Einzelhandel profitiert vom Heiratsfrühling
So viel geben die Österreicher für Hochzeiten aus

| Redaktion 
| 26.05.2025

Der neue HV Consumer Check des Handelsverbandes zeigt: Heiraten sorgt für florierende Geschäfte. Vom Brautkleid über Eheringe bis zu Gastgeschenken – Hochzeiten sind wahre Konjunkturtreiber, insbesondere für den stationären Fachhandel.

Mit dem Frühling beginnt auch die traditionelle Hochzeitssaison – und die schlägt sich nicht nur in Herzen, sondern auch in den Kassen des Handels nieder. Laut dem aktuellen Consumer Check des Handelsverbandes, erstellt in Kooperation mit Reppublika Research, zeigen sich deutliche Impulse für zahlreiche Einzelhandelsbranchen. "Hochzeiten sind nicht nur private Höhepunkte, sondern auch Konjunkturmotoren", betont Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Insbesondere der stationäre Handel profitiere von der Sehnsucht nach Qualität und Beratung.

Outfit, Deko, Ringe

Das Hochzeits-Outfit, also Brautkleid bzw. Anzug samt Schuhe, schlägt im Schnitt mit 1.195 Euro zu Buche. Während es bei den durchschnittlichen Ausgaben zwischen Braut und Bräutigam keine nennenswerten Unterschiede gibt, ist das bei der Bezugsquelle sehr wohl der Fall: Die Damen kaufen ihr Brautkleid überwiegend bei spezialisierten Hochzeitsausstatter:innen (43 %) oder in einem Modehaus (28 %). Die Herren kaufen vorrangig in Modegeschäften (50 %). Nur 18 Prozent wenden sich an Hochzeitsausstatter:innen. 17 Prozent der Hochzeitsanzüge werden online gekauft, bei den Brautkleidern trifft das auf zwölf Prozent zu. Von Maßschneider:innen lassen sich doppelt so viele Herren (15 %) wie Damen (7 %) ihr Hochzeits-Outfit auf den Leib schneidern.

62 Prozent kaufen Blumenschmuck oder Brautstrauß im Fachhandel, 48 Prozent investieren in Dekoration, jeweils 38 Prozent in Beautyprodukte und Papierwaren wie Einladungskarten. Die wichtigsten Kaufkriterien sind Stil, Qualität und Auswahl. Der Preis kommt erst an vierter Stelle. Individualisierung, persönliche Beratung und Regionalität stehen hoch im Kurs. Für Eheringe geben Paare durchschnittlich 888 Euro pro Stück aus – meist bei Juwelier:innen vor Ort (50 Prozent) oder bei Goldschmied:innen (17 Prozent). Zwölf Prozent kaufen ihre Eheringe online, während vier Prozent auf dieses traditionelle sichtbare Zeichen der Verbundenheit ganz verzichten.

Trends zwischen Tradition und DIY

Was ist Paaren heute wichtig? Der Consumer Check zeigt aktuelle Hochzeitstrends: Traditionelle Elemente sind mit 41 Prozent besonders beliebt, Minimalismus, Do-it-yourself und Vintage liegen ebenfalls im Trend. Nachhaltigkeit spielt bei 17 Prozent der Befragten eine bedeutende Rolle. Hochzeiten sind damit nicht nur Konsumanlässe, sondern Ausdruck individueller Werte und Lebensstile – und der Wunsch nach einem besonderen Einkaufserlebnis ist dabei zentral.

Gäste als Umsatzmotor

Nicht nur das Brautpaar gibt Geld aus – auch Hochzeitsgäste sind wichtige Kund:innen für den Handel. Durchschnittlich 69 Gäste feiern pro Trauung mit. Jede siebte Hochzeit zählt sogar über 100. Daraus ergeben sich auch für den Einzelhandel erfreuliche Zahlen: 48 Prozent kaufen Geschenke im Fachhandel, 45 Prozent Glückwunschkarten, 38 Prozent ein neues Outfit, 26 Prozent bringen Blumen mit. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Gast belaufen sich auf 261 Euro. Und auch hier dominiert der stationäre Handel mit 64 Prozent gegenüber Onlinekäufen mit 13 Prozent. Ob Juwelier:innen, Florist:innen, Mode- oder Papierwarengeschäfte – die Hochzeitssaison bringt Umsatzchancen für viele Einzelhandelsbranchen. Dabei zeigt sich ein klarer Trend: Für hochwertige, persönliche Produkte bleibt der stationäre Handel erste Wahl. Oder wie Rainer Will zusammenfasst: "Der große Tag im Leben zweier Menschen ist auch ein Fest für den Handel."

www.handelsverband.at

www.reppublikaresearch.com

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