Am 1. Mai ist traditionell der "Tag der Arbeit" – oder wie er inzwischen auch genannt wird: internationaler Kampftag der Arbeiterklasse. Sich den Festtag zum Anlass nehmend, wurden mehr als 1.500 Jobsuchende im Rahmen einer Erhebung zu ihrer aktuellen Lage, Motivation und Zukunftsaussichten befragt, um Einblicke in ihre Lebensrealität samt Wünschen und Sorgen zu erlangen. Denn der Arbeitsmarkt steht aktuell vor zahlreichen Herausforderungen. So führen Insolvenzen, Einsparungen und Stellenabbau zu mehr Erwerbslosen im Land. Das belastet zumeist nicht nur die betroffenen Personen finanziell und mental, sondern auch die österreichische Wirtschaft.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Befragung
Die Erhebung, verantwortet durch die Job-Plattform hokify, brachte dabei unter anderem die Erkenntnis, dass knapp ein Viertel aller Befragten Zeitdruck bei der Jobsuche hat und daher dringend auf der Suche nach einer neuen Anstellung ist. Als weitere Gründe für die aktuelle Erwerbslosigkeit zeigten sich bei knapp ein Drittel eine persönliche Veränderung – etwa die Familie – und für weitere 28 Prozent die Beendigung des vorigen Dienstverhältnisses durch den:die Arbeitgeber:in. Zudem gaben 21 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen an, sie verdienen derzeit zu wenig und zwölf Prozent sind mit dem aktuellen Job extrem unzufrieden.
Weiters wurde deutlich, dass 70 Prozent aller Befragten aktiv nach einem neuen Job suchen – wenn auch nicht dringend. Für den Antritt einer neuen Anstellung sprechen bei einem Drittel bessere Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten, gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten (23 %) und einem höheren Gehalt (16 %). Jutta Perfahl-Strilka, CEO von hokify, erkennt allerdings auch etwas Gutes an der aktuellen Arbeitsmarktsituation: "Insolvenzen, Einsparungen und Stellenabbau führen aktuell zu mehr Jobsuchenden – das ist für Unternehmen aber auch eine echte Chance, offene Positionen zu besetzen und neue Talente zu gewinnen", so die Expertin. Laut ihr brauche es dafür jedoch den Willen und Mut, auch in herausfordernden Zeiten aktiv auf Kandidat:innen zuzugehen.
Zwischen Optimismus und Hoffnung
Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen ist die Stimmung in zahlreichen Unternehmen angespannt. Anders sieht es auf der Seite der Erwerbslosen aus, denn viele Jobsuchende zeigen sich zuversichtlich. So machten acht von zehn Befragten die Angabe, positiv in die eigene berufliche Zukunft zu blicken. Vor allem in den Bereichen IT & Technik, Gesundheitswesen & Soziales sowie Gastronomie & Hotellerie zeige man sich optimistisch. Zudem haben 41 Prozent derer, die derzeit aktiv auf der Suche nach einer neuen Anstellung sind, angegeben, motiviert zu sein, neue Herausforderungen anzugehen und weitere 40 Prozent meinten, sie sind zuversichtlich, bald die richtige Stelle für sich zu finden.
"Es zeigt sich, dass viele Menschen trotz der schwierigen Zeiten ihre Chancen nutzen und optimistisch in die Zukunft blicken. Diese Haltung ist entscheidend, um in der Jobsuche erfolgreich zu sein – und zeigt, wie groß die Bereitschaft ist, auch in unsicheren Bedingungen Veränderungen aktiv anzugehen", so Perfahl-Strilka.
Entscheidender Faktor
Gerade in unsicheren Zeiten wie der aktuellen ist Sicherheit ein wertvolles Gut. Diese Aussage wird auch von weiteren Ergebnissen der Umfrage gestützt: Sieben von zehn Befragten haben demnach schon einmal darüber nachgedacht, den Beruf zu wechseln, um eine höhere Arbeitsplatzsicherheit zu haben. Dafür würden sie sogar die Branche wechseln. Dabei ist im Bereich Büro & Verwaltung der Anteil mit 60 Prozent überdurchschnittlich hoch, während sich im Bereich Gesundheit & Soziales nur ein knappes Drittel schon einmal Gedanken über einen Jobwechsel gemacht hat.
Besonders "Do-it-Jobs" – etwa in der Pflege, Logistik, im Handel oder Handwerk – gelten als krisensicher, da sie unter anderem, weil sie systemrelevant sind und der Fachkräftemangel in diesen Bereichen besonders groß ist (LEADERSNET berichtete). "Do-it-Jobs sind das Rückgrat unserer Gesellschaft – sie bleiben auch in Krisenzeiten unverzichtbar. Wer in diesen Berufen arbeitet, profitiert von hoher Arbeitsplatzsicherheit und langfristigen Perspektiven, gerade weil die Nachfrage nach Fachkräften hier besonders hoch ist", so die hokify-CEO abschließend.
www.hokify.at
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