Sichtbarkeit, qualifizierte Bewerbungen und eine kürzere Time-to-Hire", so Kindler abschließend.

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