Aktuelle Studie
KI-generierte Musik berührt stärker als menschliche Werke

| Larissa Bilovits 
| 28.07.2025

Laut einer aktuellen Studie kann Künstliche Intelligenz beim Komponieren nicht nur mithalten, sondern mit ihren Werken teils gar stärkere emotionale und körperliche Reaktionen hervorrufen als menschliche Musikschaffende. 

Musik "komponieren" kann heute wirklich jede:r – KI-Tools wie Suno machen’s möglich. Und ist diese gut gemacht, kann sie Menschen tatsächlich tief berühren – und das unter Umständen sogar stärker als menschlich komponierte Werke. Das hält jedenfalls eine Studie des UAB Department of Audiovisual Communication and Advertising in Zusammenarbeit mit dem RTVE Institute und der University of Ljubljana fest. Dabei verglichen die Forschenden die Reaktionen von Versuchspersonen beim Ansehen von Videos, die mit verschiedenen Arten von Musik unterlegt wurden. 

Pupillenreaktion und geschilderte Eindrücke ausgewertet

Konkret sahen sich 88 Teilnehmer:innen Videos mit identischen Bildinhalten an, die jeweils mit drei unterschiedlichen Musikversionen unterlegt waren: Einer menschlich komponierten, einer KI-generierten mit komplexen Prompts und einer weiteren, einfacheren KI-Version. Dabei wurden physiologische Reaktionen wie die Pupillenerweiterung erfasst und zusätzlich die subjektiven, selbst geschilderten Eindrücke der Proband:innen ausgewertet. 

KI-Musik führt zu intensiveren Reaktionen

Dabei zeigte sich, dass KI-generierte Musik deutlich intensivere Reaktionen hervorrief: So führte sie zu einer stärkeren Pupillenerweiterung – ein Hinweis auf höhere emotionale Erregung. Die Version mit komplexen Prompts löste zudem häufigeres Blinzeln und Hautveränderungen aus, was auf eine gesteigerte kognitive Beanspruchung der Teilnehmer:innen schließen lässt. Auf emotionaler Ebene wurde die KI-Musik als spannender empfunden, dagegen wurde die menschlich komponierte Variante allerdings als vertrauter wahrgenommen.

Herwig Kusatz (Sound Strategy)
Spannende Studie – doch zwei zentrale Faktoren fehlen in der Betrachtung:
die Auswahl der Musik und die Fähigkeiten der Menschen hinter den Prompts.

Ob Mozart für Kühe oder KI für Marken – Wirkung entsteht nicht durch Technik allein, sondern durch Kontext, Intention und Empathie.
Ein gut formulierter Prompt ist kein Zufall. Und auch KI-Musik braucht einen kreativen Kompass.

👉 Wer Sound ernst nimmt, sollte nicht nur messen, sondern auch kuratieren.
Strategisch. Emotional. Zielgerichtet.
Uwe Eden (Music-Production)
Ich denke es liegt nicht an den Texten der KI sondern an den fantastischen Fähigkeiten beziehungsweise Eigenschaften der Musik- KI.
Und da werden reine KI erzeugten Texte wesentlich schlechter interpretiert und umgesetzt als Liedtexte bei denen der Mensch intensiv involviert ist.
Emotionen kann die KI zwar auch in Worte packen, aber oftmals auf sehr primitive Art. Und die Emotionen kommen dann nur bei eher schlichten Gemütern oder wirklich notleidenden Menschen rüber.
Aber bei einer absoluten Symbiose von Texter und KI bei der Liedtexterstellung sieht die Sache dann schon ganz anders aus.
Uwe Eden

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