Am Freitag hat die Erste Group Bank AG die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2025 vorgestellt. Demnach setzte die Bankengruppe ihre operative Performance weiter fort. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres stieg der Zinsüberschuss um 2,7 Prozent auf 3,79 Milliarden Euro (H1 2024: 3,69 Milliarden Euro).
Ergebnisse im Detail
Trotz eines rückläufigen Zinsumfelds verzeichnete die Erste Group im ersten Halbjahr 2025 ein solides Wachstum im Kundengeschäft. Das Kreditvolumen legte seit Jahresbeginn um 2,7 Prozent auf 224,0 Milliarden Euro zu, angetrieben durch eine starke Entwicklung in der CEE-Region. Auch das Einlagenvolumen wuchs im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent auf 248,5 Milliarden Euro. Besonders deutlich war der Zuwachs bei den Kerneinlagen in Tschechien, Ungarn und Österreich.
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich im Jahresvergleich um 8,3 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, getragen von einer positiven Entwicklung in allen Kernmärkten. Die Betriebserträge stiegen insgesamt um 2,7 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro.
Das Betriebsergebnis blieb mit 2,96 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, da der Anstieg der Erträge durch höhere, jedoch erwartungsgemäße Kosten kompensiert wurde, die um 6,2 Prozent zunahmen. Die Risikokosten stiegen von 126 auf 182 Millionen Euro, hauptsächlich infolge erhöhter Vorsorgen in Österreich. Dennoch lagen sie mit 16 Basispunkten des durchschnittlichen Bruttokreditvolumens weiterhin auf niedrigem Niveau.
Die Abgaben im Zusammenhang mit Bankensteuern beliefen sich im ersten Halbjahr auf insgesamt 197 Millionen Euro, was einem Anstieg von 46,7 Prozent entspricht. Das Nettoergebnis lag mit 1,66 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahreswert von 1,63 Milliarden Euro.
Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg deutlich auf 17,4 Prozent. Ausschlaggebend dafür war das starke organische Wachstum im Kerngeschäft sowie gezielte Maßnahmen im Hinblick auf die geplante Übernahme in Polen. Vor dem Hintergrund der stabilen operativen Entwicklung hebt die Erste Group ihren Ausblick für die Verzinsung des materiellen Eigenkapitals (ROTE) auf über 15 Prozent an.
Die Ergebnisse sollen die eingeschlagene Strategie bestätigen, ist sich Peter Bosek, CEO der Erste Group, sicher. "Mit der geplanten Akquisition in Polen investieren wir in einen der wachstumsstärksten Märkte Europas – weil wir an die Innovationskraft, Eigenverantwortung und das unternehmerische Potenzial in Zentral- und Osteuropa glauben. Europa braucht weniger Blick über den Atlantik und mehr eigenen Gestaltungswillen. Genau dafür stehen wir", sagt Bosek.
"Unsere starke Kapitalposition ist das Ergebnis klarer Prioritäten: Wir haben bewusst auf den Aktienrückkauf verzichtet, die Ausschüttungen vorübergehend reduziert und profitieren von hoher Profitabilität. So können wir die Übernahme in Polen aus eigener Kraft stemmen – ein starkes Signal für unsere finanzielle Stabilität und strategische Handlungsfähigkeit", so Stefan Dörfler, CFO der Erste Group.
Geplanter Erwerb
Am 5. Mai 2025 gab die Erste Group den geplanten Erwerb eines 49-Prozent-Anteils an der Santander Bank Polska Group S.A. ("Santander Bank Polska") sowie eines 50-Prozent-Anteils am Asset-Manager Santander Towarzystwo Funduszy Inwestycyjnych S.A. ("Santander TFI") für einen Gesamtpreis von 7,0 Milliarden Euro bekannt (LEADERSNET berichtete).
Die Santander Bank Polska zählt gemessen an den Vermögenswerten zu den drei größten Banken Polens. Durch die geplante Übernahme erwartet die Erste Group im Jahr 2026 einen Anstieg des Gewinns je Aktie um mehr als 20 Prozent sowie eine Erhöhung der Eigenkapitalrendite auf rund 19 Prozent.
LEADERSNET war bei der Pressekonferenz. Einen Eindruck können Sie sich hier machen.
www.erstegroup.com
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