Vom 13. Juni bis 12. Oktober 2025 verwandelt sich Baden bei Wien erneut in eine riesige Freiluftgalerie. Mit dem Thema Australien & die Neue Welt spannt das Festival La Gacilly-Baden Photo 2025 einen künstlerischen Bogen von Ozeanien über Amerika bis nach Afrika – und bringt dabei globale Fragen in die malerischen Gärten und Gassen der Kurstadt.
Australien im Fokus: Poesie, Protest und Perspektive
Australien steht 2025 im Zentrum des Festivals. Die gezeigten Werke spiegeln nicht nur die atemberaubende Schönheit des Kontinents wider, sondern setzen sich kritisch und poetisch mit ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinander. Künstler:innen wie Matthew Abbott, Tamara Dean, Trent Parke oder Anne Zahalka zeigen eindrucksvoll, wie sehr in Australien Kreativität und Naturbewusstsein Hand in Hand gehen.
Die "Neue Welt": Von Naturgewalten bis zur Lebensmittelverschwendung
Im Kapitel "Neue Welt" blickt das Festival in die USA, Südamerika und darüber hinaus. George Steinmetz dokumentiert mit "Feed the Planet" den globalen Kampf ums Überleben – angesichts einer Weltbevölkerung von 10 Milliarden. Der Österreicher Dieter Bornemann kontert mit "Aufgegessen", einer drastischen Visualisierung unserer Lebensmittelverschwendung. Der US-Amerikaner Mitch Dobrowner hält monumentale Wetterphänomene fest, während Ulla Lohmann Vulkankulturen in Papua-Neuguinea porträtiert. Gaël Turine führt uns in die Voodoo-Wälder Benins, und Alessandro Cinque dokumentiert die Spuren des Bergbaus in den Anden.

7 Kilometer Fotokunst, 24 Stunden am Tag, bei freiem Eintritt: Die Fotografie wird hier zur Bühne für drängende Themen: Umwelt, Identität, Klimawandel, Ressourcenverteilung und kulturelles Erbe. © Festival La Gacilly-Baden Photo
Mehr als Fotografie: Gesellschaftliche Verantwortung trifft Kunst
Das Festival zeigt, wie Fotografie aufklären, berühren und verändern kann. So thematisiert Brent Stirton mit schonungsloser Klarheit das unsichtbare Leid der rund 80.000 ME/CFS-Erkrankten in Österreich. Im bilateralen Schulprojekt "Der Geist des Sports" hinterfragen Jugendliche das olympische Motto "Schneller, höher, stärker" auf kreative Weise. Mit "Code of the Universe" bringt das Festival zudem eine Ausstellung über das CERN nach Baden – und lädt zur Reflexion über Wissenschaft, Mensch und Zukunft.
Österreich im Dialog mit der Welt
Neben internationalen Größen erhalten auch österreichische Künstler:innen eine Bühne: In der Ausstellung 100 Jahre Bundesforste steht der heimische Wald im Fokus, während 200 Jahre Eisenbahn ein Stück Technikgeschichte visualisiert. Der UNESCO Global Water Summit wird von faszinierenden Unterwasseraufnahmen des "Süßwasserpapstes" Herbert Frei begleitet. Das Festival pflegt auch 2025 enge Partnerschaften: Mit der Garten Tulln (mit The Human Footprint), dem Monat der Fotografie Bratislava und neu mit Budapest, wo der Global Peace Photo Award ab September gezeigt wird. Der Rückblick auf das Jahr 2024 wird durch Arbeiten von Reiner Riedler und Texte der Thomas-Jorda-Preisträgerin Irmie Vesselsky abgerundet.
Ein Fest der Bilder und Geschichten
Der Katalog Australien & Die Neue Welt erscheint wie gewohnt in der Edition Lammerhuber und vertieft das Festivalerlebnis. La Gacilly-Baden Photo bleibt damit das größte europäische Fotofestival im öffentlichen Raum – und ein ebenso stiller wie kraftvoller Appell, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
www.festival-lagacilly-baden.photo