Soziale Vielfalt
Die "Rote Emma" bringt leistbares Wohnen und grüne Innovation

| Julia Weninger 
| 27.05.2025

Die gemeinnützigen Bauträger migra und BWS zeigen, wie zeitgemäßer Wohnbau heute aussieht – und setzen damit neue Maßstäbe für Wien. 

Was leistbarer Wohnraum leisten kann, zeigt sich in der Attemsgasse im 22. Wiener Gemeindebezirk. Dort entsteht mit der "Roten Emma" ein Stadtquartier, das mehr ist als eine Wohnhausanlage: ein durchdachtes Zusammenspiel aus urbanem Leben, nachhaltiger Architektur und gelebter sozialer Vielfalt.

Im Mai 2025, rund ein Jahr nach dem Baustart, wurde das Richtfest gefeiert – und damit ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur geplanten Fertigstellung im Frühjahr 2026. "Dieses wirklich gelungene Projekt im Herzen Kagrans wird alle Erfordernisse für modernen Wohnbau erfüllen", sagte Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy bei der Feier. "Ich freue mich ganz besonders, dass hier so viel leistbarer wie lebenswerter Wohnraum entsteht, der für hunderte künftige Bewohnerinnen und Bewohner ein neuer Lebensmittelpunkt sein wird."

Nachhaltige Bauweise für die Stadt von morgen

Insgesamt werden fünf Baukörper mit 360 geförderten Mietwohnungen und 25 Geschäftslokalen realisiert. Die Investitionssumme beträgt rund 87 Millionen Euro, etwa 35 Millionen davon kommen aus der Wohnbauförderung.

Die Wohnungen sind hochwertig ausgeführt, effizient geschnitten und barrierefrei – ideal für Singles, Paare, Familien und Senior:innen. Die Grundrisse reichen von 35 bis 89 m². Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bauweise: "Die Holzhybrid-Konstruktion zählt zu den ersten großvolumigen Wohnhausprojekten dieser Art in Österreich", erklärt BWS-Vorständin Kerstin Robausch-Löffelmann. "Durch industrielle Vorfertigung von Stahlbeton- und Holzmodulen können Prozesse und Energiebedarf optimiert, sprich CO₂ reduziert werden."

Mehr als Wohnen: ein Ort für Nachbarschaft

Auch inhaltlich denkt das Projekt weiter: Ein Kindergarten, eine Zweigstelle der Volkshochschule, Coworking-Spaces und Gemeinschaftsräume machen das Quartier zu einem lebendigen Treffpunkt für alle Generationen. In Bauplatz 2 (Attemsgasse 38) entstehen zudem Angebote wie MO.Point (Mobilitätsservices) und LOK (Leben ohne Krankenhaus), während auf Bauplatz 1 (Donaufelder Straße 200) mit dem Projekt rosa ein frauenpolitisches Wohnmodell mit 44 Einheiten umgesetzt wird.

"Die Rote Emma steht nicht nur für nachhaltiges Bauen, sondern auch für ein gelebtes Miteinander", sagt DI Alfred Petritz, Geschäftsführer der migra. "Hier entstehen nicht nur Wohnungen – hier entsteht Nachbarschaft", ergänzt migra-Geschäftsführer Smajo Pasalic.

Grüne Technologien und neue Mobilität

Dachgärten mit Pergolen und Urban Gardening, Photovoltaik-Anlagen zur Versorgung der Allgemeinflächen, begrünte Balkone und thermische Bauteilaktivierung zeigen, wie ökologisches Bauen auch im großvolumigen Wohnbau funktioniert. 900 Fahrradabstellplätze, eine Tiefgarage mit 167 Stellplätzen und Sharing-Angebote runden das Mobilitätskonzept ab.

"Gemeinsam mit unserem Partner migra schaffen wir mit der Roten Emma nicht nur dringend benötigten, leistbaren Wohnraum, sondern auch ein lebendiges Grätzl, das auf soziale Durchmischung, ökologische Verantwortung und urbane Lebensqualität setzt", so BWS-Vorstand Mathias Moser.

Tradition mit Augenzwinkern

Übrigens: Der Projektname ist eine charmante Hommage an die Vergangenheit. Die "Rote Emma" war eine rotschalige Kartoffelsorte, die früher genau hier angebaut wurde – ein kleiner historischer Verweis auf die Verbindung von Herkunft und Zukunft in einem Wohnprojekt, das Wien ein Stück grüner und gerechter macht.

Zum Projekt

www.bwsg.at

www.migra.at

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